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Satzungstext - Kreis Recklinghausen

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TEXTLICHE FESTSETZUNGEN, ERLÄUTERUNGEN UND HINWEISE Seite 283<br />

ENTWICKLUNGS-, PFLEGE- UND ERSCHLIESSUNGSMASSNAHMEN - Suchräume<br />

TEXTLICHE FESTSETZUNGEN<br />

ERLÄUTERUNGEN UND HINWEISE<br />

SR 3<br />

Innerstädtische Bachauen in Marl<br />

(Sickingmühlenbach, Loemühlenbach<br />

mit Freerbruchbach und Loekampbach<br />

und Silvertbach mit Lenkerbecker<br />

Graben)<br />

Größe ca.: 71,09 ha<br />

4 Teilflächen<br />

Optimierung von vorhandenen und<br />

Anreicherung mit neuen Vernetzungselementen<br />

der durch nahe bauliche<br />

Nutzung geprägten Bereiche.<br />

Der Suchraum erstreckt sich in Nord-Süd-Ausrichtung vom der nördlichen<br />

Grenze des Landschaftsplanes am Wesel-Datteln-Kanal bis zur Südgrenze<br />

des baulichen Innenbereiches der Stadt Marl. Er umfasst die Unterläufe des<br />

Loemühlenbaches, des Silvertbaches sowie deren innerstädtische Zuläufe<br />

sowie den in die Lippe mündenden Sickingmühlenbach und deren innerstädtischen<br />

Auenbereiche, soweit sie noch vorhanden sind.<br />

Er umfasst die Bereiche für die Entwicklungsziele<br />

- 4.1 innerstädtische Bachauenbereiche von Sickingmühlenbach,<br />

Loemühlenbach (mit Freerbruchbach und Loekampbach) und Silvertbach<br />

(mit Lenkerbecker Graben), Marl<br />

- 4.2 Bachauenbereich des Sickingmühlenbaches<br />

Bei diesem vielteiligen Entwicklungsbereich, der sich in unterschiedlicher<br />

Länge und Breite entlang der Hauptäste der innerstädtischen Bachauenbereiche<br />

erstreckt, handelt es sich um die zentralen Biotopverbundachsen des<br />

Gewässersystems die gemeinsam mit dem Entwicklungsraum 4.4 I.III (Städtische<br />

Grünzüge, Marl) das naturräumliche Rückgrat der innerstädtischen<br />

Grünachsen der Stadt Marl bilden.<br />

Er wurde bis Ende des 19. Jahrhunderts fast ausschließlich von der Landwirtschaft<br />

geprägt und es dominierte eine extensive Grünlandwirtschaft. Der<br />

Vergleich der heutigen Situation mit historischen Karten verdeutlicht die<br />

Veränderungen an den Gewässern sowie des Gewässerumfeldes (s. Kapitel<br />

B 10.4 - Städtische Bachauenbereiche, Grünzüge und Entwicklungsbereiche,<br />

Marl).<br />

Erst mit der Industrialisierung in der Region um 1900, der für diesen Bereich<br />

entscheidenden Gründung der Chemischen Werke Hüls im Jahre 1938 und<br />

stark anwachsenden Bevölkerungszahlen begann der umfangreiche Gewässerausbau.<br />

Infolge des Bergbaus war die Eindeichung der Gewässer<br />

notwendig, da sich in großen Bereichen Bergsenkungen vollzogen und die<br />

Vorfluter künstlich hochgehalten werden mussten. Begradigungen, Befestigungen<br />

oder Eindeichungen und Verrohrungen der Bäche dienen der Entsorgung<br />

wachsender Siedlungsflächen und der Industrialisierung.<br />

Mitte der 1990er wurde ein etwa 1 km langer Abschnitt des Silvertbaches im<br />

Bereich der Bergehalde Brinkfortsheide und Anfang der 2000er der Loemühlenbach<br />

im Bereich der Innenstadt naturnah umgestaltet. Ziel war jeweils die<br />

Verbesserung der Gewässergüte, die Verringerung der Fließgeschwindigkeit,<br />

die Verbesserung des Biotop- und Artenschutzes sowie die Bereitstellung<br />

von landschaftsbezogenen Erholungsräumen.<br />

In seiner aktuellen Ausprägung wird das Gewässersystem dennoch überwiegend<br />

als stark bis vollständig verändert eingestuft. Ein ähnliches wenn<br />

auch heterogeneres Bild bietet das Umfeld.<br />

Das zentrale Entwicklungsziel für die Auenbereiche des Loemühlenbachsystems<br />

ist die Herstellung bzw. Sicherung der räumlichen, ökologischen<br />

und gewässerökologischen Durchgängigkeit der Gewässer, ihrer Uferbereiche<br />

und Auen im Sinne des Biotopverbundes. In den innerstädtischen Bereichen<br />

ist ein Hauptaugenmerk die Erhaltung des innerstädtischen Grünzuges<br />

mitsamt seiner Bachauen. Vielfältige Maßnahmen können also deutlich<br />

zu einer Wertsteigerung des ökologischen Gesamtgefüges der Gewässer<br />

und ihrer Auen beitragen. Gleichzeitig dienen weite Teile dieses Grünzuges<br />

als Naherholungsraum der unmittelbar benachbarten Bewohner Marls. Als<br />

solcher ist dieser ebenso zu erhalten und gleichzeitig kann eine ökologische<br />

Aufwertung zur Steigerung der Attraktivität beitragen.<br />

Konzepte zur naturnahen Entwicklung der Fließgewässer (KNEF) sind<br />

grundsätzlich „Angebotsplanungen“. Sie formulieren Ziele zur nachhaltigen<br />

naturnahen Gewässerentwicklung aus fließgewässerökologischer Sicht. Die<br />

Umsetzung erfolgt im Rahmen der Unterhaltung sowie gegebenenfalls durch<br />

entsprechende Ausbauverfahren nach dem Prinzip der Kooperation und<br />

Freiwilligkeit aller an der Konzepterstellung und -umsetzung Beteiligten.

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