Satzungstext - Kreis Recklinghausen
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TEXTLICHE FESTSETZUNGEN, ERLÄUTERUNGEN UND HINWEISE Seite 190<br />
NATURSCHUTZGEBIETE<br />
TEXTLICHE FESTSETZUNGEN<br />
ERLÄUTERUNGEN UND HINWEISE<br />
Naturschutzgebiet Nr. 15 „Das Loh“<br />
Ein intensiv genutztes Trockental<br />
am östlichen Siedlungsrand von<br />
<strong>Recklinghausen</strong>, das von altholzreichen<br />
Laubwaldresten, einem<br />
Hohlweg sowie Baumreihen und<br />
Böschungshecken umrahmt wird.<br />
Größe:<br />
6,48 ha<br />
1 Teilfläche<br />
Das Gebiet erstreckt sich über ca. 300 m in nord-südlicher und ca. 350 m in<br />
ost-westlicher Ausrichtung und befindet sich im Osten des geschlossenen<br />
Siedlungsraumes von <strong>Recklinghausen</strong> in der flachwelligen, ackerbaulich<br />
genutzten Lösslandschaft des Vestischen Höhenrückens. Die alten, stark<br />
reliefierten Laubwaldbestände stellen heute nur noch ein kleines historisches<br />
Relikt des ehemals ausgedehnten Waldgebietes dar, welches sich<br />
noch 1842 (Preußische Uraufnahme) südlich der heutigen Dortmunder Straße/Horneburger<br />
Straße (L 610) beginnend zwischen Ostcharweg im Westen<br />
und der Hoflage Neuhaus im Osten bis zum Frankenweg im Süden erstreckte.<br />
Dieser Waldrest begleitet ein eiszeitliches Trockental<br />
Es umfasst teilweise den<br />
Bereich für das Entwicklungsziel 6.4 Recklinghäuser Lößrücken zwischen<br />
<strong>Recklinghausen</strong>, Speckhorn, Suderwich, Oer-Erkenschwick und<br />
Horneburg<br />
mit dem Entwicklungsziel I.I (Erhaltung)<br />
im Entwicklungsraum 6 - Freiraum Vestischer Höhenrücken<br />
Das NSG hat in diesem stark durch Industrialisierung und Überformung<br />
geprägten Raum wichtige Trenn- und Ausgleichsfunktionen wahrzunehmen.<br />
Schadstoffausfilterung von dem dicht umgebenden Straßennetz, gehören zu<br />
den Aufgaben des Naturschutzgebietes.<br />
Das durch Forst- und Grünlandwirtschaft geprägte Gebiet wird von einigen<br />
Wegen durchzogen und erfüllt eine wichtige Aufgabe im Bereich der Naherholung.<br />
Das Schutzgebiet ist im Biotopkataster des LANUV unter der Nummer BK-<br />
4309-0155 erfasst.<br />
Die Festsetzung erfolgt<br />
gem. § 23 (1) 1), 2) und 3)<br />
BNatSchG<br />
zu 1)<br />
zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung<br />
von Lebensstätten,<br />
Biotopen oder Lebensgemeinschaften<br />
bestimmter wild lebender Tier- und<br />
Pflanzenarten.<br />
Als Lebensstätten, Biotope oder Lebensgemeinschaften<br />
gelten hier insbesondere:<br />
- die alten Laubwaldbestände, die in<br />
ihrer Artenzusammensetzung den<br />
Verhältnissen der potentiellen natürlichen<br />
Vegetation entsprechen<br />
oder sich ihr annähern<br />
- Hohlweg als Lebensraum für Fledermäuse<br />
Das Gebiet ist mit seinen Landschaftselementen wertvoller Lebensraum<br />
insbesondere für Hecken- und Hohlenbrüter und Altholzbesiedler und bildet<br />
für <strong>Recklinghausen</strong> einen stadtnahen Trittstein für viele Tier- und Pflanzenarten<br />
im intensiv genutzten Umfeld. Gemeinsam mit den sich rund um den<br />
Stadtbereich <strong>Recklinghausen</strong>s befindenden Schutzgebieten ist es somit Teil<br />
eines bedeutsamen Biotopverbundes.<br />
Zur Unterstützung der Entwicklung des Gebietes wurden diesem Schutzgebiet<br />
im Kapitel C (Entwicklungs- Pflege- und Erschließungsmaßnahmen)<br />
Maßnahmen der Alt- und Totholzerhaltung (Kap. 4.7.3) zugeordnet.<br />
Diese Maßnahmen sollen der langfristigen Entwicklung und Sicherung der<br />
wertbestimmenden Biotopstrukturen in diesem Naturschutzgebiet dienen.<br />
Auf dem stark reliefierten und teils mit meterhohen Lössanwehungen geprägten<br />
westlichen Waldstück stockt ein altholzreicher Buchenwald mit<br />
Stammdurchmessern bis zu 1 m und verbreiteten Relikten ehemaliger Niederwaldnutzung<br />
(Bodentyp: Pseudogley-Parabraunerde). Auch Birken, beziehungsweise<br />
Lärchenbestände im mittleren Baumholzalter sind zu finden.<br />
Im Nordosten befinden sich weitere Waldreste eines älteren Stieleichenbestandes.<br />
Langfristiges Ziel ist der Erhalt und die Erweiterung eines stabilen,<br />
altersheterogenen Waldes aus standortheimischen Laubbäumen mit einem<br />
hohen Anteil an stehendem und liegendem Totholz und seinen Zerfallsstadien.<br />
Der in dem Naturschutzgebiet vorhandene Hohlweg bildet für Fledermäuse<br />
ein wichtiges Jagdrevier und trägt so zum Erhalt der örtlichen Fledermauspopulationen<br />
bei. Diese jagen des abends und nachts durch die Flugschneise<br />
auf der Suche nach den in den Holunder- und Eichenbeständen lebenden<br />
Insekten.