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Die WELEDA. Eine konzertierte Aktion für die Gesundung des ...

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Ernst Heim (1854-1932)<br />

Ernst Heim gehörte zu den zahlreichen Süd- S*T<br />

deutschen, <strong>die</strong> im 19. Jahrhundert in <strong>die</strong> • /rf] \3&^ •* -><br />

Schweiz eingewandert und dort als Apotheker \£r ^C^^**"**}<br />

tätig waren; er war in der Schweiz eingebürgert<br />

und leitete in Bern <strong>die</strong> Apotheke «Zu den Rebleuten*.<br />

Seiner alten Heimat blieb er jedoch weiterhin verbunden, und so trat er der<br />

Theosophischen Gesellschaft nicht etwa in Bern, sondern in Stuttgart bei. Er war es,<br />

der im Jahr 1910 durch eine bedeutende Spende den Bau eines eigenen Hauses <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> anthroposophische Arbeit in Stuttgart ermöglichte. Als er von Bern nach Basel<br />

umzog, hatte er sich bereits einige Jahre aus dem Berufsleben ab Apotheker zurückgezogen;<br />

trotzdem legte er seine Hände nicht in den Schoß und war zum Beispiel<br />

noch als Kommanditär an einer Galvanikfirma beteiligt.<br />

Wegen seiner Fachkenntnisse wurde er - 67jährig - im Juni 1921 auf Empfehlung<br />

von Rudolf Steiner von der Direktion der Futurum A.G. mit dem Aufbau <strong>des</strong> «Chemisch-Pharmazeutischen<br />

Fabrikationslaboratoriums» betraut. Zugleich wurde er<br />

im August 1921 auch zum administrativen Leiter der gesamten chemisch-pharmazeutischen<br />

Laboratoriumsabteilung der Futurum A.G. ernannt. Dr. Oskar Schmiedel<br />

als Leiter <strong>des</strong> Versuchslaboratoriums hatte Mühe, <strong>die</strong> Autorität von Ernst Heim<br />

anzuerkennen, weshalb zwischen den beiden kein gutes Verhältnis herrschte; beide<br />

drohten immer wieder mit ihrer Kündigung.<br />

Mit dem Übergang der «Chemisch-Pharmazeutischen Laboratorien» in den Besitz<br />

der neu gegründeten Aktiengesellschaft «Internationale Laboratorien A.G.» im<br />

April 1922 wurde er zugunsten von Schmiedel zurückgestuft. Schmiedel übernahm<br />

<strong>die</strong> Leitung <strong>des</strong> gesamten Laboratorienbereiches, und er wurde auf rein administrative<br />

Aufgaben beschränkt: als Buchhalter und Kassierer war er <strong>für</strong> das Finanzielle verantwortlich,<br />

aber ohne jede Unterschriftsberechtigung. Er war mit vielem, was <strong>die</strong><br />

Verwaltungsratspräsidentin Ita Wegman, und ihr Direktor, Heinrich Denzler, veranlaßten,<br />

nicht einverstanden und kritisierte immer wieder <strong>die</strong> Zustände in Ariesheim.<br />

Um seiner Kritik zu entgehen, wurde Heim durch Karl Day ersetzt und ab<br />

Februar 1923 mit dem Aufbau einer französischen Zweigniederlassung im grenznahen<br />

St. Louis/Elsaß betraut. Da aber <strong>die</strong> da<strong>für</strong> von Heim geforderten finanziellen<br />

Mittel fehlten und er mit seiner Kritik fortfuhr, wurde seine von ihm nicht so ernst<br />

gemeinte Kündigung angenommen. Mitte 1923 schied er endgültig aus den <strong>Die</strong>nsten<br />

der Internationalen Laboratorien aus. Er verschickte daraufhin verschiedene<br />

Schmähschriften gegen <strong>die</strong> leitenden Persönlichkeiten der Internationalen Laboratorien<br />

in Ariesheim, <strong>die</strong> in anthroposophischen Kreisen herumgereicht wurden. Wenige<br />

Jahre nach seinen Ausscheiden aus der Weleda zog er sich nach Lugano zurück.<br />

Ernst Heim ist eine der zu Unrecht vergessenen Persönlichkeiten innerhalb der<br />

Laboratoriumsbewegung, hatte er doch immerhin - trotz seines fortgeschrittenen<br />

Alters - den Aufbau der fabrikmäßigen Herstellung der Heilmittel in Ariesheim<br />

organisiert. Er war an sehr genaues, korrektes Arbeiten gewöhnt und konnte sich<br />

mit dem lockeren Stil seiner jüngeren Mitarbeiter nur schwer befreunden; manches<br />

fand er fadblich unsachgemäß und improvisiert.<br />

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