Handreichung zur Kommunalen Entwicklungspolitik - BMZ
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Neue Wege in die Kommunale <strong>Entwicklungspolitik</strong><br />
Mit zunehmender Etablierung der <strong>Kommunalen</strong> <strong>Entwicklungspolitik</strong><br />
ist die Anzahl der Akteure auf allen Ebenen<br />
– global bis lokal – stetig gestiegen, so dass die Akteure<br />
heute auf eine gewachsene Struktur von Institutionen<br />
zugreifen können. Sie gewähren einerseits einen breiten<br />
Handlungsspielraum für Vernetzung und Kooperation, fordern<br />
anderer seits aber ein hohes Maß an kommunikativer<br />
Kompetenz und Orientierungsfähigkeit vom Einzelnen, um<br />
angesichts der Komplexität der Handlungsfelder Dialoge<br />
auf den unterschiedlichsten politischen Ebenen und mit den<br />
wechselnden Akteuren zu initialisieren und zu lenken.<br />
Ansätze der <strong>Kommunalen</strong> <strong>Entwicklungspolitik</strong>. Sie ist in der<br />
Engagement Global gGmbH – Service für Entwicklungsinitiativen<br />
verortet und schlägt für die kommunalen Partner<br />
auch die Brücke zu anderen Programmen der staatlichen<br />
<strong>Entwicklungspolitik</strong> wie etwa Freiwilligendienste oder Unterstützungsprogramme<br />
von Auslandsprojekten. Durch die<br />
jeweils für mehrere Bundesländer zuständigen Außenstellen<br />
der Engagement Global gGmbH in Berlin, Düsseldorf, Hamburg,<br />
Leipzig, Mainz und Stuttgart gibt es zudem dezentrale<br />
Anlaufstellen für Kommunale <strong>Entwicklungspolitik</strong>, die eng mit<br />
der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt kooperieren.<br />
1.4 Rechtliche Rahmenbedingungen und<br />
Finanzierungswege<br />
Kommunale <strong>Entwicklungspolitik</strong> ist rechtlich gesehen<br />
„grundsätzlich zulässig“, solange der Bezug <strong>zur</strong> „örtlichen<br />
Gemeinschaft“ deutlich ist, also die Aktivitäten der<br />
deutschen Kommunen sich auf die Zusammenarbeit mit<br />
Kommunen im Ausland beschränken und die haushaltswirtschaftlichen<br />
Grundsätze eingehalten werden. 14<br />
Die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt ist das Kompetenzzentrum<br />
für entwicklungspolitisch interessierte Kommunen in<br />
Deutschland- Foto: Dominik Schmitz<br />
Zwar ist das entwicklungspolitische Engagement der Kommunen,<br />
insbesondere im Ausland, in den Landesverfassungen<br />
und Gemeindeordnungen noch immer nicht rechtlich<br />
verankert und klar formuliert, doch sehen Kommunalrechtler<br />
inzwischen aufgrund der verschiedenen Beschlüsse der<br />
Ministerpräsidentenkonferenzen keine juristischen Hindernisse,<br />
solange bestimmte Bedingungen berücksichtigt<br />
werden. Dazu gehört, dass die kommunale Auslandsarbeit<br />
auf lokaler Ebene stattfindet und „sich auf Gegenstände<br />
bezieht, die nach deutschem Rechtsverständnis Angelegenheiten<br />
der Gemeinden sind“. 15 Ferner ist das Gebot der Bun-<br />
Zur Orientierung im Bereich der <strong>Kommunalen</strong> <strong>Entwicklungspolitik</strong><br />
wurde 2001 als zentrale Anlaufstelle und zentrales<br />
Kompetenzzentrum die Servicestelle Kommunen in der<br />
Einen Welt geschaffen. Sie informiert, berät, qualifiziert und<br />
vernetzt kommunale Akteure und fördert und entwickelt<br />
mit ihnen zusammen im Rahmen von Pilotvorhaben neue<br />
14 Vgl. Johannes Wolpert: Rechtlicher Rahmen und staatliche Verankerung,<br />
in: Fröhlich, Katrin/Lämmlin, Bernd: Kommunale <strong>Entwicklungspolitik</strong><br />
in Deutschland, Studie zum entwicklungspolitischen Engagement<br />
deutscher Städte, Gemeinden und Landkreise, Deutsches Institut für<br />
<strong>Entwicklungspolitik</strong>, Bonn, 2009, S.156ff.<br />
15 Vgl. Fröhlich, Katrin/Lämmlin, Bernd: Kommunale <strong>Entwicklungspolitik</strong><br />
in Deutschland, Studie zum entwicklungspolitischen Engagement<br />
deutscher Städte, Gemeinden und Landkreise, Deutsches Institut für<br />
<strong>Entwicklungspolitik</strong>, Bonn, 2009, S.45<br />
> DIALOG GLOBAL 28 < 19