Handreichung zur Kommunalen Entwicklungspolitik - BMZ
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Handlungsfelder und Perspektiven der <strong>Kommunalen</strong> <strong>Entwicklungspolitik</strong><br />
Wettbewerb „Hauptstadt des Fairen Handels“<br />
Die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW)<br />
richtet seit 2003 alle zwei Jahre den Wettbewerb um die<br />
„Hauptstadt des Fairen Handels“ aus. Der Titel geht an<br />
Kommunen, die global verantwortungsvolles Handeln<br />
als kommunales Thema begreifen, ihre Bürger für den<br />
Fairen Handel begeistern wollen und das Thema mit viel<br />
Engagement und Ideenreichtum voranbringen. Eine eigens<br />
eingerichtete Projektdatenbank bietet konkrete Beispiele<br />
und Aktivitäten aus der kommunalen Praxis zum Fairen<br />
Handel und verwandten Bereichen. Der Wettbewerb wird<br />
vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
und Entwicklung (<strong>BMZ</strong>) gefördert.<br />
www.service-eine-welt.de/hauptstadtfh/hauptstadtfh-start.<br />
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Saarbrücken Vorreiter bei der<br />
Bekämpfung von Kinderarbeit -<br />
Beispiel Natur- und Grabsteine<br />
Mittlerweile stammen 80 Prozent der in Deutschland<br />
verkauften Grab- und Natursteine aus Indien, China und<br />
Vietnam. Der Grund: Viele regionale Steinbrüche sind aus<br />
ökologischen Gründen stillgelegt und die Steine aus Asien<br />
sind billig zu haben. In den Steinbrüchen Indiens, Chinas<br />
oder Vietnams herrschen Arbeitsbedingungen, die weit unter<br />
den europäischen Standards liegen. Auch viele Kinder arbeiten<br />
dort unter schwersten Bedingungen mindestens zwölf<br />
Stunden am Tag und gegen wenig Bezahlung, oft auch ganz<br />
ohne Lohn. Die Lebenserwartung liegt bei rund 38 Jahren.<br />
Verein Xertifix e. V.<br />
Der Freiburger Verein Xertifix e. V. ist der erste Verein, der<br />
Natursteine aus Indien nach Kontrolle und bei Ausschluss<br />
von Kinderarbeit zertifiziert.<br />
www.xertifix.de<br />
„Fair Stone“<br />
„Fair Stone“ ist ein internationaler Umwelt- und Sozialstandard<br />
für Natursteinimporte. Das Projekt „Fair Stone“,<br />
das unter anderem von der baden-württembergischen Landeshauptstadt<br />
Stuttgart unterstützt wird, vergibt ebenfalls<br />
Gütesiegel.<br />
http://fairstone.win--win.de<br />
Mit ihrem Verbot von Natur- und Grabsteinen aus ausbeuterischer<br />
Kinderarbeit auf Friedhöfen ist die Stadt Saabrücken Vorreiter<br />
- Foto: terres des hommes/ Souleymane_Ouattara<br />
Die saarländische Landeshauptstadt Saarbrücken hat als erste<br />
deutsche Stadt den Kampf gegen Produkte aus ausbeuterischer<br />
Kinderarbeit auf Friedhöfen aufgenommen und per<br />
Ratsbeschluss vom März 2010 festgelegt, zukünftig keine<br />
Grabsteine und Grabsteineinfassungen aus Kinderarbeit mehr<br />
zuzulassen. Die Friedhofssatzung wurde entsprechend ergänzt.<br />
Auch andere Städte und Gemeinden habe ihre Friedhofssatzung<br />
dahingehend geändert, dass Grabsteine aus Indien<br />
oder China nicht aus ausbeuterischer Kinderarbeit stammen<br />
dürfen. Aufgrund juristischer Vorbehalte sind diese<br />
Satzungs änderungen jedoch anfechtbar.<br />
> DIALOG GLOBAL 28 < 33