Satzungstext - Kreis Recklinghausen
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ENTWICKLUNGSRÄUME Seite 111<br />
DARSTELLUNG DER ENTWICKLUNGSRÄUME<br />
ERLÄUTERUNGEN UND HINWEISE<br />
lauf des NSG Brandhorster Waldes“ des Landschaftsplanes Nr. 5 „Emscherniederung“<br />
sind sie Teil der bedeutsamen Biotopverbundflächen des<br />
Emscherumbaus.<br />
Ziel ist die Erhaltung und Optimierung der grünlandgenutzten, teilweise<br />
feuchten Bachauen mit quelligen Auwaldresten, Altholzbeständen (Resserund<br />
Marpenbach) und dichten Gehölzbeständen (Breuskes Mühlenbach) -<br />
und wo möglich Wiederherstellung - als wertvolle Lebensräume an den<br />
Siedlungsrändern und als Vernetzungsbiotope zwischen Recklinghauser<br />
Lößrücken und Emscherniederung.<br />
In Teilbereichen sind diese Lebensräume bereits stark zurückgedrängt.<br />
Die wasserwirtschaftliche, landschaftsstrukturelle und ökologische Rückgewinnung<br />
der Bachsysteme ist kreis- und gemeindeübergreifende Aufgabe in<br />
Zusammenarbeit mit den jeweils zuständigen Wasser- und Bodenverbänden.<br />
Im Rahmen der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) sollten<br />
hierzu die Grundlagen und Vorgehensweise der Konzepte zur naturnahen<br />
Entwicklung von Fließgewässern (KNEF) herangezogen werden.<br />
- Entwicklung eines durchgängigen<br />
Fliessgewässersystems und Biotopverbundes<br />
- Erhaltung und Extensivierung der<br />
Wiesen- und Weidenbereiche der<br />
Bachauen (BK-4308-0149 und BK-<br />
4308-0156)<br />
- Erhaltung und Entwicklung der<br />
Schilfröhrichte und Flutrasenfragmente<br />
(BK-4308-0156, GB-4308-<br />
201)<br />
- Erhaltung und Entwicklung der Erlen-Auenwaldreste<br />
und Altholzbestände<br />
am Marpenbach (BK-4308-<br />
0146 tlw., GB-4308-203)<br />
- Erhaltung und Optimierung des Siepentales<br />
mit naturnahen Hanggehölzen,<br />
extensiv genutztem Grünland<br />
im Siepengrund und naturnahem<br />
Bachlauf (BK-4308-0149)<br />
- Extensivierung des gesamten Bachauenbereiches<br />
zur Absicherung<br />
des Siepentales<br />
Der Resser Bach stellt mit seinem gesamte Gewässerlauf und den angrenzenden<br />
unterschiedlichen Freiräumen und Vegetationstypen im Biotopverbund<br />
für das nördliche Ruhrgebiet einen wichtigen Korridor zwischen den<br />
Stadtgebieten von Herten und <strong>Recklinghausen</strong> dar (VB-MS-4308-030).<br />
Oberlauf des Resser Baches<br />
Am Siedlungsrand zwischen Disteln und Hochlar führen das Quellgebiet und<br />
der von Nord nach Süd im Zentrum des Gebiets verlaufende, weitgehend<br />
begradigte und teilweise befestigte Oberlauf des Baches durch eine flache,<br />
überwiegend als Grünland genutzte Talmulde. Ein Quellbereich ist nicht<br />
mehr auszumachen.<br />
Im Norden begleiten Erlen und einzelne Birken das 0,5 - 1 m breite Gewässer,<br />
ansonsten finden sich Uferhochstauden am und auch im Bach. Entlang<br />
des ursprünglichen Bachlaufs finden sich noch einzelne Weiden- und Holundergebüsche<br />
sowie eine altholzreiche Eichen-Hybridpappelreihe.<br />
Das Grünland wird über Pferdebeweidung oder durch Mahd auf teilweise<br />
sehr artenarmen Grünlandflächen genutzt (mehrere kleine, stark überweidete<br />
Flutrasenfragmente, BK-4308-0156). Im Südosten hat sich auf einer<br />
Feuchtgrünlandfläche ein dichtes Schilfröhricht als Restlebensraum erhalten<br />
bzw. entwickelt (GB-4308-201). Eine extensive Grünlandnutzung (gelegentliche<br />
Mahd oder Beweidung) würde zur Erhaltung des natürlichen Charakters<br />
dieser flachen Talmulde im direkten Einzugsgebiet der beiden Städte<br />
beitragen.<br />
Marpenbach<br />
Von Westen fließt der relativ begradigte grabenartige Marpenbach mit ähnlicher<br />
Vegetation dem Resser Bach zu (BK-4308-0146 tlw.). Die Quelllage<br />
wurde durch die Stadt Herten naturnah zurückgebaut (Kellergatt) und der<br />
Fuß der nördlich anschließenden ehemaligen Deponie mit Gabionen und<br />
neuer Wegeführung gestaltet. Südlich ist der Bach im Bereich einer Hofanlage<br />
verrohrt.<br />
Das Gebiet am Ortsrand von Herten-Disteln umfasst einen kleinen (ca. 0,55<br />
ha) bachbegleitenden quelligen Erlen-Auenwald (GB-4308-203 mit (Caltha<br />
palustris (Sumpf-Dotterblume), Cardamine amara (Bitteres Schaumkraut),<br />
Carex paniculata (subsp. paniculata) (Rispen-Segge), Equisetum telmateia<br />
(Riesen-Schachtelhalm)). Im intensiv genutzten Umfeld sind diese Strukturen<br />
für Amphibien und Höhlenbrüter von großem Wert und daher auch für<br />
den Biotopverbund als Trittsteinbiotop von besonderer Bedeutung (NSG Nr.<br />
7 „Kellergatt“ tlw.).<br />
Oberlauf des Breuskes Mühlenbaches<br />
Der Oberlauf des Breuskes Mühlenbaches verläuft im Norden von Hochlar<br />
in Nord-Süd-Ausrichtung als begradigter und befestigter, 0,5-1 m breiter<br />
sommertrockener und vegetationsloser Tieflandbach am Grunde eines bis<br />
zu 10m tiefen und durchschnittlich 100m breiten Siepen, der zumeist von<br />
Ackerflächen umgeben ist (NSG Nr. 8 „Pothgraben und Goestal“ tlw.).<br />
Der ursprüngliche Quellbereich des Baches ist überbaut (Wohngrundstück<br />
mit Garten, Autobahn A43). Die breiten Siepenhänge sind überwiegend mit<br />
meist älteren Eichen- und Bergahornbeständen bestockt, dazu kommen<br />
Buche, Birke und Hainbuche (ehemalige Baumhecke an der Straße). im<br />
Norden und Westen laufen die Böschungsgehölze in schmale, ältere Eichenreihen<br />
aus, teils mit älteren Hybridpappeln.<br />
Im Siepengrund findet sich ein kleiner Laubwald, im Norden eine extensiv<br />
genutzte Pferdeweide und intensiv bewirtschaftete großflächige Einsaaten<br />
und Umbrüche zur Umgebung hin. Ein ehemaliger Mähwiesen-Streifen am<br />
Bachlauf ist brachgefallen.<br />
Das Gebiet ist als Trittsteinbiotop u.a. für Höhlenbrüter und Altholzbesiedler<br />
auch für den Biotopverbund von besonderem Wert (BK-4308-0149). Deshalb<br />
sollten die intensiv bewirtschafteten Siepenbereiche in Extensivgrünland<br />
umgewandelt werden.