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Die WELEDA. Eine konzertierte Aktion für die Gesundung des ...

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Dürler, Otto Rietmann, Josef van Leer und Emil Leinhas. Allerdings ist <strong>die</strong>se Erweiterung<br />

vorerst nur faktisch; ihre rechtliche Gültigkeit erhält sie erst nach Bestätigung der neuen<br />

Mitglieder durch <strong>die</strong> Generalversammlung. Außerdem wird <strong>die</strong> Fusion mit der Futurum<br />

A.G. beschlossen, deren Aktienkapital um 50 % abgeschrieben werden soll. Das bedeutet <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Futurum-<strong>Aktion</strong>äre einen Verlust von Fr. 1*000*000.-. Im Protokoll heißt es wegen der<br />

Fusion mit der Futurum:<br />

Nach Einsicht und Prüfung der von der Verwaltung der Futurum A.G. erhaltenen<br />

Unterlagen betreffend Erwerb der Futurum-Aktien beschließt der Verwaltungsrat,<br />

<strong>die</strong>se Aktien zu übernehmen im Verhältnis von 1:2, das heißt eine Aktie der Internationale<br />

Laboratorien A.G. gegen zwei Aktien der Futurum A.G., erstere dividendenberechtigt<br />

ab 1. Januar 1923.<br />

<strong>Die</strong> ungenügenden Betriebsmittel scheinen ein großes Problem gewesen zu sein; Herr van<br />

Leer erklärt sich aber bereit, <strong>für</strong> <strong>die</strong> nächsten drei Monate Gelder im Betrag von Fr. 50*000.zu<br />

beschaffen. Ein Teil <strong>die</strong>ser Summe ist nötig, um den mit der englischen Firma «The British<br />

Harold F. Ritchie & Co. Ltd.» vereinbarten Reklameaufwand zu bezahlen. Edgar Dürler<br />

erinnert sich:<br />

An einer der Verwaltungsratssitzungen, an der auch Dr. Rudolf Steiner und Dr. Ita<br />

Wegman teilnahmen, [...] konnte [...] Herr J. van Leer, mitteilen, daß von englischen<br />

Freunden etliche Fr. lO'OOO.- <strong>für</strong> das Bekanntmachen von Weleda-Typenmitteln<br />

zur Verfügung gestellt würden. <strong>Die</strong>ses Geld sollte von der Weleda mit 6 % verzinst<br />

- und nach etlichen Jahren zurückbezahlt werden. Mir war bei der ganzen Sache<br />

nicht sehr wohl, da ich aber der 28jährige Benjamin <strong>die</strong>ser Konferenz war, wollte ich<br />

nicht opponieren. Aus anderen geschäftlichen Zusammenhängen wußte ich, daß<br />

man üblicherweise nur dann mit Aussicht auf Erfolg derartige Werbeeinsätze riskieren<br />

kann, wenn größere Finanzreserven ein weiteres «Nachstoßen» von Propagandageldern<br />

ermöglichen, bis ein Artikel sich durchgesetzt hat, lukrativ wird und <strong>die</strong><br />

Gewinne dann - vielleicht erst nach Jahren - <strong>die</strong> Werbegelder zurückbringen. Ich<br />

hatte in <strong>die</strong>sen Zeiten wegen Futurumhquidations- und Futurum-Weleda-Fusionsangelegenheiten<br />

ohnehin öfter mit Dr. Steiner zu sprechen und konnte kurz nach<br />

der besagten Verwaltungsratssitzung meine Bedenken wegen <strong>die</strong>ser Werbeaktion<br />

persönlich zum Ausdruck bringen. Rudolf Steiner erläuterte mir dann, daß er <strong>die</strong><br />

Menschen Erfahrungen sammeln lassen müsse und nicht ohne weiteres eingreifen<br />

könne, da es sonst eines Tages heißen würde, hätte uns Rudolf Steiner nur machen<br />

lassen, dann könnten wir jetzt das neue Goetheanum finanzieren. Es sei noch erwähnt,<br />

daß uns das Verzinsen und Zurückbezahlen <strong>die</strong>ser Darlehen im Laufe der<br />

kommenden Jahre Mühe und Ärger kostete. <strong>Die</strong> gutgemeinte Propagandaaktion<br />

verpuffte aber wegen Kurzatmigkeit.<br />

Weiter beschließt der Verwaltungsrat, aus Mangel an ausreichenden Kapitalien <strong>die</strong> Geschäftsaktivitäten<br />

auf <strong>die</strong> Schweiz, Frankreich, Holland und England zu konzentrieren.<br />

Trotz <strong>die</strong>ses Beschlusses wird Gracia Ricardo in <strong>die</strong>sen Tagen zur Delegierten <strong>des</strong> Verwaltungsrates<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Vereinigten Staaten ernannt. Sie hält sich seit September letzten Jahres<br />

in Amerika auf, um <strong>die</strong> Arlesheimer Heilmittel auf dem amerikanischen Markt einzuführen.<br />

Bislang hat sie allerdings noch keinen durchschlagenden Erfolg aufzuweisen. Aber um in den<br />

Vereinigten Staaten rechtsgültige Verträge abschließen zu können, ist eine solche Ermächti-<br />

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