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Handreichung zur Kommunalen Entwicklungspolitik - BMZ

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Handlungsfelder und Perspektiven der <strong>Kommunalen</strong> <strong>Entwicklungspolitik</strong><br />

16 Eine Welt-Landesnetzwerke sind ebenfalls im Bereich des<br />

Globalen Lernens aktiv, führen viele Aktivitäten durch und<br />

halten umfangreiche Angebote bereit.<br />

www.agl-einewelt.de/index.php/schwerpunkte/globaleslernen<br />

www.agl-einewelt.de/index.php/eine-welt-landesnetzwerke<br />

2.6 Migration und Entwicklung<br />

Deutschland ist durch Zuwanderung geprägt. Weltoffenheit<br />

und Interkulturalität werden zunehmend zu attraktiven<br />

Kennzeichen urbaner Kultur. In deutschen Städten wie<br />

Köln, Stuttgart oder Frankfurt am Main leben bereits heute<br />

Bürger aus mehr als 170 Nationen. Sie prägen nicht nur das<br />

kulturelle Bild einer Stadt, sie wirken auch aktiv in Ausländerbeiräten<br />

oder Integrationsräten mit und nehmen so an<br />

kommunalen Entscheidungsprozessen teil.<br />

Der Anteil von Migranten in Kommunen wächst weiter und<br />

damit auch die Chance auf größere Vielfalt, mehr Toleranz<br />

und interkulturelle Öffnung. Viele der in Deutschland<br />

lebenden Menschen mit Migrationshintergrund haben sich<br />

zu sogenannten Migrantenorganisationen oder Diasporagemeinschaften<br />

(s. Infokasten) zusammengeschlossen, die sich<br />

auf vielfältige Weise in ihren Herkunftsländern, aber auch<br />

in den jeweiligen Aufnahmekommunen engagieren. Dieses<br />

bürgerschaftliche und entwicklungspolitische Engagement<br />

wird von der deutschen Entwicklungszusammenarbeit<br />

zunehmend als Potenzial erkannt. 67<br />

2.6.1 Migranten als Partner der deutschen<br />

<strong>Entwicklungspolitik</strong><br />

Migranten sind „Experten zwischen den Welten“. Schon<br />

aufgrund ihrer Biografie können sie als Vermittler, Berater<br />

und Experte vor Ort dienen. Dies kommt den Migrantenorganisationen<br />

zugute, denn diese unterhalten vielfältige<br />

Beziehungen zu ihren Herkunftsländern. Das Engagement<br />

der Diaspora zielt unter anderem auf so unterschiedliche<br />

Bereiche wie Bildung, Gesundheitswesen, „Community<br />

Empowerment“, Wirtschaftsförderung, Friedensarbeit,<br />

Umweltschutz, Antikorruption und Infrastruktur. Sie unterstützen<br />

etwa Initiativen von dörflichen Vereinigungen im<br />

Bereich Gesundheit oder Bildung, regen neue Ideen im<br />

Bereich Ausbildung oder Umweltschutz an oder verschreiben<br />

sich bestimmten professionellen Zielen, wie dem Transfer<br />

von Know-how auf Hochschulebene. 68 Daraus ergeben sich<br />

viele gemeinsame Ziele mit der deutschen Entwicklungszusammenarbeit,<br />

allen voran das Ziel der Armutsbekämpfung.<br />

Etwa ein Fünftel der in Deutschland lebenden Menschen sind<br />

zugewandert oder Nachkommen von Zuwanderern<br />

- Foto: Europäische Kommission<br />

Zusätzlich zum gemeinnützigen Engagement sind es vor<br />

allem finanzielle Hilfen der Migranten, die <strong>zur</strong> Verbesserung<br />

67 Diese Erkenntnis setzt sich erst langsam in der Politik durch. Die deutsche<br />

Entwicklungszusammenarbeit ist bestrebt, Migration zu einem<br />

Gewinn für alle Beteiligten – Migranten, Herkunfts- und Aufnahmeländer<br />

– werden zu lassen. Siehe Servicestelle Kommunen in der Einen<br />

Welt: Gutachten zu Migration und kommunaler <strong>Entwicklungspolitik</strong><br />

2012, Dialog Global, Heft 27, Bonn, 2012, S. 10 ff, online: www.<br />

service-eine-welt.de/images/text_material-2487.img und auch Gesellschaft<br />

für Technische Zusammenarbeit: Mit Diasporagemeinschaften<br />

zusammenarbeiten, Orientierung in der Praxis, Frankfurt am Main,<br />

2010, S. 5-6, online: www.giz.de/Themen/de/dokumente/giz2011-deleitfaden-diasporagemeinschaften.pdf<br />

der Lebensbedingungen in den Entwicklungs- und Schwellenländern<br />

beitragen. Im Jahr 2005 überwiesen Migranten<br />

68 Vgl. Servicestelle Kommunen in der Einen Welt: Gutachten zu Migration<br />

und kommunaler <strong>Entwicklungspolitik</strong> 2012, Dialog Global, Heft<br />

27, Bonn, 2012, online: www.service-eine-welt.de/images/text_material-2487.img<br />

und auch Servicestelle Kommunen in der Einen Welt:<br />

Migration und Entwicklung auf lokaler Ebene, Ein Praxisleitfaden,<br />

Dialog Global, Heft 22, Bonn, 2011, online: www.service-eine-welt.<br />

de/pdf/dg22.pdf<br />

66 > DIALOG GLOBAL 28

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