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Handreichung zur Kommunalen Entwicklungspolitik - BMZ

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Handlungsfelder und Perspektiven der <strong>Kommunalen</strong> <strong>Entwicklungspolitik</strong><br />

Nord-Süd-Partnerschaften sowie in den Bereichen Fairer<br />

Handel und Faire Beschaffung.<br />

Vernetzung von Diaspora und Kommunaler<br />

<strong>Entwicklungspolitik</strong><br />

Die stärkere Vernetzung von Diaspora und Kommunaler<br />

<strong>Entwicklungspolitik</strong> rückt die entwicklungspolitischen<br />

Potenziale der Diaspora in den Vordergrund und zeigt der<br />

Kommune neue Handlungsmöglichkeiten in der Entwicklungszusammenarbeit<br />

auf. 81 Allerdings bedarf es eines<br />

Impulses von außen. Vernetzung geschieht nicht von allein.<br />

Kommunalpolitik und Verwaltung sind aufgefordert, die<br />

Arbeit im Bereich <strong>Entwicklungspolitik</strong> so zu strukturieren,<br />

dass alle relevanten Akteure konsultiert und eingebunden<br />

werden können. Dadurch können knappe Ressourcen nachhaltiger<br />

eingesetzt werden. Daneben schaffen Netzwerke<br />

wertvolle Kommunikationswege, bilden Vertrauen und<br />

schlagen Brücken zwischen Migranten, Eine Welt-Vereinen<br />

und Kommune. Des Weiteren kann die stringente Vernetzung<br />

von Migrantenorganisationen mit anderen lokalen<br />

Akteuren der <strong>Entwicklungspolitik</strong> den wechselseitigen<br />

Lernprozess fördern und die Wirksamkeit und Effizienz<br />

der entwicklungspolitischen Aktivitäten der Kommune<br />

erhöhen. Damit einher geht ein Wissenstransfer, der durch<br />

die Beteiligung etwa an der Fairen Woche sowie Fachtagungen<br />

und Konferenzen zu Themen der Herkunftsländer<br />

für beide Seiten fruchtbar werden kann. Dafür sollte das<br />

Netzwerk selbst nachhaltig organisiert werden, etwa durch<br />

die Einführung von Konfliktregelungsmechanismen oder die<br />

Verabschiedung einer Geschäftsordnung. Die Koordination<br />

des Netzwerkes obliegt dabei immer der Kommune.<br />

Qualifizierung von Migrantenorganisationen<br />

Um das entwicklungspolitische Engagement zu fördern,<br />

kann auch die Qualifizierung von Migrantenorganisationen<br />

sinnvoll sein. Diese haben häufig einen großen Bedarf an<br />

81 Dies ergibt sich aus den Ergebnissen des Modellprojekts „Migration<br />

und Entwicklung auf lokaler Ebene“ der Servicestelle Kommunen in der<br />

Einen Welt, in Servicestelle Kommunen in der Einen Welt: Migration<br />

und Entwicklung auf lokaler Ebene, Ein Praxisleitfaden, Dialog Global,<br />

Heft 22, Bonn, 2011<br />

Professionalisierung im Management von Projekten. Die Qualifizierung<br />

kann durch finanzielle und infrastrukturelle<br />

Maßnahmen erfolgen, etwa durch Trainings in Moderation,<br />

Öffentlichkeitsarbeit oder Projektmanagement. So bieten<br />

beispielsweise verschiedene Programme der Engagement<br />

Global gGmbH spezielle Beratung zu Förder- und Finanzierungsfragen<br />

an: die Servicestelle Kommunen in der Einen<br />

Welt (SKEW), das Förderprogramm Entwicklungspolitische<br />

Bildung (FEB) und die Außenstellen in sechs Bundesländern.<br />

Qualifizierung schafft mehr Akzeptanz und Wirksamkeit<br />

in der lokalen Öffentlichkeit und vertieft gleichzeitig die<br />

Integration. Außerdem verstärkt die Professionalisierung der<br />

Migranten und ihrer Diasporagemeinschaften den Willen <strong>zur</strong><br />

Partizipation an kommunalen Entscheidungsprozessen.<br />

Potenziale und Chancen der<br />

Migration für Kommunen<br />

Lernort für die Bürgergesellschaft<br />

Migration und Migranten werden als Bereicherung wahrgenommen.<br />

Leitbild der global kompetenten Bürgerkommune<br />

Wenn Migration zunehmend als Bereicherung, Vielfalt und<br />

Anregung wahrgenommen werden kann, können neue Leitbilder<br />

einer weltoffenen kommunalen Kultur glaubwürdig<br />

gelebt werden.<br />

Akzeptanz von Migranten und ihrer Organisationen<br />

als Akteure der Entwicklungszusammenarbeit<br />

Nord-Süd-Partnerschaften werden belebt, entwicklungspolitisches<br />

Know-how gebildet und interkulturelle Kompetenzen<br />

in der Kommune gefördert.<br />

Förderung der <strong>Kommunalen</strong> <strong>Entwicklungspolitik</strong> und<br />

der Integration<br />

Der Zugang zu Institutionen und Netzwerken der Kommune<br />

fördert Integration, entwicklungspolitisches Engagement in<br />

der Kommune erhält neue Impulse.<br />

70 > DIALOG GLOBAL 28

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