Satzungstext - Kreis Recklinghausen
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ENTWICKLUNGSRÄUME Seite 138<br />
DARSTELLUNG DER ENTWICKLUNGSRÄUME<br />
ERLÄUTERUNGEN UND HINWEISE<br />
Über die Erhaltung und Entwicklung bestehender naturnaher Strukturen<br />
hinaus sollte der Bach unter Anhebung der Sohlhöhe in ein Initialgerinne in<br />
den Waldbereich verlagert und der künstlich zur Entwässerung geschaffene<br />
geradlinige Gewässerabschnitt verfüllt werden. Durch das Einbringen von<br />
Totholz sollten weitere Sohlanhebungen initiiert und eine eigendynamische<br />
Entwicklung des Baches und flächiger Auengewässer angestoßen werden,<br />
um einer Entwässerung entgegenzuwirken.<br />
Ein nördlich und parallel zum „Heiligenkamp“ im Bereich der Wohnbebauung<br />
verlaufender Graben fließt eingeengt auf niedrigerem Geländeniveau zwischen<br />
Gärten/Straße und Buchenwald und nimmt Regenwasser und das<br />
Wasser einer Kleinkläranlage auf. Die eigentliche Quelle schüttet anscheinend<br />
nur temporär. Aufgrund der Geländemorphologie und der bis an das<br />
Gewässer heranreichenden Nutzung bleibt als Pflege nur das Belassen von<br />
Totholz, solange eine Gefährdung der Anwohner auszuschließen ist.<br />
Ein zusätzlicher Durchlass am „Heiligenkamp“ sollte im Rahmen der<br />
Rückverlegung des Breitenbrucher Baches in den Wald die ökologische<br />
Durchgängigkeit des Gewässers verbessern; der parallel zur Straße verlaufende<br />
Bachabschnitt würde entfallen. Der Graben östlich des Baches sollte<br />
mit seinem bereits naturnahen Ober- und Mittellauf direkt an den Breitenbrucher<br />
Bach angebunden werden.<br />
Der insgesamt ca. 250 m lange Gewässerabschnitt zwischen „Heiligenkamp“<br />
im Norden und Bahndamm der ehemaligen Zechenbahn und Güterbahnstrecke<br />
im Südosten verlässt nach ca. 100 m den mäßig feuchten<br />
Eichen-Hainbuchenwald und durchfließt in südöstlicher Richtung die anschließenden<br />
Fettweiden.<br />
Im Wald verläuft der Bach stark eingetieft aber schwach geschwungen und<br />
mit naturnahem Sohlsubstrat. Zwei Sickerquellen in unmittelbarer Bachnähe<br />
(GB-4309-0123, Cardamine amara (Bitteres Schaumkraut)) und zwei kleine<br />
Stillgewässer (GB-4309-0121 mit Wasserlinsendecke, GB-4309-0122 mit<br />
Wasserlinsendecke und Unterwasservegetation - Riccia fluitans (Untergetauchtes<br />
Sternlebermoos)) erhöhen die Strukturvielfalt des Bereichs. Im<br />
Wald und entlang der anschließenden nordwestlich ausgerichteten Grünlandflächen<br />
verlaufen weitere nur temporär wasserführende Bachläufe.<br />
Im Grünlandbereich ist der ca. 1959/59 hierher verlegte strukturarme Bach<br />
begradigt mit trapezförmig ausgebautem Querprofil und Resten von Faschinenverbau.<br />
Im unteren Drittel schränken eine 5 - 6 m lange Verrohrung, ein<br />
30 cm hoher Absturz und Reste eines ehemaligen Wehres oder Absturzes<br />
(als Sohlschwelle sichtbar) die ökologische Durchgängigkeit ein.<br />
Im Anschluss an die beschriebene neu zu schaffende Querung des Heiligenkamps<br />
sollte der Breitenbrucher Bach weiterhin dem natürlichen Gefälle<br />
folgen und im Bereich der nordwestlich ausgerichteten Grünlandflächen<br />
verlaufen, wo auch standorttypisch der feuchte Erlen-Eschenwald der Bäche,<br />
Gräben und Hangmulden auskartiert ist. Neben der Erhaltung und<br />
Entwicklung bestehender naturnaher Strukturen sollte der Bach in seinen<br />
ursprünglichen Auenbereich gelenkt und der bestehende Verlauf verschlossen<br />
werden. Die im Süden bereits vernässte Wiese sollte der natürlichen<br />
Sukzession überlassen bleiben, um eine Entwicklung zu bruchwaldähnlichen<br />
Standorten hin zu ermöglichen.<br />
Von Südwesten mündet kurz vor der Unterquerung des Bahndamms ein<br />
begradigtes, parallel des Weges verlaufendes Gewässer mit trapezförmigem<br />
Profil in den Breitenbrucher Bach (Sammler für die Gewässer aus dem Breitenbruch<br />
und den nach kurzer Stecke versickernden und ansonsten trockenen<br />
Ablauf der Kleinkläranlagen der Häuser südlich des „Heiligenkamp“).<br />
Das Gewässer sollte im Rahmen des Möglichen angehoben und über Profilaufwertungen<br />
und die Anlage eines Gewässerrandstreifens aufgewertet<br />
werden.<br />
Der Breitenbruch/Bökämper Busch ist Quellbereich eines weiteren verzweigten<br />
Zuflusses des Breitenbrucher Baches und stellt den zweiten<br />
Schwerpunktbereich der anzustrebenden Wiedervernässung der umgebenden<br />
Waldflächen dar - nach Standorttypen: bachbegleitend feuchter Erlen-<br />
Eschenwald der Bäche, Gräben und Hangmulden, Erlenbruch und mäßig<br />
feuchter Eichen-Hainbuchenwald (GB-4309-0126, Erlenbruchwald). Zurzeit<br />
dominiert allerdings noch in Teilbereichen die Pappel.<br />
In diesem Bereich sind bereits sehr hohe Grundwasserstände mit oberflächlich<br />
anstehendem Grundwasser gegeben. Insbesondere das permanent<br />
wasserführende Hauptgewässer weist eine annähernd naturnahe Quelllage<br />
(GB-4309-0124, Sickerquelle, insb. Equisetum telmateia (Riesen-Schachtelhalm))<br />
und eine in großen Abschnitten naturnahe Gewässermorphologie mit<br />
mäßig geschwungenem Längsprofil und überwiegend naturnahen Substratverhältnissen<br />
auf, ist aber abschnittsweise noch tief eingeschnitten. Sturzbäume,<br />
Äste und Zweige haben inzwischen lokal zu Sohlanhöhungen geführt<br />
und machen das Profil naturnäher, sodass eine Überflutung der Aue<br />
bereits begrenzt möglich ist (GB-4309-0127, naturnahes Fließgewässer mit<br />
niedrigwüchsigen Uferfluren, insb. Equisetum telmateia (Riesen-