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Die WELEDA. Eine konzertierte Aktion für die Gesundung des ...

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Karl Day, von Basel, in Ariesheim, und Eduard Heinrich Denzler, von Zürich, in<br />

Ariesheim, haben unter der Firma Karl Day & Co., in Ariesheim, eine Kommanditgesellschaft<br />

eingegangen, welche mit der Eintragung im Handelsregister beginnt.<br />

Karl Day ist unbeschränkt haftender Gesellschafter, Eduard Heinrich Denzler ist<br />

Kommanditär mit dem Betrage von Fr. lO'OOO.-. Handelsgeschäfte aller Art und<br />

Beteiligung an solchen.<br />

Es ist nicht bekannt, wann der Gründungsvertrag <strong>für</strong> <strong>die</strong>se Kommanditgesellschaft unterzeichnet<br />

worden ist - wahrscheinlich kurz zuvor, im Oktober 1922. Obwohl nicht rechtlich,<br />

so doch faktisch, bildet <strong>die</strong>ses Unternehmen eine Unterabteilung der Internationalen Laboratorien,<br />

erhält <strong>die</strong>se Firma doch Gelder aus der Kasse der I.L.A.G.<br />

<strong>Die</strong>se Gründung ist bezeichnend <strong>für</strong> ein gewisses Weiterleben der Futurum-Idee im Rahmen<br />

der neuen Aktiengesellschaft: <strong>die</strong> Schaffung von assoziativen Verbindungen zwischen<br />

verschiedenen Unternehmen, <strong>die</strong> sich in ihrer Tätigkeit gegenseitig ergänzen können. So<br />

macht es erst Sinn, daß neben dem Handelsunternehmen von Karl Day auch eine landwirtschaftliche<br />

Abteilung - der Suryhof - zur Klinik und zu den Laboratorien gehören. Als treibende<br />

Kraft hinter solchen Ideen steht hauptsächlich Ita Wegman, aber sie stößt damit von<br />

allem Anfang an auf Widerstand. So hat sich Dr. Schmiedel entschieden dagegen gewehrt, der<br />

neuen Aktiengesellschaft auch ein Handelsgeschäft einzugliedern. Deshalb auch <strong>die</strong> Kompromißlösung:<br />

selbständiges Handelsgeschäft, aber in enger personeller Verbindung mit den<br />

Internationalen Laboratorien; <strong>die</strong>se wird schließlich besiegelt durch den Eintritt von Karl<br />

Day als Buchhalter in <strong>die</strong> I.L.A.G. In seinen Aufzeichnungen erinnert sich Oskar Schmiedel:<br />

In Ariesheim sollte im Laboratorium eine Handelsabteilung angegliedert werden,<br />

<strong>die</strong> unter anderem im großen Lebensmittel einkaufen sollte. [...] Gegen <strong>die</strong> Idee einer<br />

solchen Handelsabteilung wehrte ich mich mit Händen und Füßen. Es wurde<br />

daraufhin eine eigene Handelsgesellschaft gegründet: Day & Co., welche <strong>die</strong>se Dinge<br />

unternehmen sollte. Karl Day, der bei uns Buchhalter war, übernahm <strong>die</strong> Leitung.<br />

Mit der Begründung einer umfassenden Handelsgesellschaft ist nicht nur <strong>die</strong> Einrichtung<br />

einer Kaffeehalle, sondern auch der Vertrieb von Lebensmitteln wie Kaffee, Reis, Teigwaren,<br />

Konfitüre und Butter sowie von Kohle beabsichtigt. Über den Erfolg <strong>die</strong>ser Firma schreibt<br />

der sehr kritisch gesinnte Ernst Heim:<br />

Großzügig trat Day in Unterhandlung zum Bezug von Kaffee aus dem Produktionsgebiete,<br />

von Butter, von Konfitüren aus Lenzburg etc.; alles wartete nach seiner<br />

Meinung auf das Erscheinen seiner Firma auf dem Handelsmarkt; alles blieb aber im<br />

Keime stecken, nur einzig ein Kartoffellieferungsgeschäft an Klinik und Goetheanum<br />

gelang mit dem Riesengewinn von Fr. 50.-, Kosten Nebensache.<br />

Da <strong>die</strong> Anstrengungen Days offenbar zunächst erfolglos bleiben, versucht er, durch <strong>die</strong><br />

Übernahme einer Vertretung <strong>für</strong> das Putzgerät «Daco» und <strong>die</strong> dazugehörigen Reinigungsmittel<br />

wirtschaftlich Fuß zu fassen. Ab November 1922 wird eine größere Werbekampagne<br />

<strong>für</strong> «Daco» gestartet; der große Duchbruch gelingt aber nicht. Damit zerschlagen sich auch<br />

alle Hoffnungen, auf <strong>die</strong>se Weise <strong>die</strong> finanzielle Situation der I.L.A.G. zu verbessern. <strong>Die</strong><br />

Liquidation <strong>die</strong>ses Handelsunternehmens zeichnet sich <strong>des</strong>halb schon im Frühling 1923 ab.<br />

Über das Unternehmen «Daco» mokiert sich Ernst Heim:<br />

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