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Die WELEDA. Eine konzertierte Aktion für die Gesundung des ...

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13. Mai 1920:<br />

Schon zwei Tage später erhalt Ita Wegman von Dr. Schmiedel eine Antwort. Er möchte<br />

nichts Privates ohne Wissen von Rudolf Steiner unternehmen, zumal er ihm ja sein eigenes<br />

Projekt unterbreitet habe und Steiner sich nun selber mit der Begründung eines solchen<br />

Forschungsinstitutes befasse. Er gibt ihr zu bedenken:<br />

Wir dürfen bei der ganzen Sache durchaus nicht dreierlei vergessen:<br />

1.) Herr Dr. Steiner hat sich bereits der Idee eines Versuchsinstitutes angenommen.<br />

(Er übernahm das <strong>die</strong>sbezügliche Projekt zur Durchsicht, beabsichtigt, mit mir<br />

darüber zu sprechen, und hat mich schließlich in der Generalversammlung aufgefordert,<br />

bereits über das Institut zu sprechen.) Ich kann also nicht seinen Entschließungen<br />

durch eigenmächtiges Handeln vorgreifen.<br />

2.) <strong>Die</strong> Versuchsanstalt ist durchaus als Institut <strong>des</strong> Goetheanums geplant. Und <strong>die</strong><br />

ganze <strong>Aktion</strong> muß vom Beginn an einen offiziellen Charakter haben. An jedem<br />

Heilmittel muß man erkennen, daß es aus <strong>die</strong>sem Institut stammt. Ein provisorischer<br />

Beginn mit irgendwelchem privaten Charakter wäre nach meiner Ansicht<br />

unrichtig.<br />

3.) Das Laboratorium ist Eigentum <strong>des</strong> Goetheanum, und ich selbst bin Angestellter<br />

<strong>des</strong> Goetheanum. Ich kann also im Laboratorium nicht gut etwas auf eigene<br />

Faust unternehmen und insbesondere nichts ohne Einverständnis Herrn Dr.<br />

Steiners.<br />

<strong>Die</strong> Zusammenarbeit zwischen Wegman und Schmiedel läuft aber weiter - trotz seiner Absage.<br />

So fragt er Ita Wegman am Schluß seines Briefes:<br />

Ich habe jetzt eine Kröte aufgetrieben und werde sie demnächst anzapfen. Nur bitte<br />

ich Sie, mir mitzuteilen, ob Sie das Gift hier benötigen oder ob ich es Ihnen nach<br />

Zürich schicken soll.<br />

16. Juni 1920:<br />

<strong>Die</strong> Finanzgesellschaft «Futurum A.G. Ökonomische Gesellschaft zur internationalen Förderung<br />

wirtschaftlicher und geistiger Werte» wird in Dornach endgültig begründet. Ihr Ziel<br />

ist es, durch eine assoziative Verbindung von geistigen und wirtschaftlichen Unternehmungen<br />

Mittel <strong>für</strong> <strong>die</strong> Finanzierung <strong>des</strong> Goetheanum bereitzustellen. Das Unternehmen verfügt<br />

vorläufig - im Gegensatz zum Kommenden Tag in Stuttgart - noch über keine chemischpharmazeutische<br />

Abteilung. Auch von einer Vertriebsabteilung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Erzeugnisse der<br />

«Chemischen Werke» <strong>des</strong> Kommenden Tages ist nicht mehr Rede; offenbar wird beabsichtigt,<br />

zum gegebenen Zeitpunkt selber <strong>die</strong> entsprechenden Produkte herzustellen.<br />

7. Juli 1920:<br />

An <strong>die</strong>sem Tag hält Dr. Schmiedel in seinem Notizbuch eine sogenannte Angabe Dr. Steiners<br />

an Dr. Noll <strong>für</strong> das Heilmittel «Biodoron» (in Deutschland «Kephalodoron») fest. Es handelt<br />

sich um eines der vielen Ergebnisse aus der intensiven medizinisch-pharmazeutischen<br />

Zusammenarbeit zwischen Dr. Schmiedel und Dr. Noll in den Monaten Juli bis August 1920.<br />

<strong>Die</strong>se Arbeit soll zum Teil im Souterrain der Villa Hansi, dem Wohnort von Rudolf Steiner,<br />

stattgefunden haben. Und in der Tat: Rudolf Steiner hat <strong>die</strong> Arbeit der beiden Wissenschaftler<br />

entscheidend befruchtet, indem er ihnen auf ihre Fragen zahllose Hinweise gegeben hat.<br />

Dr. Noll spricht davon, daß es sich bei seinen Aufzeichnungen zum Teil sogar um direkte<br />

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