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Die WELEDA. Eine konzertierte Aktion für die Gesundung des ...

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Sein Vorstoß findet allerdings keinen unmittelbaren Widerhall in der Versammlung. In seinen<br />

«Aufzeichnungen» beschreibt Schmiedel den eigentlichen Plan, den er damals gerne hätte<br />

verwirklichen wollen:<br />

Anfang 1921, vielleicht etwas früher, [tatsächlich im Frühjahr 1920], entwickelte ich<br />

Dr. Steiner gegenüber einen Plan; in Dornach sollte dreierlei gegründet werden: eine<br />

Klinik ab wichtigstes, daneben ein Laboratorium, das sich in eine pharmazeutische<br />

und eine chemisch-technische Abteilung gliedern sollte. Außerdem sollte eine Heilpflanzenanlage<br />

errichtet werden. Als Leiter <strong>die</strong>ser drei Abteilungen dachte ich <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Klinik an Herrn Dr. Noll, <strong>für</strong> das Laboratorium an Herrn Dr. Kolisko und<br />

mich, <strong>für</strong> <strong>die</strong> Heilpflanzenanlage an Fräulein Hachez. Rudolf Steiner zeigte sich sehr<br />

interessiert <strong>für</strong> den Plan und bat mich, ein Expose darüber zu entwerfen und es<br />

Herrn Dr. Boos zu geben. Dr. Boos war zu <strong>die</strong>ser Zeit in dem Mittelpunkt anthroposophischen<br />

Geschehens. Ich verfaßte ein solches und übergab je ein Exemplar<br />

Herrn Dr. Steiner und Dr. Boos. Letzterer war damals mit dem Plane beschäftigt,<br />

einen «Kommenden Tag», wie er in Deutschland gegründet worden war, auch in der<br />

Schweiz zu gründen. Das mag wohl der Grund sein, daß er <strong>die</strong> Wichtigkeit und <strong>die</strong><br />

Tragweite meines Planes nicht erkannte. Er zuckte nur <strong>die</strong> Achseln und sagte, daß<br />

kein Geld da<strong>für</strong> vorhanden wäre. Wie ernst dagegen Rudolf Steiner den Plan nahm,<br />

zeigt das folgende: Kurze Zeit nachher - ich hatte durch <strong>die</strong> abweisende Haltung<br />

von Dr. Boos schon ganz resigniert - wurde aus irgendeinem Anlaß in der Schreinerei<br />

eine Versammlung abgehalten, in der verschiedenes gesprochen und über manches<br />

diskutiert wurde. Plötzlich kam Rudolf Steiner mitten in der Diskussion zu mir<br />

und sagte: «Sprechen Sie doch gleich über ihren Plan.» Ich antwortete, daß ich gerade<br />

über das Wichtigste nichts sagen könne, nämlich, wie er finanziert werden könnte.<br />

Es wäre ja, wie Dr. Boos gesagt hatte, kein Geld da<strong>für</strong> vorhanden. Rudolf Steiner<br />

erwiderte: «Das macht nichts, gehen Sie auf das Podium, und reden Sie.» Ich meldete<br />

mich daraufhin zum Worte und brachte dann mehr schlecht als recht meinen Plan<br />

vor; sagte aber dann zum Schluß, daß der Durchführung <strong>die</strong>ses Planes, so wichtig er<br />

wäre, <strong>die</strong> schwierige Frage der Geldbeschaffung entgegenstehen würde, da ja je<strong>des</strong><br />

verfügbare Geldmittel <strong>für</strong> das Goetheanum gebraucht wird.<br />

11. Mai 1920:<br />

Nach dem Mißerfolg mit Dr. Noll fragt Ita Wegman Dr. Schmiedel an, ob nicht er mit ihr<br />

zusammenarbeiten möchte beim Aufbau einer Klinik und eines Forschungsinstitutes. Sie<br />

habe <strong>die</strong> Absicht, <strong>die</strong>se beiden Einrichtungen vorläufig unter Umgehung und in völliger finanzieller<br />

Unabhängigkeit von der geplanten und in Gründung begriffenen Finanzgesellschaft<br />

«Der Kommende Tag A.G. Schweiz», später «Futurum A.G.», ins Leben zu rufen. Es<br />

sei nicht nötig, immer vor jeder Tat Rudolf Steiner mit den eigenen Plänen zu belasten; man<br />

müsse zunächst einmal einfach handeln. Sie schreibt:<br />

Nach unserem gestrigen Gepräch bin ich der Ansicht, daß wir so rasch als möglich<br />

handeln müssen. Ich habe auf der Rückreise nach Zürich mit Gimmi [Mitglied <strong>des</strong><br />

Verwaltungsrates der Futurum A.G.] gesprochen, und er war auch meiner Ansicht<br />

und gab mir den Rat, mit Ihnen ein Komitee zu bilden, das zum Zweck hat, das<br />

Forschungsinstitut und das Sanatorium zu gründen. Wir wollen aber nicht zu viel<br />

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