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Satzungstext - Kreis Recklinghausen

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TEXTLICHE FESTSETZUNGEN, ERLÄUTERUNGEN UND HINWEISE Seite 170<br />

NATURSCHUTZGEBIETE<br />

TEXTLICHE FESTSETZUNGEN<br />

ERLÄUTERUNGEN UND HINWEISE<br />

Naturschutzgebiet Nr. 8 „Pothgraben und Goestal“<br />

Zwei Siepentäler mit gehölzbestandenen,<br />

alt- und totholzreichen Hängen<br />

beiderseits der BAB 43 im Norden<br />

von Hochlar<br />

Größe:<br />

7,48 ha<br />

3 Teilflächen<br />

Das in zwei Teile gegliederte Naturschutzgebiet im Norden von Hochlar ist<br />

vor allem durch seine Siepen gekennzeichnet. Der westlich der A 43 zwischen<br />

dem Bereich der Anschlussstellen <strong>Recklinghausen</strong> / Herten gelegene<br />

Teil des Naturschutzgebietes wird temporär von einem Bach durchflossen<br />

und erstreckt sich über ca. 560 m in nordsüdlicher und über 130 m in westöstliche<br />

Richtung.<br />

Der östlich der A 43 gelegene Teil ist ein nacheiszeitliches Trockentalrelikt<br />

und erstreckt sich in nordsüdlicher Richtung über ca. 260 m und von Südwesten<br />

nach Nordosten über gut 300 m.<br />

Die Hänge beider Siepen sind mit alten Laubbäumen sowie Totholz bestanden.<br />

Das gesamte Naturschutzgebiet wird als Naherholungsbereich genutzt.<br />

Es umfasst teilweise die Bereiche für<br />

das Entwicklungsziel 6.1 Bachauenbereiche von Resser Bach (Marpenwiesen)<br />

mit Marpenbach (Kellergatt) - und Breuskes Mühlenbach<br />

(Pothgraben) und<br />

das Entwicklungsziel 6.3 Feldfluren zwischen <strong>Recklinghausen</strong>, Scherlebeck<br />

und Speckhorn<br />

mit dem Entwicklungsziel I.I (Erhaltung)<br />

im Entwicklungsraum 6 - Freiraum Vestischer Höhenrücken<br />

Der für die extensive Weiden- und Landwirtschaft sowie für die Naherholung<br />

genutzte Bereich hat in diesem stark durch Industrialisierung und Überformung<br />

geprägten Raum wichtige Trenn- und Ausgleichsfunktionen wahrzunehmen.<br />

Grundwasserneubildung durch unversiegelte Böden und Schadstoffausfilterung<br />

des dicht umgebenden Straßennetzes, gehören ebenso zu<br />

den Aufgaben des Schutzgebietes. (Die zwei Siepentäler sind im Biotopkataster<br />

des LANUV beschrieben (BK-4308-0111/0149))<br />

Die Festsetzung erfolgt<br />

gem. § 23 (1) 1), 2) und 3)<br />

BNatSchG<br />

zu 1)<br />

zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung<br />

von Lebensstätten,<br />

Biotopen oder Lebensgemeinschaften<br />

bestimmter wild lebender Tier- und<br />

Pflanzenarten.<br />

Als Lebensstätten, Biotope oder Lebensgemeinschaften<br />

gelten hier insbesondere:<br />

- die alten Laubwaldbestände, die in<br />

ihrer Artenzusammensetzung den<br />

Verhältnissen der potentiellen natürlichen<br />

Vegetation entsprechen<br />

oder sich ihr annähern<br />

Gemeinsam mit den sich nördlich rund um den Stadtbereich <strong>Recklinghausen</strong><br />

befindenden Naturschutzgebieten ist das ausgewiesene Naturschutzgebiet<br />

Teil einer bedeutsamen Biotopverbundfläche und bildet für <strong>Recklinghausen</strong><br />

einen stadtnahen Trittstein für viele Tier- und Pflanzenarten im intensiv<br />

genutzten Umfeld.<br />

Zudem wurden diesem Schutzgebiet im Kapitel C (Entwicklungs- Pflegeund<br />

Erschließungsmaßnahmen) Maßnahmen der Fließgewässerdynamisierung<br />

(Kap. 4.1.10), der Erhaltung von Offenlandbereichen (Kap. 4.6.1) sowie<br />

der Anlage nutzungsfreier Uferstreifen und Säume (Kap. 4.10.1) zugeordnet.<br />

Diese Maßnahmen sollen der langfristigen Entwicklung und Sicherung der<br />

wertbestimmenden Biotopstrukturen in diesem Naturschutzgebiet dienen.<br />

Auf den hier anstehenden Lössböden ist im östlichen Schutzgebiet die<br />

Waldgesellschaft des Flattergras-Buchenwaldes (Milio-Fagetum) vorzufinden.<br />

Diese zeichnet sich durch bodensaure Buchen, Stieleichen und Eschen<br />

aus.<br />

Im westlichen Teil des Naturschutzgebietes dominiert ein Eichenwaldgemisch<br />

welches mit Buchen, Birken und Hainbuchen durchwachsen ist. Im<br />

Norden entlang der Pferdewiese laufen Böschungsgehölze aus Buchen,<br />

Birken und Hainbuchen in schmale, ältere Eichenreihen, teils mit Hybridpappeln<br />

bestanden aus. Diese sollten durch Umstrukturierung der Mischungsverhältnisse<br />

(Durchforstung, Unterpflanzung mit standortheimischen<br />

Laubgehölzen und Schonung der natürlichen Waldvegetation) den Waldgesellschaften<br />

der potentiellen natürlichen Vegetation angenähert werden.<br />

Langfristiges Ziel ist der Erhalt und die Erweiterung eines stabilen, altersheterogenen<br />

Waldes aus standortheimischen Laubbäumen mit einem hohen<br />

Anteil an stehendem und liegendem Totholz und seinen Zerfallsstadien.

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