Handreichung zur Kommunalen Entwicklungspolitik - BMZ
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Handlungsfelder und Perspektiven der <strong>Kommunalen</strong> <strong>Entwicklungspolitik</strong><br />
2.3.3 Potenziale und Nutzen der<br />
kommunalen Partnerschaften<br />
Potenziale der kommunalen<br />
Partnerschaften 48<br />
Kommunen profitieren von ihrem entwicklungspolitischem<br />
Engagement. Deutlich wird der Mehrwert einer kommunalen<br />
Partnerschaft vor allem im Bereich der Wirtschaftskooperationen,<br />
der wissenschaftlich-technischen Zusammenarbeit<br />
und dem Erfahrungsaustausch über Umwelt- und soziale<br />
Probleme. Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch tragen<br />
zudem in erheblichem Umfang <strong>zur</strong> interkulturellen<br />
Kompetenz und damit <strong>zur</strong> Qualifizierung von Verwaltungsmitarbeitern<br />
und weiterem Fachpersonal bei. Vor allem die<br />
interkulturelle Kompetenz gilt heute als ein wichtiger „weicher<br />
Standortfaktor“ in Kommunen und ist gleichzeitig eine<br />
gute Basis für die verstärkte Einbeziehung von Migranten in<br />
die kommunale Partnerschaftsarbeit.<br />
Ist zudem die Zivilgesellschaft verstärkt in die kommunalen<br />
Partnerschaften eingebunden, hilft der direkte Kontakt mit<br />
der Bevölkerung der Partnerkommunen auf beiden Seiten<br />
bei der Bewusstseinsbildung für die Zusammenhänge globaler<br />
Themen und lokaler Nachhaltigkeit.<br />
Entscheidend für den Erfolg des entwicklungspolitischen<br />
Engagements ist eine kontinuierliche mediale Begleitung<br />
der kommunalen Partnerschaften. Dies schafft Transparenz<br />
und Rückhalt in der Bevölkerung. Das Wissen über die Partnerstadt<br />
oder Partnergemeinde wächst auch durch begleitende<br />
Informations- und Bildungsarbeit und kann dadurch<br />
nachhaltig wirken und entsprechendes bürgerschaftliches<br />
Engagement mobilisieren.<br />
Integrationsinstrument für Migranten<br />
Transnationale Beziehungen bergen ein besonderes Potenzial<br />
für die Zusammenarbeit mit Migrantenorganisationen<br />
und können <strong>zur</strong> Integration von Migranten beitragen.<br />
Imageverbesserung und Profilierung der Kommune<br />
Ein internationales und weltoffenes Image schafft Medienaufmerksamkeit<br />
und sichert Kommunen langfristig einen<br />
Standortvorteil im globalen Wettbewerb.<br />
Kommunale Wirtschaftsförderung<br />
Das internationale Profil und das mit dem Ausbau kommunaler<br />
Entwicklungspartnerschaften verbundene Know-how<br />
der Verwaltung erhöhen die Attraktivität der Kommune<br />
für nationale wie internationale Wirtschaftsunternehmen.<br />
Zudem dient das internationale Image der Anbahnung<br />
wirtschaftlicher Beziehungen und erhöht die Attraktivität<br />
für entsprechende internationale Fachkräfte.<br />
Professionalisierung der internationalen Aktivitäten<br />
Die Zusammenarbeit mit der Partnerkommune, den Durchführungsorganisationen<br />
der Entwicklungszusammenarbeit<br />
und den Nichtregierungsorganisationen vermittelt kommunalem<br />
Fachpersonal weitreichende Methodenkompetenz<br />
und Planungswissen sowie interkulturelle Kompetenz. Lernprozesse<br />
in Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft werden<br />
in Gang gesetzt.<br />
Neue Ideen für die deutsche Kommunalverwaltung<br />
und -politik<br />
Das bekannte Beispiel des Bürgerhaushalts im brasilianischen<br />
Porto Alegre hat gezeigt, dass Kommunen anderer Länder<br />
48 Ebd. S.27ff. / Deutscher Städtetag und Gesellschaft für Technische<br />
Zusammenarbeit: Ratgeber Kommunale Entwicklungszusammenarbeit,<br />
Hintergrundinformationen und praktische Tipps zu Auslandseinsätzen<br />
der kommunalen Entwicklungszusammenarbeit, Köln/Eschborn, 2005,<br />
S.9, online: www.un-kampagne.de/fileadmin/downloads/kommunen/<br />
Staedtetag_Ratgeber_Kommunale_EZ_01.pdf<br />
46 > DIALOG GLOBAL 28