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Satzungstext - Kreis Recklinghausen

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ENTWICKLUNGSRÄUME Seite 97<br />

DARSTELLUNG DER ENTWICKLUNGSRÄUME<br />

ERLÄUTERUNGEN UND HINWEISE<br />

- Belassen und Fördern der guten<br />

eigendynamischen Gewässerentwicklung<br />

- Umsetzung des bestehenden Pflege-<br />

und Entwicklungsplanes<br />

- Erhaltung von Steilwänden für den<br />

Eisvogel<br />

Verbauung und einen Durchlass und eine Verrohrung im Bereich eines querenden<br />

Weges geringfügig gestört. Der bis zu 2 m breite Unterlauf weist<br />

reichhaltige Ufer- und Sohlstrukturen auf; Gewässerausbildung und Längsdynamik<br />

erscheinen natürlich. Prall- und Steilufer ermöglichen das Vorkommen<br />

des Eisvogels (BK- 4309-0003, GB-4309-702 und -704 tlw.).<br />

Der alte Eichen- und Eichen-Buchenwald - bachnah mit Übergängen zum<br />

Erlen-Eschenwald und Bach-Erlen-Eschenwald - mit stark dimensioniertem<br />

Totholz mit Höhlen und Höhlennutzern wie Fledermäusen und Hohltaube ist<br />

ein wichtiger Refugial- und Trittsteinlebensraum im Biotopverbund der<br />

Fliessgewässer und Wälder.<br />

Es kommen zudem zahlreiche Arten der weitgehend unbeeinflussten, sommerkühlen,<br />

naturnah mäandrierenden Fliessgewässer mit Verlandungszonen<br />

und feuchten Wälder vor, die in ihren Beständen gefährdet sind: Calamagrostis<br />

canescens (Sumpf-Reitgras), Caltha palustris (Sumpf-Dotterblume),<br />

Cardamine amara (Bitteres Schaumkraut), Chrysosplenium oppositifolium<br />

(Gegenblättriges Milzkraut), Equisetum telmateia (Riesen-<br />

Schachtelhalm), Galium uliginosum (Moor-Labkraut), Alcedo atthis (Eisvogel),<br />

Columba oenas (Hohltaube), Cottus gobio (Groppe), Dryobates minor<br />

(Kleinspecht), Motacilla cinerea (Gebirgsstelze), Picus viridis (Grünspecht),<br />

Rana temporaria (Grasfrosch), Salmo trutta fario (Bachforelle).<br />

Auenbereich des Burggrabens<br />

- Extensivierung bestehender Nutzungen<br />

- Sicherung und Entwicklung des<br />

Gewässers, seiner Ufer- und Auenbereiche<br />

als Naturschutzgebiet<br />

- Naturnahe Gewässergestaltung<br />

s. Abschnitte:<br />

Silvertbach von der Halterner Straße L 551<br />

bis zur Bahnhofstraße in Marl-Lenkerbeck)<br />

und Auenbereich des Nieringbaches<br />

(vom Zusammenfluss Mollbecke und Burggraben<br />

bis zur Verrohrung unter der L 522)<br />

und Auenbereich der Mollbecke<br />

- Entfernung lebensraumuntypischer<br />

und Ergänzung vorhandener Gehölze<br />

- Extensivierung bestehender Grünlandflächen<br />

- Entwicklung nutzungsfreier Uferrandstreifen<br />

und punktuelle Gehölzanlagen<br />

- Erhaltung der Feucht- und Nassgrünländer<br />

und -brachen in der<br />

Bachaue<br />

- Neutrassierung des Burggrabens im<br />

Nebenschluss im Bereich der<br />

Teichanlage Becker-Engel<br />

Der insgesamt ca. 1440 m lange Bach hat seinen Quellbereich südöstlich<br />

der Speckhorner Straße - von Äckern umgeben - in einem gehölzbestandenen<br />

und nur sporadisch Wasser führenden, eingetieften, geraden und strukturarmen<br />

Graben von ca. 90 m Länge, bevor er die Speckhorner Straße in<br />

einer ca. 30 m langen Verrohrung unterquert, die eine ökologische Durchgängigkeit<br />

kaum zulässt. Dieser „Oberlauf“ des Burggrabens ist nicht als<br />

Gewässer klassifiziert.<br />

Das zentrale Entwicklungsziel für den Auenbereich des Burggrabens ist die<br />

Herstellung bzw. Sicherung der räumlichen, ökologischen und gewässerökologischen<br />

Durchgängigkeit des Gewässers, seiner Uferbereiche und Auen<br />

im Sinne des Biotopverbundes im Bachsystem des Silvertbaches.<br />

Die offizielle Gewässerkilometrierung des begradigten Bachlaufs in seiner<br />

überwiegend als Grünland genutzten Talung endet (Stat.: 1 + 320) in einem<br />

feuchten Wäldchen. Der ca. 150 m lange Bachabschnitt durchfließt eine<br />

kleinräumige Sumpffläche um dann in ein naturbelassenes Fließgewässer<br />

mit verlandendem Teich und mäandrierend-schlängelnder Laufdynamik mit<br />

entsprechendem Strukturreichtum überzugehen.<br />

Dem Buchen-Eichenbestand des Wäldchen sind Ahornarten, Hainbuche<br />

Esche und Weißdorn und am Bachstau ein auwaldartiges, quelliges Erlengehölz,<br />

aber auch jüngere Erlen- Koniferen-Mischbestände beigemischt.<br />

Mit Austritt aus dem Waldbereich wird der Bach zu einem überwiegenden<br />

Wiesengraben, der begradigt, ca. 30 – 50 cm breit, zumeist ca. 1 m eingetieft<br />

und teils in Bongossi(-reste) gefasst ist. Im Süden und in der Mitte<br />

schließen Grünlandansaaten und Mähweiden an die Gewässeroberkante<br />

an. Bachabwärts (Stat.: ca. 0 + 800) schließen überwiegend rechtsseitig<br />

Privatgärten (Teichanlage) und ein Gartenbaubetrieb an, bevor (Stat.: ca. 0<br />

+ 350) teils brachgefallenes Feucht- und Nassgrünland (BK-4309-0115,<br />

GB-4309-208) den Burggraben überwiegend linksseitig im Talraum bis zu<br />

seiner - durch eine Eichengruppe markierten - Verreinigung mit der Mollbecke<br />

begleitet. Die Reste dieser teils artenreichen Nassgrünlandflächen und -<br />

brachen sind innerhalb des landesweiten Biotopverbundes als Teil des Silvertbach-Gewässersystems<br />

von herausragender Bedeutung. Es kommen<br />

bisher noch einige Arten feuchter und nasser Wiesen vor, die in ihren Beständen<br />

gefährdet sind: Athyrium filix-femina (Frauenfarn), Carex disticha<br />

(Zweizeilige Segge), Carex remota (Winkel-Segge), Eleocharis palustris<br />

(Gemeine Sumpfsimse), Juncus acutiflorus (subsp. Acutiflorus, Spitzblütige<br />

Binse), Juncus conglomeratus (Knäuel-Binse), Lotus pedunculatus (Sumpf-<br />

Hornklee), Lythrum salicaria (Gemeiner Blutweiderich), Scrophularia nodosa<br />

(Knotige Braunwurz).<br />

Der Bereich zwischen Burggraben, Teichanlage Becker-Engel, NSG „Die<br />

Burg“ und der Traberbahn auf „Balkes Feld“ ist ebenfalls feuchtegeprägt,<br />

gehört zum Auenbereich der Gewässer und sollte entsprechend seiner historischen<br />

Nutzung als extensive Weiden bzw. Wiesen genutzt werden.<br />

Im Zusammenfluss von Mollbecke und Burggraben zum Nieringbach können<br />

für den Burggraben mit einer teilweisen Neutrassierung die grundlegenden<br />

Voraussetzungen für einen umfassenden Gewässerschutz und Biotopverbund<br />

geschaffen werden. Auch die überwiegend rechtsseitig dicht an den<br />

Unterlauf des Burggraben anschließenden oder sogar von ihm durchflosse-

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