Satzungstext - Kreis Recklinghausen
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ENTWICKLUNGSRÄUME Seite 34<br />
DARSTELLUNG DER ENTWICKLUNGSRÄUME<br />
ERLÄUTERUNGEN UND HINWEISE<br />
- Erhaltung und Entwicklung sowohl<br />
der bachbegleitenden als auch der<br />
die Auenkanten begleitenden Gehölzstrukturen<br />
- Erhaltung und Entwicklung der extensiven<br />
Wiesen, Weiden und<br />
Nass- und Feuchtgrünländer der<br />
Bachauenbereiche<br />
- Erhaltung und Entwicklung der zumeist<br />
nur noch kleinflächigen<br />
Schilf- und Großseggenbestände,<br />
Röhrichte, Hochstaudenfluren und<br />
Nassbrachen<br />
- Erhaltung der natürlichen Quellaustritte<br />
am westlichen Arm des Lamerottbaches<br />
- Erhaltung des naturnahen Hangwaldes<br />
am Bertlicher Bach<br />
- Erhaltung und Entwicklung der<br />
Kopfweiden am Hof Hein<br />
- Erhaltung der landschaftsbildprägenden<br />
Auenkanten<br />
- Suchraum für Entwicklungs-, Ausgleichs-<br />
und Ersatzmaßnahmen<br />
risch ausgebildeten Flutrasen sowie strukturreichen Gehölzen, Baumreihen<br />
und -gruppen und Obstbaumbeständen - und wo möglich Wiederherstellung<br />
- als wertvolle Lebensräume an den Siedlungsrändern und als Vernetzungsbiotope<br />
im Gewässersystem des Hasseler Mühlenbachs.<br />
In Teilbereichen sind diese Lebensräume bereits stark zurückgedrängt.<br />
Der Hasseler Mühlenbach ist bis zur <strong>Kreis</strong>grenze ebenso begradigt wie der<br />
nordwestliche Arm des Lamerottbaches und der Bertlicher Bach. Teile des<br />
Oberlaufes des Hasseler Mühlenbaches und des nordöstlichen Armes des<br />
Lamerottbaches lassen noch ihre ursprünglichen Strukturen erkennen.<br />
Ehemalige Quellbereiche sind weitgehend melioriert, nur der nordöstliche<br />
Arm des Lamerottbaches entspringt noch aus einer allerdings stark beeinträchtigten<br />
kleinen Sickerquelle.<br />
Die überwiegend durch Niedermoor- und Gleyböden bestimmten Auenbereiche<br />
werden zunehmend als intensives Grünland und Grasansaatflächen<br />
genutzt und nur teilweise durch Gehölze, Hecken, Baumreihen, Obstbaumbestände<br />
und Hochstaudenfluren, Großseggenrbestände und Röhrichte<br />
strukturiert.<br />
Die wasserwirtschaftliche, landschaftsstrukturelle und ökologische Rückgewinnung<br />
des Bachsystems ist kreis- und gemeindeübergreifende Aufgabe in<br />
Zusammenarbeit mit den jeweils zuständigen Wasser- und Bodenverbänden.<br />
Im Rahmen der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) sollten<br />
hierzu die Grundlagen und Vorgehensweise der Konzepte zur naturnahen<br />
Entwicklung von Fließgewässern (KNEF) herangezogen werden.<br />
Die vorhandenen strukturreichen Galeriegehölze aus Erlen, Eschen, Pappeln<br />
und verschiedenen Weiden und die teilweise altholzreichen Baumreihen<br />
und -gruppen aus Erlen, Eichen, Birken, Weiden, Rotbuchen und Pappeln<br />
sind wertvolle strukturreiche Lebensräume und Vernetzungsbiotope.<br />
Sie gilt es in ihren Beständen zu erhalten, zu verjüngen und zu ergänzen,<br />
um die natürlichen Landschaftsstrukturen und -funktionen des Gewässersystems<br />
des Hasseler Mühlenbaches, der ihm zufließenden Bäche und ihrer<br />
Auen zu sichern.<br />
Der Oberlauf des Hasseler Mühlenbaches, der Lamerottbach insbesondere<br />
mit seinem nordöstlichen Arm und der Bertlicher Bach sind durch ehemals<br />
artenreichere Feuchtwiesen und auch Flutrasen dominiert, die teilweise<br />
intensiv als zumeist „Pferde“-Weidegrünland genutzt werden. Zunehmend<br />
finden sich aber auch als Mähwiesen sehr intensiv genutzte und Grasansaatflächen,<br />
die in ihrer Artenzusammensetzung stark verarmt sind.<br />
Die teilweise noch von Hochstauden und lokalen Schilf- und Großseggenbeständen<br />
begleiteten Bachabschnitte des Hasseler Mühlenbaches und des<br />
Lamerottbaches und die feuchten Uferstreifen aus Hochstauden, Rohrglanzgras<br />
und Schilfröhricht entlang des Bertlicher Baches sind als „Restlebensräume“<br />
von besonderem ökologischen Wert sowohl als bestehende<br />
Struktur- und Refugialbiotope als auch als Ausbreitungs- und Vernetzungsbiotope.<br />
Sie gilt es zu erhalten, zu fördern und dort, wo sie bereits zurückgedrängt<br />
wurden, soweit möglich wiederherzustellen.<br />
Die Quellaustritte am Südostrand des Telgenbusches (hier mit naturnahem<br />
Erlen-Feuchtwald mit angrenzendem brachgefallenem Nassgrünland) liegen<br />
in einer flachen Mulde. Anzahl und Wasserfördermenge sind grundwasserspiegelabhängig.<br />
Sie sind als geowissenschaftlich schützenswertes Objekt<br />
GK-4308-001 kartiert.<br />
Von besonderem Wert ist in diesem grünlandgenutzten, teilweise feuchten<br />
Bachtälchen mit sich abschnittsweise naturnah entwickelndem Bachlauf und<br />
Flutrasenresten der naturnahe Eichen-Buchen-Hangwald als wertvoller<br />
Restlebensraum direkt am Siedlungsrand und Vernetzungsbiotop im Auenbereich.<br />
Im bäuerlich geprägten östlich Teil des aus dem Langenbochumer Siedlungsgebiet<br />
zufließenden Oberlaufs des Hasseler Mühlenbaches findet sich<br />
eine größere Gruppe von Kopfweiden überwiegend aus starkem Baumholz.<br />
Die teilweise gehölzbestandenen Auenkanten des Bertlicher Baches und die<br />
bis zu 3 und 5 m hohen Auenkanten des Oberlaufes des Hasseler Mühlenbaches<br />
sind morphologisch erhaltenswerte Relikte der Naturlandschaft und<br />
prägende Elemente für das Landschafts- und Ortsrandbild.<br />
Die folgenden Entwicklungsteilräume bilden einen gemeinsamen Suchraum:<br />
1.1 Bachauenbereiche von Hasseler Mühlenbach, Lamerottbach und Bertlicher<br />
Bach mit dem Entwicklungsziel IV.II (Anreicherung der Bachauenbereiche)<br />
1.2 Telgenbusch und Bertlicher Heide im Arenbergischen Forst mit dem<br />
Entwicklungsziel I.I (Erhaltung)<br />
1.3 Ackerlagen bei Bertlich mit dem Entwicklungsziel II (Anreicherung)