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Handreichung zur Kommunalen Entwicklungspolitik - BMZ

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Handlungsfelder und Perspektiven der <strong>Kommunalen</strong> <strong>Entwicklungspolitik</strong><br />

Unabhängig von ihrer Form, ist der Ratsbeschluss als Grundlage<br />

für eine kommunale Partnerschaft sinnvoll. Der Aufbau<br />

einer Partnerschaft sollte sich möglichst an folgenden<br />

Kriterien ausrichten 50 :<br />

bestehende Partnerschaft einzubringen und eine Regionalkooperation<br />

zu bilden.<br />

1. Nachhaltige Entwicklung<br />

Ein gemeinsames, ganzheitliches und interdisziplinäres Verständnis<br />

der Nachhaltigkeit sollte in die Ziele und Aktivitäten<br />

der kommunalen Partnerschaft integriert werden. Hierbei<br />

sind insbesondere lokale Entwicklungspläne oder ähnliche<br />

politisch legitimierte Vorgaben und Prozesse in der Kommune<br />

des Südens zu berücksichtigen.<br />

2. Gleichberechtigte Kooperation<br />

Maßnahmen sollten partizipativ geplant, durchgeführt und<br />

evaluiert werden, wobei die Verteilung der Mittel auch<br />

gemeinsam verantwortet werden sollte.<br />

3. Lokale Verankerung<br />

Bildungs- und Informationsarbeit sollte die Öffentlichkeit<br />

und möglichst viele unterschiedliche Akteure einbeziehen,<br />

damit ein breites Fundament auch über die Akteursebene<br />

hinaus geschaffen wird. Dies gelingt vor allem mit gezielter<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. 51<br />

Ausbau und Vernetzung bestehender<br />

kommunaler Partnerschaften<br />

Falls bereits eine Partnerschaft besteht, kann diese um den<br />

Aspekt der <strong>Kommunalen</strong> <strong>Entwicklungspolitik</strong> erweitert<br />

werden und damit neue Dynamik erhalten. Mittels einer<br />

konkreten Schwerpunktsetzung können dabei neue Akteursgruppen<br />

erschlossen werden. Dafür bieten sich insbesondere<br />

Themen an, die globale Zusammenhänge verdeutlichen wie<br />

etwa nachhaltiger Konsum oder Klimagerechtigkeit. Zudem<br />

besteht die Möglichkeit, sich als Kommune in eine bereits<br />

50 Vgl. Servicestelle Kommunen in der Einen Welt: Partner in alle Richtungen<br />

– Gestaltung und Nutzen kommunaler Partnerschaften, Ein<br />

Praxisleitfaden, Dialog Global, Heft 9, Bonn, 2005, S.41ff.<br />

51 Spezifische Hinweise <strong>zur</strong> Öffentlichkeitsarbeit siehe Servicestelle Kommunen<br />

in der Einen Welt: Partner in alle Richtungen – Gestaltung und<br />

Nutzen kommunaler Partnerschaften, Ein Praxisleitfaden, Dialog Global,<br />

Heft 9, Bonn, 2005, S.56ff.<br />

Kommunale Partnerschaften werden häufig durch eine konkrete<br />

Partnerschaftsvereinbarung, eine Erklärung oder einen Vertrag<br />

geschlossen - Foto: Barbara Frommann<br />

Eine kommunale Partnerschaft sollte langfristig angelegt<br />

sein und daher einen festen Rahmen erhalten. Empfehlenswert<br />

ist die konkrete Partnerschaftsvereinbarung oder<br />

-erklärung 52 in Form einer Rahmenvereinbarung, die durch<br />

eine Charta ergänzt oder als Memorandum abgefasst ist.<br />

Eine solche Konzeption bietet solide Grundlagen, um die<br />

notwendige Transparenz für die gegenseitigen Erwartungen<br />

und Ziele zu schaffen.<br />

Eine Partnerschaftserklärung lässt sich durch zusätzliche<br />

Maßnahmenbeschreibungen erweitern, die regelmäßig<br />

erneuert, ergänzt, verändert oder auf bestimmte Einzelprojekte<br />

hin überprüft und angepasst werden können. Dies<br />

gewährleistet ein hohes Maß an Flexibilität bei gleichzeitiger<br />

Transparenz und Wirksamkeit der Maßnahmen. Änderungen<br />

in den Schwerpunkten der Zusammenarbeit lassen<br />

sich so relativ mühelos einbauen und festschreiben.<br />

52 Die Deutsche Sektion des Rates der Gemeinden und Regionen Europas<br />

hält auf ihrer Internetseite PDF-Vorlagen für verschiedene Partnerschaftsverträge<br />

bereit, online: www.rgre.de/nuetzliche_hinweise.html<br />

48 > DIALOG GLOBAL 28

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