26.03.2014 Aufrufe

Satzungstext - Kreis Recklinghausen

Satzungstext - Kreis Recklinghausen

Satzungstext - Kreis Recklinghausen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

TEXTLICHE FESTSETZUNGEN, ERLÄUTERUNGEN UND HINWEISE Seite 259<br />

GESCHÜTZTE LANDSCHAFTSBESTANDTEILE<br />

TEXTLICHE FESTSETZUNGEN<br />

ERLÄUTERUNGEN UND HINWEISE<br />

Geschützter Landschaftsbestandteil Nr. 22 „Quellgebiet südlich von Rapen“<br />

Grünlandbegleitete Quellbereiche<br />

und Gewässer beiderseits der Verbandsstraße<br />

südöstlich von Rapen<br />

Größe:<br />

2,15 ha<br />

2 Teilflächen<br />

Südöstlich von Steinrapen verlaufen im überwiegend intensiv landwirtschaftlich<br />

genutzten und von mehreren Verkehrswegen zerschnittenen Umfeld<br />

zwei kurze Bachläufe mit begleitendem Auengrünland und einigen Auen-<br />

Restgehölzen.<br />

Im Winkel zwischen Verbandsstraße (L 610) und Ewaldstraße (K 43) verläuft<br />

ein ca. 400 m langer, leicht begradigter und nur wenig eingeschnittener<br />

namenloser Wiesenbach, der nur gelegentlich Wasser führt. Ältere Erlen-<br />

Ufergehölze, Stieleichenreihen und Schlehenhecken begleiten das Gewässer<br />

und die Hangkanten des nur noch teilweise feuchten Auengrünlandes.<br />

Das Grünland wird teils als intensive Mähweiden, teils als extensive Pferdeweiden<br />

genutzt; es herrschen Weidelgras Wiesen-Fuchsschwanz und Honiggras<br />

vor. Stellenweise treten Brachen und Schilfrohr hinzu. In Richtung<br />

Oer-Erkenschwick schließen Äcker- und Baumschulflächen an.<br />

Zwischen Verbandsstraße und Westerbach verläuft z. T. entlang der Straße<br />

„Zum Gutacker“ ein zweiter, ca. 260 m langer, grabenartig ausgebauter und<br />

eingetiefter namenloser Bach, der nur gelegentlich Wasser führt. Eine alte<br />

Eschen- und Eichenreihe mit Erlen-Feldgehölz begleiten das schmale Gewässer<br />

in dieser kleinen Niedermoorrinne.<br />

Anschließend finden sich eine hofnahe Obstbaumweide und ein kleiner<br />

Erlen-Bruchwald mit Resten der ehemaligen Feuchtvegetation und intensive<br />

Grünland- und Ackerflächen.<br />

Trotz oder gerade wegen ihrer eingeengten und isolierten Lage macht ihre<br />

strukturelle Vielfalt diese beiden kleinen Bachauen wertvoll als Refugial-<br />

Lebensraum und Trittsteinbiotop für Hecken- und Gebüschbrüter und Altund<br />

Totholzbesiedler.<br />

Die vorhandenen Auen-Grünländer und Grünlandbrachen und die Gehölzstrukturen<br />

etc. sollten als Kulturlandschaftsrelikte erhalten bleiben und eine<br />

Nutzungsintensivierung unterbleiben, da sie für den Biotopverbund des<br />

Dattelner Mühlenbach-Gewässersystems von besonderer Bedeutung sind.<br />

Es umfasst einen kleinen Teil im<br />

Entwicklungszielraum 6.2 Bachauenbereiche von Steinrapener Bach,<br />

Westerbach (mit Sauerkampgraben), Esseler Bruchgraben und Breiter<br />

Bach (mit Breiter Teich)<br />

mit dem Entwicklungsziel IV.II (Anreicherung der Bachauenbereiche)<br />

im Entwicklungsraum 6 - Freiraum Vestischer Höhenrücken<br />

Der nordwestliche Bereich dieses Landschaftsbestandteils ist im Kataster<br />

des LANUV unter der Nummer BK-4309-0153 und südöstliche unter BK-<br />

4309-0154 beschrieben.<br />

Die Festsetzung erfolgt<br />

gem. § 29 1), 2) und 3) BNatSchG<br />

zu 1)<br />

zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung<br />

der Leistungs- und<br />

Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes<br />

- insbesondere aufgrund:<br />

- der Grünlandauen in enger Verzahnung<br />

mit strukturreichen Landschaftselementen<br />

zu 2)<br />

zur Belebung, Gliederung oder Pflege<br />

des Orts- und Landschaftsbildes<br />

Grünland in seiner ursprünglichen Nutzungsform ist eine durch den Strukturwandel<br />

der letzten Jahrzehnte immer weiter zurückgehende Bewirtschaftungsform.<br />

Insbesondere bei extensiver Bewirtschaftung kann Dauergrünland,<br />

mit seinem breiten Artenspektrum ein Refugialraum für bedrohte Tierund<br />

Pflanzenarten darstellen.<br />

Dieses wird durch die enge Verzahnung mit Baumreihen, Feldgehölzen und<br />

dem begleitenden Bach noch zusätzlich aufgewertet.<br />

Dauergrünland ist ein Teil der ursprünglichen Nutzungsvielfalt der Landwirtschaft.<br />

Es belebt den ansonsten von ackerbaulicher Nutzung geprägten<br />

Raum mit seiner dauerhaften Vegetationsbedeckung mehr als andere landwirtschaftliche<br />

Nutzungsformen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!