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Handreichung zur Kommunalen Entwicklungspolitik - BMZ

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Handlungsfelder und Perspektiven der <strong>Kommunalen</strong> <strong>Entwicklungspolitik</strong><br />

2.5.2 Verbindung von Bildung für nachhaltige<br />

Entwicklung und Globalem Lernen<br />

mit internationalen Abkommen und<br />

Entwicklungen<br />

Als politischer Orientierungsrahmen dient das Leitbild einer<br />

nachhaltigen Entwicklung wie es auf der Umweltkonferenz<br />

von Rio de Janeiro 1992 in der „Agenda 21“ formuliert<br />

wurde. 63 Dieses Leitbild steht „gleichermaßen für wirtschaftliche<br />

Leistungsfähigkeit, soziale Gerechtigkeit, ökologische<br />

Tragfähigkeit und gute Regierungsführung“ 64 . Die Geltung<br />

des Leitbildes wurde von der Weltgemeinschaft zuletzt<br />

anlässlich der Rio+20-Konferenz in Rio de Janeiro im Juni<br />

2012 bekräftigt. Als zentrale weltgesellschaftliche Aufgaben<br />

stehen die Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen und<br />

der Abbau der sozialen Ungleichgewichte zwischen Reich und<br />

Arm im Vordergrund sowie insbesondere die Beschlüsse <strong>zur</strong><br />

UN-Dekade für nachhaltige Entwicklung (2005 bis 2014) und<br />

der entsprechende deutsche Aktionsplan.<br />

BNE stellt – ähnlich wie die anderen Handlungsfelder Kommunaler<br />

<strong>Entwicklungspolitik</strong> – eine Querschnittsaufgabe<br />

dar. Mehrere Disziplinen und Ressorts sind betroffen und<br />

sollten kooperieren, um bisher getrennte Diskurs- und Handlungsfelder<br />

zusammenzuführen. Dazu zählen unter anderem<br />

die Ressorts Bildung, Jugend, Soziales und Kultur.<br />

Ein entscheidender Schritt für eine nachhaltige und globale<br />

Lernkultur in der Kommune stellt die Aufnahme der Bildung<br />

für nachhaltige Entwicklung in das kommunale Leitbild dar.<br />

Dadurch können Aktivitäten der Kommunen systematischer<br />

entfaltet werden. Zudem kann die Kommune sich als Stadt<br />

der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung<br />

(2005-2014) auszeichnen lassen.<br />

Kriterien für die Auszeichnung<br />

als Kommune der Weltdekade<br />

Bereits im März 2010 zeichnete die Deutsche UNESCO-Kommission<br />

mit dem Karl-Schiller-Berufskolleg Dortmund das 1.000.<br />

UN-Dekade-Projekt in Deutschland aus - Foto: DUK/ Studnar<br />

63 Ebenfalls bilden die internationalen Vereinbarungen der Bundesregierung<br />

die Grundlage für entwicklungspolitische Bildungsarbeit: die<br />

Millenniumserklärung der Vereinten Nationen und die Millenniumsentwicklungsziele<br />

(2000), der Konsens der Entwicklungsfinanzierungskonferenz<br />

in Monterrey/Mexiko (2002), der Johannesburg-Aktionsplan des<br />

Weltnachhaltigkeitsgipfels (2002), der Weltgipfel Rio+20 in 2012, die<br />

Erklärungen von Rom und Paris (2005) <strong>zur</strong> Steigerung der Wirksamkeit<br />

von Entwicklungszusammenarbeit und die aus ihre abgeleiteten<br />

Schwerpunkte der deutschen Entwicklungszusammenarbeit.<br />

64 Siehe <strong>BMZ</strong> Konzept 159, Bonn 1/2008, S.3<br />

Die Stadt, die Gemeinde, der Landkreis<br />

• hat auf politischer Ebene (z. B. Stadtrat, Gemeinderat,<br />

Kreistag) formal beschlossen, dass Bildung für nachhaltige<br />

Entwicklung Bestandteil des Leitbildes der Kommune<br />

ist.<br />

• weist Aktivitäten im Rahmen der vier strategischen Ziele<br />

des Nationalen Aktionsplans <strong>zur</strong> Bildung für nachhaltige<br />

Entwicklung aus.<br />

• formuliert in Hinblick auf Bildung für nachhaltige Entwicklung<br />

Zielsetzungen und Maßnahmen entsprechend<br />

der vorhandenen Bildungslandschaft für die nächsten<br />

zwei bis fünf Jahre.<br />

• beschreibt einen Schwerpunktbereich, in dem Bildung<br />

für nachhaltige Entwicklung in der Kommune besonders<br />

profiliert ist oder legt dar, welche der Aktivitäten<br />

Modellcharakter haben.<br />

• gibt eine Einschätzung darüber ab, welche positiven<br />

Effekte für nachhaltige Entwicklung die Bildungsaktivitäten<br />

<strong>zur</strong> Folge haben (z.B. Bewusstseinsbildung bei der<br />

Bevölkerung, verändertes Mobilitätsverhalten, Einsparung<br />

von Ressourcen und internationale Kooperationen).<br />

> DIALOG GLOBAL 28 < 61

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