Handreichung zur Kommunalen Entwicklungspolitik - BMZ
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Handlungsfelder und Perspektiven der <strong>Kommunalen</strong> <strong>Entwicklungspolitik</strong><br />
gute Lösungsansätze und Praktiken entwickelt haben, die<br />
auch für deutsche Kommunen interessant sein können.<br />
Vernetzung unterschiedlicher Gruppierungen<br />
Die Zusammenarbeit mit Nichtregierungsorganisationen wie<br />
Eine Welt-Initiativen oder Lokalen Agenda-Büros verstärkt<br />
die Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Politik und zivilgesellschaftlichen<br />
Akteuren. Verständnis und Akzeptanz für<br />
die Ziele der „Agenda 21“ können aufgrund der unmittelbaren<br />
Begegnung wachsen. Die Konkretisierung der Projekte<br />
in der Kommune zeigt den Bürgern, dass – wenn auch<br />
internationale Abkommen scheitern oder wenig Durchschlagskraft<br />
haben – ausreichend Handlungsmöglichkeiten<br />
<strong>zur</strong> Verfügung stehen. Dies wirkt auch der Politikverdrossenheit<br />
entgegen.<br />
Checkliste<br />
Fragen zum Profil der eigenen Stadt 49<br />
Wie sieht die ökonomische Struktur der Stadt aus?<br />
Wo bestehen bereits internationale Kontakte auf Seiten der<br />
Privatwirtschaft?<br />
Wie stellt sich die sozio-kulturelle Situation der Stadt dar?<br />
Wie viele junge und alte Menschen leben in der Stadt? Wie<br />
hoch ist der Anteil der Rentner und der Erwerbstätigen?<br />
Welche thematischen (Länder-)Schwerpunkte zeigen sich im<br />
zivilgesellschaftlichen Engagement der Stadt?<br />
Gibt es bereits engagierte Eine Welt-Gruppen oder privates<br />
Engagement in der Stadt?<br />
Beitrag <strong>zur</strong> globalen Politik der Nachhaltigkeit<br />
Projektgemeinschaften oder City-to-City-Netzwerke, die Themen<br />
wie Klimawandel, Wüstenbildung, Aufforstung, nachwachsende<br />
Rohstoffe, Müllentsorgung sowie Umwelt- und<br />
Naturschutz verbindlich aufgreifen, stellen einen wichtigen<br />
Beitrag der Kommune <strong>zur</strong> nachhaltigen Entwicklung dar.<br />
2.3.4 Gestaltung von kommunalen<br />
Partnerschaften<br />
Eine kommunale Partnerschaft lässt sich nicht am Reißbrett<br />
planen. Ein guter erster Schritt, einen Partner für eine Partnerschaft<br />
zu finden ist, das Profil der eigenen Stadt oder<br />
Gemeinde im Hinblick auf eine Partnerschaft zu überprüfen<br />
(s. Checkliste im Kasten). Eine Bestandsaufnahme aller<br />
bereits bestehenden Kontakte von Bürgern, Initiativen,<br />
Vereinen, Kirchen, örtlichen Kommunalpolitikern, Schulen<br />
oder Unternehmen zu einer ausländischen Kommune bietet<br />
zudem Aufschluss über mögliche Anknüpfungspunkte für<br />
die Anbahnung von Kontakten.<br />
Zeichnet sich die Stadt durch eine geografische Besonderheit<br />
aus?<br />
Liegt die Kommune in einem Ballungsgebiet oder im ländlichen<br />
Raum?<br />
Verfügt die Stadt über besondere Stärken? In welchen Bereichen<br />
ist besondere kommunale Expertise vorhanden? Gibt<br />
es gute Praxisbeispiele im Bereich der nachhaltigen Stadtentwicklung,<br />
die international von Interesse sein könnten?<br />
Steht die Stadt vor speziellen Herausforderungen? Sind<br />
eventuell Umweltprobleme vorhanden?<br />
Gibt es etwa Altlasten durch Chemiewerke oder besondere<br />
Verkehrsprobleme?<br />
Gibt es in der Stadt bereits Anknüpfungspunkte zu internationalen<br />
Erklärungen oder Themen der globalen Agenda?<br />
Bestehen bereits Erklärung etwa zu den Millennium-<br />
Entwicklungszielen, <strong>zur</strong> Biodiversität, zum Klimawandel oder<br />
<strong>zur</strong> nachhaltigen Stadtentwicklung?<br />
49 Fragestellungen sind teilweise entlehnt aus Gesellschaft für Technische<br />
Zusammenarbeit: Kommunale Entwicklungszusammenarbeit, Leitfaden<br />
<strong>zur</strong> Gestaltung von Kooperationsbeziehungen zwischen Kommunen in<br />
der deutschen Entwicklungszusammenarbeit, Eschborn, 2004, online:<br />
www2.gtz.de/dokumente/bib/03-0206.pdf<br />
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