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Die WELEDA. Eine konzertierte Aktion für die Gesundung des ...

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7. Oktober 1923:<br />

Es findet eine Krisensitzung <strong>des</strong> Verwaltungsrates in Ariesheim unter Leitung von Ita Wegman<br />

und ohne Teilnahme Rudolf Steiners statt. Der Versuch, <strong>die</strong> Produkte «Bidor» und<br />

«Infludo» in großem Stile einzuführen, ist gescheitert; <strong>die</strong> Vertriebsbemühungen im Ausland,<br />

insbesondere in England, Amerika und Holland, haben nur Verluste gebracht. <strong>Die</strong><br />

Firma steht ohne Barmittel da; <strong>die</strong> Unkosten haben bis jetzt ungefähr <strong>die</strong> Hälfte <strong>des</strong> Aktienkapitals<br />

verschlungen; sie müssen unbedingt um 2/3 gesenkt werden. <strong>Die</strong> Liquidation der<br />

Futurum A.G. zeigt auch gar kein günstiges Bild; sie erweist sich weiterhin als äußerst<br />

schwierig. Zur augenblicklichen finanziellen Lage steht im Protokoll vermerkt:<br />

<strong>Die</strong> Direktion erstattet mit Unterstützung von Emil Leinhas und Karl Day Bericht<br />

über <strong>die</strong> Geschäftslage, den Stand der Bilanz und der Finanzen. Der Versuch, <strong>die</strong><br />

Produkte der Gesellschaft durch äußerliche Reklame in großem Stil einzuführen,<br />

muß als verfehlt bezeichnet werden. [...] <strong>Die</strong> Bilanz der Gesellschaft weist infolge<strong>des</strong>sen<br />

ein wenig günstiges Bild auf. Es muß damit gerechnet werden, daß <strong>die</strong> Unkosten,<br />

bis alles abgerechnet ist, ca. <strong>die</strong> Hälfte <strong>des</strong> Aktienkapitals verschlingen. Barmittel<br />

stehen augenblicklich nicht zur Verfügung.<br />

Der Verwaltungsrat sieht sich <strong>des</strong>halb gezwungen, einschneidende Maßnahmen zu treffen:<br />

Der Unkostenetat beläuft sich in der letzten Zeit auf etwa Fr. 12'000- pro Monat,<br />

exklusive größerer Ausgaben <strong>für</strong> Reklame. Es wird beschlossen, bis zur Schaffung<br />

von wissenschaftlichen Unterlagen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Propaganda <strong>die</strong> Propaganda und alle<br />

Geschäftsspesen aufs äußerste zu kürzen. Zu <strong>die</strong>sem Zweck soll Herrn Denzler,<br />

Herrn Imrie und zwei Damen auf dem Büro gekündigt werden, außerdem soll im<br />

Laboratorium nur noch eine Hilfskraft und ein Arbeiter behalten werden; <strong>die</strong> Unkosten<br />

lassen sich damit auf Fr. 3'400.- pro Monat zurückschrauben. Für Reklame<br />

soll bis auf weiteres überhaupt nichts ausgegeben werden.<br />

Weiter erklärt sich Herr van Leer bereit, auf eigenes Risiko ein Darlehen im Betrag von<br />

Fr. 150*000.- von Frau Emma von Herwarth aufzunehmen und den Internationalen Laboratorien<br />

zur Verfügung zu stellen. In Tat und Wahrheit hat er <strong>die</strong>ses bereits schon in den Septembertagen<br />

aufgenommen, wahrscheinlich um möglichst sofort <strong>die</strong> ärgsten Löcher zu stopfen<br />

- jedoch nur Fr. 120'000.-.<br />

Wegen <strong>des</strong> Ausscheidens von Denzler erhalten Dr. Oskar Schmiedel als Leiter <strong>des</strong> Laboratoriums<br />

und Karl Day, zuständig <strong>für</strong> Administration und Buchhaltung, <strong>die</strong> kollektive<br />

Handlungsvollmacht «i.V.». Heinrich Denzler verläßt <strong>die</strong> Internationalen Laboratorien auf<br />

31. Dezember 1923, während man Arthur Imrie vorderhand noch weiterbeschäftigt; er scheidet<br />

erst am 1. Oktober 1927 aus. Außer Denzler müssen ein Laborant, eine Korrespondentin<br />

und der Bürolehrling <strong>die</strong> Firma verlassen. Es bleiben nur noch übrig: Oskar Schmiedel als<br />

Leiter <strong>des</strong> Laboratoriums, Arthur Imrie als Assiscent, Max Kaufmann als Laborant, Karl Day<br />

als Buchhalter, Maria Kellermüller als Korrespondentin und zwei Arbeiterinnen, Helene<br />

Heizler-Ritter und Josephine Stöcklin-Schill.<br />

15. November 1923:<br />

In einem Vortrag in Den Haag betont Rudolf Steiner wiederum, wie wichtig ihm das Zusammenwirken<br />

zwischen Laboratorium und Klinik ist. Auch <strong>die</strong> große Bedeutung der Arlesheimer<br />

Klinik <strong>für</strong> <strong>die</strong> Entwicklung einer anthroposophischen Medizin hebt er hervor (GA 319):<br />

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