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Die WELEDA. Eine konzertierte Aktion für die Gesundung des ...

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im Grundbuch eingetragen sind. Das ist insofern verwirrend, als der in den Verträgen abgemachte<br />

Kaufpreis mit den Internationalen Laboratorien verrechnet werden soll - und nicht<br />

etwa mit Ita Wegman. Der Grund da<strong>für</strong> ist, daß zwar <strong>die</strong> Internationalen Laboratorien seinerzeit<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Klinik eine Summe von Fr. 200*000.— an Ita Wegman gezahlt haben und auch<br />

der Kauf <strong>des</strong> Suryhofs hauptsächlich aus Mitteln der neuen Aktiengesellschaft bestritten<br />

worden sein muß, aber daß keine entsprechende Grundbuchänderung vorgenommen<br />

worden ist.<br />

7. September 1924:<br />

Es findet eine Sitzung <strong>des</strong> Verwaltungsrates der Internationalen Laboratorien statt, und zwar<br />

im Atelier von Rudolf Steiner in Dornach. Sie steht unter der Leitung von Josef van Leer,<br />

wobei neben Rudolf Steiner auch Ita Wegman als Gast an der Sitzung teilnimmt. Emil Leinhas<br />

ist nicht anwesend.<br />

Auf der Traktandenliste steht <strong>die</strong> Neuordnung der Geschäftsführung: Es wird zunächst<br />

entschieden, Dr. Oskar Schmiedel, zusammen mit Karl Day, auf der Stufe eines Prokuristen<br />

zu belassen. Aber offenbar erachtet man es im Verlauf der Sitzung als notwendig, <strong>die</strong> Stellung<br />

von Schmiedel aufzuwerten - gerade weil man beabsichtigt, Emil Leinhas zum bevollmächtigten<br />

Leiter der künftigen Zweigniederlassung in Stuttgart zu ernennen. So beschließt <strong>die</strong><br />

Versammlung, auf ihren ursprünglichen Entscheid zurückzukommen und Oskar Schmiedel<br />

zum Direktor zu ernennen, mit Berechtigung zur Einzelunterschrift <strong>für</strong> das Gesamtunternehmen.<br />

Somit wird Schmiedel zum eigentlichen Vorgesetzten von Leinhas, der nur <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Zweigniederlassung bevollmächtigt werden soll. In seinen «Aufzeichnungen» erinnert sich<br />

Oskar Schmiedel an <strong>die</strong> damaligen Vorgänge:<br />

Dr. Steiner wünschte, daß, ungeachtet der bedeutend größeren Betriebe in Deutschland,<br />

<strong>die</strong> Zentrale der I.L.A.G. in Ariesheim sein solle, so daß es sich bei dem Gesamtunternehmen<br />

um eine schweizerische Aktiengesellschaft handeln würde. <strong>Die</strong><br />

Betriebe in Stuttgart und Schwäbisch Gmünd sollten <strong>die</strong> deutsche Zweigniederlassung<br />

sein. Auf Verlangen van Leers, der es ausdrücklich als Bedingung <strong>für</strong> <strong>die</strong> [weitere]<br />

Übernahme <strong>des</strong> Postens als Präsident <strong>des</strong> Verwaltungsrates machte, wurde<br />

Herr Leinhas zum Direktor der deutschen Zweigniederlassung ernannt. Ich selbst<br />

wurde auf Wunsch von Dr. Steiner zum Direktor nicht nur <strong>des</strong> Arlesheimer Betriebes,<br />

sondern auch der Gesamtgesellschaft ernannt. Mir selbst war <strong>die</strong>se Situation<br />

sehr peinlich, denn ich fand es ganz unmöglich, daß ein Mann wie Leinhas mir gewissermaßen<br />

unterstellt war. Ich dachte eher an zwei gleichgestellte Direktoren.<br />

Doch Dr. Steiner wollte nichts davon wissen und erklärte sich nur mit der Lösung<br />

einverstanden, daß ich Direktor der Gesamtgesellschaft (also auch der deutschen<br />

Filiale) und Leinhas Filialdirektor in Deutschland sein sollte.<br />

Mit <strong>die</strong>sem erneuten Entscheid zugunsten einer in der Schweiz verwurzelten Gesamt-Laboratorien-Gesellschaft<br />

hat <strong>die</strong> ursprünglich von van Leer und Leinhas gemeinsam ausgehandelte<br />

Lösung - zwei gleichberechtigte Betriebe in Deutschland und in der Schweiz - <strong>die</strong><br />

endgültige Ablehnung erfahren.<br />

Gleichzeitig mit der Aufwertung von Schmiedeis Stellung wird auch entschieden, <strong>die</strong><br />

Prokura von Karl Day aufzuheben. Vermutlich ist <strong>die</strong>ser Beschluß einer der Gründe, warum<br />

Karl Day auf Ende Jahr ausscheidet.<br />

Ein weiterer wichtiger Entscheid betrifft <strong>die</strong> Namengebung der Tochtergesellschaften. Es<br />

wird aufgrund der Anregung von Rudolf Steiner entschieden, daß <strong>die</strong>se alle den Namen<br />

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