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Handreichung zur Kommunalen Entwicklungspolitik - BMZ

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Neue Wege in die Kommunale <strong>Entwicklungspolitik</strong><br />

verschiedenen gemeinschaftserhaltenden Aktivitäten<br />

Unterstützung bieten kann.<br />

• Profilierung und Imageverbesserung der Kommune<br />

gegenüber der eigenen Bevölkerung (identitätsstiftende<br />

Wirkung auf Gemeinde und Verwaltung) sowie gegenüber<br />

anderen deutschen Kommunen, entwicklungspolitischen<br />

Akteuren und ausländischen Kommunen<br />

• Förderung der Integration von Migranten und Stärkung<br />

der Auslandsprojekte durch Einbeziehung von Migranten<br />

und Migrantenorganisationen im Rahmen von Partnerschaftsinitiativen<br />

und entwicklungspolitischer Inlandsarbeit<br />

• Aufbau von Wirtschaftbeziehungen (lokal, national, international)<br />

und Unterstützung wirtschaftlicher Interessen –<br />

Vorteile entstehen der lokalen Wirtschaft durch verbesserte<br />

internationale Kontakte und positives, internationales<br />

Image der Kommune<br />

• Personalentwicklung und -qualifizierung von Verwaltung<br />

und anderen Akteuren der <strong>Kommunalen</strong> <strong>Entwicklungspolitik</strong><br />

– Internationaler, interkultureller sowie fachlicher<br />

Kompetenzzuwachs seitens der Mitarbeiter in Verwaltung<br />

und Gemeinde sowie anderer beteiligter Akteure<br />

durch Erfahrungsaustausch, Bildungsarbeit im Inland<br />

und Teilnahme an Partnerschaftsprojekten<br />

• Süd-Nord-Lernen, also Wissenstransfer zum Nutzen<br />

deutscher Kommunen, zum Beispiel zum Thema Bürgerhaushalt<br />

Chancen der <strong>Kommunalen</strong> <strong>Entwicklungspolitik</strong> für<br />

Kommunen in Entwicklungsländern:<br />

Viele Potenziale der <strong>Kommunalen</strong> <strong>Entwicklungspolitik</strong> für<br />

die Kommunen im Inland können auch auf die Kommunen<br />

im Ausland übertragen werden. Die besonderen Vorzüge<br />

einer Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene liegen im<br />

Zuwachs an Wissen und Know-how auf Seiten der Verwaltung<br />

und Politik der Partnerkommune, vor allem durch den<br />

interkollegialen Austausch:<br />

• Erfahrungsaustausch und Zugewinn an Know-how in<br />

Bereichen wie kommunaler Selbstverwaltung, Dezentralisierung<br />

und guter Regierungsführung<br />

• Erfahrungsaustausch in zentralen Bereichen der kommunalen<br />

Aufgabengebiete wie Daseinsvorsorge und<br />

kommunale Dienstleistungen mit direkter Wirkung auf<br />

die Armutsbekämpfung vor Ort<br />

• Beratung und Finanzierung konkreter Vorhaben<br />

• Personalentwicklung der in das Projekt involvierten Verwaltungsmitarbeiter<br />

und anderer Akteure<br />

• Impulse für die lokale Wirtschaft durch neue oder erweiterte<br />

Kontakte und Handelsbeziehungen<br />

Insgesamt leisten die deutschen Kommunen damit einen<br />

Beitrag <strong>zur</strong> Erreichung von internationalen Entwicklungsund<br />

Nachhaltigkeitszielen – vom Kampf gegen Klimawandel<br />

und Armut bis <strong>zur</strong> Fairness im Welthandel.<br />

Grenzen der <strong>Kommunalen</strong> <strong>Entwicklungspolitik</strong><br />

Kommunalpolitisches Engagement stößt aber auch immer<br />

wieder auf Schwierigkeiten und Probleme – vor allem bei<br />

den Auslandsaktivitäten. Es findet seine Grenze häufig<br />

in geringen finanziellen und personellen Ressourcen für<br />

die Durchführung von Auslandsprojekten, aber auch<br />

von entwicklungspolitischer Inlandsarbeit. Kommunale<br />

<strong>Entwicklungspolitik</strong> gehört zu den freiwilligen Aufgaben<br />

der Kommunen und konkurriert um Gelder mit anderen<br />

frei willigen Aufgaben wie der Kultur- oder Sportförderung.<br />

Zudem gibt es vor allem in mittleren und kleineren<br />

Kommunen keine Arbeitseinheit, dem die Kommunale<br />

<strong>Entwicklungspolitik</strong> als (Querschnitts-)Aufgabe zugeordnet<br />

ist. Weiterhin fehlt es Kommunen häufig an interkulturell<br />

und entwicklungspolitisch geschultem Personal, das in der<br />

Partnerschaftsarbeit eingesetzt werden könnte.<br />

Dies macht es schwieriger, ein gemeinsames Verständnis<br />

und Engagement in der <strong>Kommunalen</strong> <strong>Entwicklungspolitik</strong><br />

zu erzeugen und breit in der Kommune zu verankern.<br />

Zudem stehen die Kommunen vor der Herausforderung, ihr<br />

entwicklungspolitisches Engagement in das internationale<br />

System der Entwicklungszusammenarbeit (im Sinne der<br />

Prinzipien der Erklärung von Paris über die Wirksamkeit<br />

der Entwicklungszusammenarbeit) und vor allem auch<br />

innerhalb einer kohärenten nationalen Strategie in einen<br />

Mehrebenenansatz von Bund, Ländern und Kommunen<br />

einzufügen.<br />

> DIALOG GLOBAL 28 < 23

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