Satzungstext - Kreis Recklinghausen
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ENTWICKLUNGSRÄUME Seite 101<br />
DARSTELLUNG DER ENTWICKLUNGSRÄUME<br />
ERLÄUTERUNGEN UND HINWEISE<br />
- Umwandlung nicht standortheimischer<br />
Waldbestände<br />
Erhaltung mehrerer eng verzahnter FFH-Lebensraumtypen einen der wichtigsten<br />
und besterhaltenen Lebensräume im Biotopverbund der Wälder und<br />
Fließgewässer am Nordrand des Ballungsraumes dar. Hieraus resultiert<br />
auch die Bedeutung und Ausweisung als Natura 2000 Gebiet.<br />
Die alten Eichen- und Eichen-Buchenwälder - bachnah mit Übergängen zum<br />
Erlen-Eschenwald und Bach-Erlen-Eschenwald - sind wichtige Refugial- und<br />
Trittsteinlebensräume im Biotopverbund der Fliessgewässer und Wälder.<br />
Die Bäche des Gebietes sind aufgrund ihrer überwiegend herausragenden<br />
Wasserqualität, ihrer zumeist ungestörten Struktur und ihrer Besiedlung mit<br />
gefährdeten Arten von landesweiter Bedeutung und vernetzen den Wald-<br />
Gewässerkomplex mit dem Fließgewässersystem der Lippe.<br />
Auenbereich des Korthäuser Grabens<br />
Der insgesamt ca. 1100 m lange Bach hat seinen Quellbereich überwiegend<br />
strukturarm und verbaut in den Mähwiesen südwestlich der Kreuzung der<br />
A 43 mit der Lipperandstraße (L 522) und unterquert die dortige Ausfahrt<br />
Marl-Sinsen in einer langen Verrohrung, die seine ökologische Durchgängigkeit<br />
sehr stark beeinträchtigt, bevor er – dann naturnah durch das NSG<br />
„Die Burg“ verlaufend - in den Silvertbach mündet.<br />
- Sicherung und Entwicklung des<br />
Gewässers, seiner Ufer- und Auenbereiche<br />
als Naturschutzgebiet<br />
- Naturnahe Gewässergestaltung<br />
s. Abschnitt:<br />
Silvertbachsystem, durchgehend<br />
und<br />
Silvertbach von der Halterner Straße L 551<br />
bis zur Bahnhofstraße in Marl-Lenkerbeck)<br />
- Beseitigung eines Wehrrestes / Ü-<br />
berlaufes mit anschließender Rohrleitung<br />
bei Aufgabe der Nutzung<br />
- Kontrolle und Nacharbeitung der<br />
Einziehung von Wegen und Trampelpfaden<br />
bei Bedarf<br />
- Umwandlung nicht standortheimischer<br />
Baumbestände<br />
Das zentrale Entwicklungsziel für den Auenbereich des Korthäuser Grabens<br />
ist die Herstellung bzw. Sicherung der räumlichen, ökologischen und gewässerökologischen<br />
Durchgängigkeit des Gewässers, seiner Uferbereiche<br />
und Auen im Sinne des Biotopverbundes im Bachsystem des Silvertbaches.<br />
Mit der Altverordnung des Naturschutzgebietes „Die Burg“ und dem bestehenden<br />
Pflege- und Entwicklungsplan sind die grundlegenden Voraussetzungen<br />
für einen umfassenden Gewässerschutz und Biotopverbund für den<br />
- weitaus größten - Teil des Korthäuser Grabens bereits geschaffen. Durch<br />
die Einbeziehung des nordwestlichen Uferbereiches im Bereich der Autobahn<br />
A 43 / Abfahrt Marl-Sinsen (L 522) in die Naturschutzgebietsausweisung<br />
wird die Gewässeraue arrondiert.<br />
Dieser von der Ausfahrt ca. 600 m lange Gewässerabschnitt (Stat.: 0 + 600<br />
bis 0 + 000) fließt gestreckt bis schwach geschwungen als schmaler Sandbach<br />
und ist nur mäßig eingetieft mit flachem, teilweise verfallendem Regelprofil<br />
und einigen Altarmresten. Die Ufer- und Sohlstrukturen dieses Abschnittes<br />
sind überwiegend naturnah und strukturreich.<br />
Negativ stellt sich ein Wehrrest/Überlauf (Stat.: ca. 0 + 250) mit anschließender<br />
Rohrleitung zur Fischteichanlage am Silvertbach im Bachbereich<br />
des Korthäuser Grabens dar. Ansonsten stören lediglich ein kleiner Absturz<br />
mit Zufluss und Resten von Verbau im Uferbereich(Stat.: ca. 0 + 100), und<br />
eine Verrohrung und Durchlass (Stat.: ca. 0 + 500) den typischen Sandbachcharakter.<br />
Die Beunruhigung störungsempfindlicher Bereiche durch<br />
Trampelpfade und entsprechende Trittschäden (Furt im Zuge eines Trampelpfades,<br />
Stat.: ca. 0 + 300) wurde durch Einziehung mittels Gehölzsperren<br />
etc. reduziert. Eine weitere Kontrolle und Nacharbeitung bei Bedarf bleibt<br />
aber sicherlich erforderlich.<br />
Im Bereich der Bachfurt ist die Ufervegetation üppig ausgeprägt. Typische<br />
Vertreter sind Wasserminze, Schwertlilien, Mädesüß und Baldrian. Kiefer<br />
und Vogelkirsche als nichtheimische Baumarten prägen den Wald westlich<br />
des Korthäuser Grabens. Der mündet in einer mit Röhricht bewachsenen<br />
Sumpfzone in einem Eichenmischwald mit einem Unterwuchs aus Adlerfarn<br />
und verschiedenen Gräsern in den Silvertbach. Die vorherrschenden Baumarten<br />
sind Stieleiche, Esche, und in Gewässernähe die Schwarzerle (Bach-<br />
Erlen-Eschenwald).<br />
Die gute Wasserqualität lässt sich am Vorkommen einiger Indikatororganismen<br />
wie Bachflohkrebsen, Strudelwürmern und speziellen Köcherfliegenund<br />
Eintagsfliegenlarven erkennen. Im und am Bach leben Bergmolch,<br />
Teichmolch, Grasfrosch, Grünfrosch, Erdkröte und Trauerschnäpper und<br />
Abendsegler.