30.10.2012 Aufrufe

Die WELEDA. Eine konzertierte Aktion für die Gesundung des ...

Die WELEDA. Eine konzertierte Aktion für die Gesundung des ...

Die WELEDA. Eine konzertierte Aktion für die Gesundung des ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

es ist aber sehr wahrscheinlich, daß er zumin<strong>des</strong>t um Rat angegangen worden ist. Und es ist<br />

ebenso wahrscheinlich, daß <strong>die</strong> ganze schwierige Finanzsituation ihn bereits zu <strong>die</strong>sem Zeitpunkt<br />

veranlaßt hat, <strong>die</strong> Herauslösung der Klinik aus dem wirtschaftlichen Zusammenhang<br />

mit den Internationalen Laboratorien ins Auge zu fassen.<br />

27. Januar 1924:<br />

Josef van Leer trifft in New York ein. Er will sich um <strong>die</strong> Ankurbelung <strong>des</strong> Heilmittelvertriebes<br />

in Amerika bemühen. Zwar befindet sich ja schon seit Anfang September 1922 Gracia<br />

Ricardo, <strong>die</strong> Delegierte <strong>für</strong> Amerika, in den Vereinigten Staaten. Sie hat in <strong>die</strong>ser Zeit aber<br />

kaum etwas erreicht, sieht man von der Gründung der «American Ariesheim Laboratories<br />

Inc.» ab. Wie es sich nun herausstellt, existiert <strong>die</strong>se Firma nur auf dem Papier; niemand hat<br />

irgendwelche Kapitalanteile übernommen, so daß <strong>die</strong>se Firma auch über keine Geldmittel<br />

verfügt und bis jetzt keine Geschäftstätigkeit entfaltet hat. In seinem Bericht vom 19. Februar<br />

1924 schreibt van Leer an Rudolf Steiner:<br />

Madame Ricardo teilte mir <strong>die</strong> Details ihrer Arbeit mit, und es stellte sich heraus,<br />

daß wir in New York zwar eine eingetragene Gesellschaft haben, daß aber <strong>die</strong> finanziellen<br />

Voraussetzungen <strong>für</strong> ein solches Unternehmen überhaupt nicht gegeben<br />

sind. Es ist natürlich sehr gut, <strong>für</strong> alle Eventualitäten ein solches Instrument in der<br />

Hand zu haben, damit anfangen kann man aber nur dann etwas, sobald <strong>die</strong> Finanzfrage<br />

gelöst ist.<br />

Van Leer hat <strong>die</strong> Absicht, Firmen zu finden, <strong>die</strong> bereit sind, den Vertrieb von einzelnen<br />

Heilmitteln im großen Stil aufzuziehen. Da er sich selber als medizinischer und pharmazeutischer<br />

Laie empfindet, hat er vor dem Antritt seiner Amerikareise Rudolf Steiner gebeten,<br />

ihm einen Abriß über <strong>die</strong> neuen Methoden der anthroposophischen Medizin zu verfassen,<br />

damit es ihm besser gelinge, in den zu erwartenden Verhandlungen das Richtige zu vertreten.<br />

Und in der Tat, Rudolf Steiner muß im Januar 1924 einen solchen Abriß <strong>für</strong> van Leer, eine<br />

Art Einleitung <strong>für</strong> das von ihm längst gewünschte und von den Ärzten aber nicht zustandegebrachte<br />

«Vademecum» verfaßt haben.<br />

Als äußerst hemmend <strong>für</strong> van Leers Arbeit erweist sich allerdings der im letzten Jahr<br />

abgeschlossene Vertriebsvertrag zwischen der schweizerischen Muttergesellschaft und der<br />

amerikanischen Tochtergesellschaft, der Gracia Ricardo ein Recht auf letzte Entscheidung<br />

bei allen Verhandlungen und Abschlüssen einräumt. Van Leer nimmt in den folgenden Tagen<br />

Verhandlungen mit verschiedenen Firmen auf und hat auch einigen Erfolg, obwohl Frau<br />

Ricardo versucht, van Leer möglichst in den Hintergrund zu drängen. Trotzdem zeichnen<br />

sich schließlich <strong>für</strong> den Vertrieb in den Vereinigten Staaten verschiedene Möglichkeiten ab,<br />

<strong>die</strong> aber noch weiterer Verhandlungen bedürfen. Ohne den Rat und - wenn immer nur<br />

möglich - im Beisein von Rudolf Steiner möchte van Leer aber keinen endgültigen Beschluß<br />

fassen. Vorgesehen ist eine mögliche Zusammenarbeit mit den Pharma-Vertriebsfirmen<br />

«Dillon, Read & Co.» und «The Gotham Corp.», wo ein gewisser Albert Freeman <strong>die</strong> leitende<br />

Stellung innehat. Da Freeman <strong>die</strong> Absicht hat, nach Europa zu reisen, möchte van Leer<br />

unbedingt, daß auch Rudolf Steiner ihn persönlich kennenlernt. Van Leer schreibt in seinem<br />

Brief:<br />

Wir werden es also einrichten können, daß Mr. Freeman im Laufe <strong>des</strong> März nach der<br />

Schweiz kommt, so daß er sich dann eingehend mit Ihnen unterhalten kann. Ich<br />

bedaure es sehr, daß ich da Ihre so wertvolle Zeit in Anspruch nehmen muß, aber da<br />

188

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!