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Satzungstext - Kreis Recklinghausen

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ENTWICKLUNGSRÄUME Seite 140<br />

DARSTELLUNG DER ENTWICKLUNGSRÄUME<br />

ERLÄUTERUNGEN UND HINWEISE<br />

- Waldentwicklung der Flächen südlich<br />

der Bahn<br />

Die hinzukommenden Naturschutzgebietsflächen südlich der Bahnlinie befinden<br />

sich im Taltiefsten entlang des ehemaligen Verlaufs des Breitenbrucher<br />

Baches. Ausgehend von der Renaturierung des Breitenbrucher Baches<br />

und der Wiedervernässung der Wald- und Bruchwaldstandorte nördlich der<br />

Bahntrasse sollte hier durch eine gleichartige Waldentwicklung der Strahlurspung<br />

für die Wiederbelebung des Suderwicher Baches und der Emscher<br />

verstärkt werden.<br />

Grünländer<br />

- Erhaltung und Extensivierung der<br />

Grünlandflächen und Brachen<br />

Randlich der Waldflächen des Becklemer Busches befinden sich Grünlandflächen,<br />

die als Wiese bzw. Weide in unterschiedlichster Intensität genutzt<br />

werden. Sie sollten insbesondere über Aushagerung, Mähweidenutzung mit<br />

Festlegung der Bewirtschaftungszeitpunkte und Besatzdichtenbegrenzungen<br />

im Rahmen von Bewirtschaftungsauflagen extensiviert werden. Ebenso<br />

notwendige Einzelmaßnahmen sind die Neuansaat defekter Grasnarben, die<br />

Beseitigung von Unkrautherden oder der Abtransport von Schnittgut.<br />

Bodendenkmal<br />

- Erhaltung der Klutenburg (Bodendenkmal<br />

Mkz. 4309,41 Mittelalterliche<br />

Turmhügelburg)<br />

Die aus dem 6.-10. Jh. stammende Turmhügelburg Suderwich, auch Klutenburg<br />

genannt ist das einzige Bodendenkmal <strong>Recklinghausen</strong>s. Solche<br />

auch als „Motte“ bezeichneten Burgen wurden auf künstlichen Erdhügeln<br />

errichtet und bestanden meist aus einer Kernburg sowie einer oder mehreren<br />

Vorburgen, Gräben und/oder Wällen. Reste dieser Erdhügel, Gräben<br />

und Wälle mit Erhebungen von bis zu 4 m finden sich im mittleren Bereich<br />

des Naturschutzgebietes westlich des Breitenbrucher Bachs in einem Niedermoorbereich.<br />

Die Geländemorphologie weist eine entsprechend auffällige<br />

Reliefierung mit verschiedenen Hohlformen und Rinnensystemen auf, die<br />

teilweise mit Wasser bespannt sind und über Abläufe mit dem Breitenbrucher<br />

Bach verbunden sind. Der Ursprung ist mit großer Sicherheit auf<br />

menschliche Tätigkeiten zurückzuführen.<br />

Süderweiterung des NSG<br />

- Anbindung des Breitenbrucher Baches<br />

und des NSG Becklemer<br />

Busch als Strahlursprung über den<br />

Suderwicher Bach an das Emschersystem<br />

(s. Bereich Hof Bökamp)<br />

- Erneuerung/Ertüchtigung des vorhandenen<br />

Durchlasses unter der<br />

Bahnlinie im Rahmen bahnbetriebswirtschaftlicher<br />

Notwendigkeit<br />

und Offenlegung des teilweise verrohrten<br />

Gewässers südlich der<br />

Bahnlinie zur Anbindung an den<br />

Suderwicher Bach<br />

Das Gewässersystem des Breitenbrucher Baches weist eine naturraumtypische,<br />

an temporäre Gewässer mit großen organischen Anteilen angepasste<br />

und im Bezug auf die Wasserqualität anspruchsvolle Makrozoobenthos-<br />

Lebensgemeinschaft auf, wie sie noch in einigen quellnahen Oberläufen im<br />

Emschersystem zu finden ist (EG & StUA Herten 2005). Aus fachlicher Sicht<br />

wäre es daher sinnvoll und wünschenswert, das Gewässersystem des Breitenbrucher<br />

Baches, das heute in den Rhein-Herne-Kanal mündet, über den<br />

Anschluss an einen umgestalteten Suderwicher Bach wieder mit dem nur<br />

wenig südlich liegenden Emschersystem zu verbinden (Masterplan Emscher<br />

Landschaftspark 2010, Masterplan Emscher Zukunft, Landschaftsplan Nr. 5<br />

Emscherniederung). Mittelfristig könnte so die Wiederherstellung der ökologischen<br />

und gewässerökologischen Durchgängigkeit des gesamten Gewässersystems<br />

im Sinne des Biotopverbundes bis in die Emscher erfolgen.<br />

Die notwendige Erneuerung bzw. Ertüchtigung eines Durchlasses unter der<br />

Bahnlinie sollte dabei im Rahmen bahnwirtschaftlicher Notwendigkeiten<br />

erfolgen. Die Öffnung und Umgestaltung des heute noch teilweise verrohrten<br />

unter einer Ackerfläche verlaufenden Gewässers ist ebenso als Lückenschluss<br />

zwingend erforderlich.<br />

Breitenbrucher Baches westlich von Becklem<br />

- Sicherung und Entwicklung des<br />

Gewässers und seiner Ufer- und<br />

Auenbereiche<br />

- Erhaltung und Entwicklung der noch<br />

vorhandenen Gehölzstrukturen und<br />

Grünlandbereiche<br />

- Entwicklung nutzungsfreier Uferrandstreifen<br />

Auch im Fall einer erfolgreichen Anbindung des aus dem Naturschutzgebiet<br />

Becklemer Busch entspringenden Breitenbrucher Baches über den Suderwicher<br />

Bach an die Emscher verbleiben Mittel- und Unterlauf des Breitenbrucher<br />

Baches als eigenständiges Gewässersystem mit eigener - wenn<br />

auch geringerer Wertigkeit - die es zu entwickeln gilt.<br />

Der südlich der Bahnanlagen und des Naturschutzgebietes insg. ca. 1600 m<br />

lange Mittel- und Unterlauf des Breitenbrucher Baches stellt sich über ca.<br />

630 m als baum- und gehölzbestandener Straßenseitengraben dar, bevor er<br />

ebenso begradigt und ausgebaut mit teilweise leicht geschwungenem<br />

Längsprofil die größtenteils ausgeräumtem Ackerlagen durchquert und im<br />

Rhein-Herne-Kanal endet. Rund 400 m nordwestlich des Rhein-Herne-<br />

Kanals findet auch der Wechsel vom teilmineralisch geprägten Fließgewässer<br />

zum Fließgewässer der Niederungen statt. Der Bach selber wurde im<br />

Laufe der Zeit mehrfach abschnittsweise verlegt. Begradigung und Eintiefung<br />

waren dabei die wesentlichsten hydromorphologischen Veränderungen.<br />

Verschiedene Querbauwerke und Straßen-/Wegedurchlässe beeinträchtigen<br />

die Durchgängigkeit. Abschnittsweise Baum- und Gehölzbestände<br />

am jetzigen und ehemaligen Gewässerverlauf und vier zulaufenden Gräben<br />

(Straßenseitengraben an der Heidestraße ca. 300m, Graben an der

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