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Die WELEDA. Eine konzertierte Aktion für die Gesundung des ...

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Wir finden <strong>die</strong>ses Gleichgewichtssystem aber auch auf der seelischen Ebene in der<br />

Polarität von Vorstellen und Wollen und dem vermittelnden Ausgleich <strong>des</strong> Fühlens<br />

und zuletzt auch im Geiste in der Polarität von Erinnern einerseits und Planen von<br />

Handlungen andererseits, <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> permanente Geistesgegenwart ausgeglichen<br />

wird. Man darf das oben gebrauchte Bild der Waage nur nicht im starren Sinn nehmen:<br />

Bei der Waage wird durch <strong>die</strong> Gewichtskorrektur immer wieder der alte<br />

Gleichgewichtszustand hergestellt. Bei den Gegenpolen <strong>des</strong> menschlichen Organismus<br />

handelt es sich aber um Prozesse in einem Milieu, das höhersteht ab das nur<br />

Mechanische: Wir haben es <strong>des</strong>halb hier mit dem Prinzip von Polarität und Steigerung<br />

zu tun. Wenn wir <strong>die</strong> durch Einseitigkeit hervorgerufene Krankheit durch irgendeine<br />

therapeutische Maßnahme, <strong>die</strong> immer Prozeßcharakter hat, ausgleichen, so<br />

bedeutet der schließlich erreichte Gesundheitszustand einen Fortschritt gegenüber<br />

dem früheren. Denn man muß der Tatsache eingedenk sein, daß auch, wenn man<br />

eine Arzneisubstanz als Therapeutikum einsetzt, es sich bei <strong>die</strong>ser um einen zum<br />

Abschluß gekommenen Prozeß handelt; wird <strong>die</strong>se Substanz in den menschlichen<br />

Organismus eingeführt, so wird ja ihr prozessualer Charakter offenbar. Und es ist<br />

<strong>die</strong> Kunst der Pharmazie, durch ihre Verfahren und Zubereitungen - man denke<br />

zum Beispiel an das Potenzieren - Substanzen, das heißt zu Ende gekommene Prozesse,<br />

schon in vitro so zu bearbeiten, daß sie wieder in den Zustand eines Prozesses<br />

zurückgeführt werden, <strong>die</strong> sonst vom Patienten bei der unbearbeiteten Substanz<br />

in vivo ausgeführt werden muß. Gerade <strong>die</strong>s gab Rudolf Steiner <strong>die</strong> Berechtigung,<br />

den Gegensatz von Allopathie und Homöopathie nicht als einen grundsätzlichen,<br />

sondern nur einen graduellen zu bezeichnen.<br />

Es ist das oben dargestellte Dreigliederungsprinzip, wie es Rudolf Steiner wieder<br />

gefunden und in begriffliche Form gekleidet hat, eine gewaltige Idee und das Hinstellen<br />

<strong>die</strong>ser Idee vor <strong>die</strong> Zeitgenossenschaft eine bedeutende Kulturtat. Es handelt<br />

sich nämlich dabei um <strong>die</strong> Wiedergewinnung der Idee der menschlichen Trichotomie,<br />

<strong>die</strong> seit dem 9. Jahrhundert aus der maßgebenden abendländischen Kultur verschwunden<br />

ist und durch das Dualitätsprinzip ersetzt wurde, was den erkenntnismäßigen<br />

Zugang zu vielen Tatsachen der Natur, Kultur und Gesellschaft versperrte<br />

oder min<strong>des</strong>tens behinderte. Für den Arzt ist es ein äußerst wichtiges Konzept <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Arneimittelfindung, aber auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Stellung der Diagnose sowie <strong>für</strong> <strong>die</strong> Therapie.<br />

Und <strong>für</strong> den Pharmazeuten ist es ein Instrument der Arzneimittelzubereitung.<br />

Denn es handelt sich bei genauer Prüfung um nichts geringeres als um <strong>die</strong> Erneuerung<br />

<strong>des</strong> Tria-Principia-Konzepts (Sal, Mercur, Sulfur) der alten Alchemisten und<br />

Ärzte paracelsischer Tradition in zeitgemäßer Art. Haben <strong>die</strong> Alten mehr auf<br />

instinktive Art <strong>die</strong>ses Prinzip bei der Diagnosestellung, Heilmittelfindung und<br />

-Zubereitung sowie der Therapie angewandt, so wird es jetzt eine Angelegenheit der<br />

Erkenntnis.<br />

In den alchemistischen Bezeichnungen Sal, Mercur, Sulfur steckt auch das aristotelische<br />

Form- und Stoffprinzip als eine Urpolarität darinnen. Der Stoff (Sulfur) als<br />

gleichsam «zerbrochene Form», als «Füllmaterial der Form» steht am einen Pol, <strong>die</strong><br />

Form (Sal) als solche steht am andern. Haben wir irgendeinen sinnlich wahrnehmbaren<br />

Gegenstand im Raum vor uns, können wir an ihm <strong>die</strong>se Polarität Stoff (Sulfur)<br />

und Form (Sal) feststellen. Da <strong>die</strong> räumliche, den Sinnen erscheinende Welt nicht<br />

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