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Die WELEDA. Eine konzertierte Aktion für die Gesundung des ...

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hohen, schwarzen Regenschirm, wie man ihn zu jener Zeit trug. Auch wurde ich<br />

selbst Dr. Steiner bei <strong>die</strong>sem Besuch vorgestellt. Dr. Steiner und Dr. Kehler gingen<br />

gerade im Gespräch über den Hof, als ich dazukam, von Dr. Kehler herangerufen,<br />

und Dr. Steiner als Schlosserlehrling vorgestellt wurde. Ich war damals ein vierzehnjahriger<br />

Lehrbub, gerade aus der Schule gekommen. Herr Dr. Steiner gab mir <strong>die</strong><br />

Hand und sprach ein paar freundliche Worte mit mir.<br />

23. März 1922:<br />

In der ersten ordentUchen Generalversammlung der Futurum A.G., wo <strong>die</strong> Schwierigkeiten<br />

<strong>die</strong>ses Unternehmens sich krisenhaft zuspitzen, verspricht Rudolf Steiner, sich weiter persönlich<br />

um das Schicksal der Klinik und der Laboratorien in Ariesheim kümmern zu wollen:<br />

Bei Klinik und Laboratorien [...] würde es sich darum handeln, daß ich dasjenige,<br />

was ich <strong>für</strong> sie bisher getan habe, auch in Zukunft ebenso tun kann, wie ich es bisher<br />

getan habe. Nach Ausscheidung <strong>die</strong>ser eben genannten Unternehmungen [aus der<br />

Futurum], zu denen ich gerne so stehen werdet wie ich bisher gestanden habe, bleiben<br />

zurück <strong>die</strong> rein wirtschaftlichen Unternehmungen [...].<br />

Am gleichen Tag schließt Heinrich Denzler als Bevollmächtigter der Futurum A.G. einen<br />

Vertrag mit der «Anglo-French Drug Co. Ltd.» in London <strong>für</strong> den Alleinvertrieb <strong>des</strong> Heufiebermittels<br />

«Gencydo» im englischsprachigen Raum - sowohl in Großbritannien und Kolonien<br />

wie auch in den Vereinigten Staaten von Amerika. Der Vertrag soll <strong>für</strong> <strong>die</strong> Dauer von<br />

5 Jahren gelten. Soll er -ich. erneuert werden, «eh« beiden Seiten eine sechsmonatige Kitadigungsfrist<br />

zu. <strong>Die</strong> Futurum A.G. verpflichtet sich, «Gencydo» zu einem Festpreis zu liefern,<br />

wobei <strong>für</strong> den Weiterverkauf ungefähr ein Aufschlag von 200 % vorgesehen ist. Als<br />

Beitrag an den Reklameaufwand wird <strong>die</strong> Lieferung einer beschränkten Anzahl von Gratisproben<br />

versprochen. <strong>Die</strong> übrigen Reklamekosten übernimmt <strong>die</strong> Anglo-French Drug Co.<br />

Ltd.<br />

1. April 1922:<br />

<strong>Die</strong> Aufstockung der Mitarbeiterschaft im Chemisch-Pharmazeutischen Laboratorium in<br />

Ariesheim muß rückgängig gemacht werden. Im Laufe <strong>die</strong>ses und <strong>des</strong> nächsten Monats werden<br />

acht Arbeiterinnen wieder entlassen. Man hat mit einem viel größeren Absatz gerechnet;<br />

weil <strong>die</strong> Lager nun übervoll sind, ist <strong>die</strong> Drosselung der Produktion der einzige Ausweg.<br />

Der 1. April 1922 ist auch das Stichdatum <strong>für</strong> den Übergang der Klinik und der Chemisch-Pharmazeutischen<br />

Laboratorien in das Eigentum der geplanten Aktiengesellschaft,<br />

aber es handelt sich bloß um ein rückwirken<strong>des</strong> Datum, da <strong>die</strong> neue Aktiengesellschaft ja erst<br />

im Laufe <strong>des</strong> Aprils auf <strong>die</strong> Beine gestellt wird. Ernst Heim jedenfalls, als verantwortlicher<br />

Leiter der Chemisch-Pharmazeutischen Laboratorien, weiß am 5. April 1922 noch nichts von<br />

den vollzogenen Veränderungen in den Eigentumsverhältnissen, richtet er sich mit seinen<br />

Geldnöten doch immer noch an <strong>die</strong> «Futurum A.G.».<br />

2. April 1922:<br />

Edgar Dürler, der neue Delegierte <strong>des</strong> Verwaltungsrates der Futurum, arbeitet - vermutlich<br />

in den ersten Apriltagen 1922 - zuhanden von Rudolf Steiner ein Expose über <strong>die</strong> künftige<br />

Geschäftspolitik der Futurum aus. Er muß dabei feststellen:<br />

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