Handreichung zur Kommunalen Entwicklungspolitik - BMZ
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Handlungsfelder und Perspektiven der <strong>Kommunalen</strong> <strong>Entwicklungspolitik</strong><br />
Ein weiterer entscheidender Aspekt für die kontinuierliche<br />
Ausgestaltung einer Partnerschaft ist die Regelung von<br />
Zuständigkeiten innerhalb der Verwaltung. Aufbau und<br />
Gestaltung einer kommunalen Entwicklungspartnerschaft<br />
erfordert – wie alle Handlungsfelder der <strong>Kommunalen</strong><br />
<strong>Entwicklungspolitik</strong> – eine ressortübergreifende Zusammenarbeit.<br />
Bei den häufig unterschiedlichen Zuständigkeiten<br />
etwa im Oberbürgermeisteramt, im Internationalen<br />
Referat oder beim Umwelt- oder Kulturreferat, ist eine klare<br />
Organisation mit entsprechender Kommunikationsstruktur<br />
nötig, um ein gemeinsames Handlungsprogramm mit den<br />
Partnerkommunen aufzubauen.<br />
Eine Möglichkeit, die Partnerschaftsarbeit ressortübergreifend<br />
zu koordinieren, stellen spezielle Steuerungsgruppen<br />
dar, in denen die Akteure aus Verwaltung, Politik und<br />
Zivilgesellschaft mit Unterstützung der städtischen Projektkoordination<br />
gemeinsam mögliche Handlungsprogramme<br />
erarbeiten. In einem weiteren Schritt könnte zudem auf<br />
Netzwerke <strong>zur</strong>ückgegriffen werden.<br />
Checkliste<br />
Fragen <strong>zur</strong> Gestaltung und Weiterentwicklung<br />
von kommunalen Partnerschaften<br />
• Welche Ziele werden mit der Städtepartnerschaft<br />
verfolgt?<br />
• Hat sich das Engagement aus einer Tradition entwickelt<br />
und wird diese ausreichend kommuniziert?<br />
• Wer kann von der Städtepartnerschaft profitieren?<br />
• Welche Akteure sind involviert?<br />
• Wo besteht die Möglichkeit, die Zivilgesellschaft stärker<br />
in das städtepartnerschaftliche Engagement einzu binden<br />
oder zu erweitern?<br />
• Finden die Synergien der Städtepartnerschaft öffentliche<br />
Anerkennung?<br />
• Ist das Potenzial der Zusammenarbeit mit dem Land,<br />
dem Bund und Europa hinreichend ausgeschöpft? Wo<br />
ergeben sich Synergien und wie können diese sinnvoll<br />
für das Standortmarketing genutzt werden?<br />
Kommunale Partnerschaften bedürfen der geregelten<br />
Kontaktpflege in Form von regelmäßig stattfindenden Treffen<br />
und Informationsaustauschen, der Pflege einer gemeinsamen<br />
Internetseite oder Herausgabe eines gemeinsamen<br />
Newsletters. Ein weiterer Bestandteil stellt die Evaluierung<br />
der gemeinsamen Bemühungen dar, also die Überprüfung<br />
der Wirksamkeit der konkreten Maßnahmen und Aktionen<br />
sowie die Verständigung darüber, ob die Interessenlage sich<br />
geändert hat oder neue Kriterien berücksichtigt werden<br />
sollten. Die gemeinsame Abstimmung kann zudem ergänzt<br />
werden durch Vernetzung mit anderen Partnerstädten, so<br />
dass Projektabwicklungen gemeinsam koordiniert werden<br />
können (s. Kapitel 2.4).<br />
2.3.5 Akteure für eine gelingende<br />
kommunale Partnerschaft<br />
Die kommunale Entwicklungspartnerschaft wird mit Leben<br />
ge- oder erfüllt, wenn sich möglichst viele Akteure an ihr<br />
beteiligen; wenn sie ihr Wissen und ihre Erfahrungen einbringen<br />
und vermitteln, praktische Unterstützung leisten<br />
sowie Lernprozesse initiieren und organisieren. Ein breites<br />
Bündnis aus kommunaler Politik und Verwaltung, Zivilgesellschaft,<br />
Medien, Wirtschaft, Bildungseinrichtungen, Kirchen<br />
und Gewerkschaften ist daher erstrebenswert. Ein solch<br />
breites Bündnis fördert den Ausbau wechselseitiger Beziehungen<br />
auf allen Ebenen und verhindert, dass kommunale<br />
Partnerschaften nur in Ämtern oder kleinen Initiativkreisen<br />
stattfinden.<br />
Allerdings sollte die Einziehung unterschiedlicher Akteure<br />
in einem angemessenen Verhältnis zum Koordinierungsaufwand<br />
stehen und die vorhandenen Kapazitäten berücksichtigen,<br />
um alle Beteiligten nicht zu überfordern.<br />
Akteure außerhalb der Kommunalverwaltung im Rahmen<br />
von kommunalen Entwicklungspartnerschaften sind:<br />
• Freundschafts- und Fördervereine<br />
• Eine Welt-Initiativen und Initiativen-Netzwerke<br />
• Migrantenorganisationen<br />
• lokale Vereine aus Kultur und Sport<br />
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