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Satzungstext - Kreis Recklinghausen

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ENTWICKLUNGSRÄUME Seite 116<br />

DARSTELLUNG DER ENTWICKLUNGSRÄUME<br />

ERLÄUTERUNGEN UND HINWEISE<br />

Esseler Bruchgraben<br />

Der insgesamt ca. 2900 m lange Esseler Bruchgraben entspringt mit mehreren<br />

Armen in und nordöstlich der Ortslage Essel und bildet den Übergang<br />

vom der Recklinghäuser Lößrücken zum südlichen Siedlungsrand von Oer-<br />

Erkenschwick, bevor er südöstlich von Oer-Erkenschwick auf langen Strecken<br />

verrohrt das Gewerbegebiet Hübelkamp, die Horneburger Straße (L<br />

511) und die anschließende Ackerlage passiert und im Bereich der Verbandstraße<br />

(L 610) in den Westerbach mündet.<br />

Die verschiedenen Quellbereiche und namenlosen -zuströme liegen teils im<br />

Zentrum (außerhalb des Landschaftsplanes) und teilweise westlich und<br />

nördlich der Ortslage.<br />

Am nordwestlichen Esseler Siedlungsrand, angrenzend an insbesondere<br />

nördlich ausgedehnte Ackerflächen finden sich brachgefallene feuchte Grünlandbereiche<br />

(BK-4309-0138) und seggen- und binsenreiche Nass- und<br />

Feuchtgrünländer (GB-4309-210). Die Flächen sind im Zentrum sehr quellig,<br />

Flut-Schwaden, Zottiges Weidenröschen und Flatterbinse herrschen vor.<br />

Der Nassbereich setzt sich in die östlich angrenzende Ackerfläche hinein<br />

fort. In den Randbereichen ist die Fläche trockener mit Honiggras und aufkommenden<br />

jungen Eschen. Am Süd- und Ostrand befinden sich schmale<br />

Gräben, die nach Osten zu einer Brunnenanlage und weiter zum Esseler<br />

Bruchgraben führen, sowie eine ältere Kopfweidenreihe.<br />

In schwach nach Westen geneigter Lage bilden am östlichen Ortsrand von<br />

Essel reich strukturierte Weidegrünländer den Übergang zur ackergeprägten<br />

Landschaft im Nordosten des Recklinghäuser Stadtgebietes (Recklinghauser<br />

Lößrücken). Das Gelände wird mäßig intensiv genutzt und ist gut durch<br />

Kleingehölze wie Hecken, eine kleine ältere Obstbaumweide, ältere Stieleichen-Baumreihen,<br />

Hybridpappel-Gruppen und Einzelbäume gegliedert.<br />

Insbesondere die älteren Eichen, Eschen und Pappeln stellen wertvolle<br />

Lebensräume u.a. für Höhlenbrüter wie den Steinkauz dar (LB Nr. 17). Die<br />

Baumreihen und Hecken setzen sich als schmale Fortsätze am Straßenrand<br />

von Hoher und Marfeldstraße bzw. innerhalb der angrenzenden Ackerflächen<br />

fort. Das Gebiet umfasst auch den Oberlauf zwei Nebenbäche des<br />

Esseler Bruchgrabens. Die Gewässer sind allerdings grabenartig ausgebaut<br />

und die Ufer befestigt(BK-4309-0146). Ein ehemals vorhandener Quellbereich<br />

im Westen des Biotops ist im Gelände nicht mehr feststellbar; der<br />

zweite Quellbereich liegt im Ortszentrum auf Höhe der Haaslohstraße.<br />

Der Hauptstrang des Esseler Bruchgrabens verlässt Essel entlang der „Rittbörden“<br />

und der Lindenstraße als Straßenseitengraben in nordöstlicher<br />

Richtung. Eine weitgehend geschlossene Lindenallee mit etlichen Baumhöhlen<br />

prägt auf ca. 720 m den überwiegend ackerbaulich genutzten Raum<br />

entlang der beiden Feldstraßen (BK-4309-0137, AL-RE-9016) bevor Straße<br />

und Lindenallee (insg. ca. 990 m) die Bachaue Richtung Norden und damit<br />

Oer-Erkenschwick verlassen. Hier begleiten naturnah gestaltete Regenrückhaltungen<br />

die Straßengabelung.<br />

Überwiegend gehölzbestanden begleitet der Esseler Bruchgraben die Feldstraße<br />

„Esseler Bruch“ als begradigter und im Regelprofil ausgebauter Seitengraben<br />

weiter in nordöstlicher Richtung und verläuft parallel der südlichen<br />

Grenze des Gewerbegebietes Westfalenring und dem Ende der Straße<br />

Hübelkamp, bevor er das Gewerbegebiet verrohrt passiert. Das Niederungsgebiet<br />

Esseler Bruch ist heute stark entwässert und wird vor allem<br />

durch Äcker sowie durch Intensiv-Grünlandflächen eingenommen. Der Rand<br />

der „Gewässeraue“ lässt sich entlang der ca. 200 -250 m weiter südlich<br />

parallel verlaufenden Feldstraße anhand der teilweise alten Gehölzstrukturen<br />

nachvollziehen. Entlang überwiegend trockener Gräben und an Geländekanten<br />

stellen alte Stieleichen- und Eschenreihen, durchgewachsene<br />

Hecken und ein altes Eichen-Feldgehölz wertvolle Relikte der ehemaligen,<br />

reich strukturierten Kulturlandschaft und Refugial-Lebensräume u.a. für<br />

Hecken- und Höhlenbrüter und Altholzbesiedler dar (BK-4309-0134).<br />

LB Nr. 20 „Esseler Bruch“<br />

Im alten Niederungsgebiet Esseler Bruch durchfließt der von Süden zufließende,<br />

nur sporadisch wasserführende Breite Bach einen ca. 300 qm großen,<br />

flachen Teich bevor er in den Esseler Bruchgraben einmündet. Der<br />

naturnah angelegte Teich zeichnet sich neben dichten Ufergehölzen durch<br />

artenreiche Röhrichtinitialen und Wasserlinsenbestände aus, außerdem ist<br />

er Brut- bzw. Nahrungshabitat für Wasservögel und Graureiher (GB-4309-<br />

0111). In der angrenzenden verbrachten Grünlandfläche finden sich meist<br />

von Brennnessel beherrschte Hochstaudenfluren und in den feuchteren<br />

Bereichen Sumpf-Segge oder Rohrglanzgras, außerdem kommen vielfach<br />

Weiden-Erlen-Ufergehölze, Holunder- und Hartriegel auf. Nach Westen<br />

bildet eine dicht geschlossene Gehölzreihe die Grenze zu einer Aufforstung<br />

und der anschließenden Ackerflur (LB Nr. 20, BK-4309-0133).Nach Osten<br />

schließen sich verbuschende Ausgleichsflächen des Gewerbegebietes Hübelkamp<br />

an.<br />

Der Komplex stellt einen wertvollen Refugial- und Trittsteinlebensraum u.a.<br />

für Amphibien und Wasservögel dar.

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