Satzungstext - Kreis Recklinghausen
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TEXTLICHE FESTSETZUNGEN, ERLÄUTERUNGEN UND HINWEISE Seite 206<br />
LANDSCHAFTSSCHUTZGEBIETE<br />
TEXTLICHE FESTSETZUNGEN<br />
ERLÄUTERUNGEN UND HINWEISE<br />
Landschaftsschutzgebiet Nr. 3 „Westlicher Höhenrücken“<br />
Der landwirtschaftlich geprägte<br />
Freiraum zwischen Herten-<br />
Scherlebeck und -Disteln im Westen<br />
und Recklinghäuser Westviertel,<br />
Hochlar und Speckhorn im Osten<br />
entlang der Nordflanke und<br />
Wasserscheide des Vestischen<br />
Höhenrückens.<br />
Größe:<br />
461,64 ha<br />
6 Teilflächen<br />
Das Landschaftsschutzgebiet grenzt im Süden unmittelbar an die dicht besiedelten<br />
Stadtteile Herten-Scherlebeck und <strong>Recklinghausen</strong>-Hochlar. Im<br />
Norden reicht er an in die Bauerschaften Bockholt, Siepen und Speckhorn<br />
und reicht es bis auf die höchsten Erhebungen des westlichen Höhenrückens<br />
entlang des nördlichen Siedlungsrandes <strong>Recklinghausen</strong>s. Der Freiraumbereich<br />
wird von zahlreichen bedeutenden Verkehrsachsen durchtrennt.<br />
Es umfasst den<br />
- Entwicklungsraum 6 - Freiraum Vestischer Höhenrücken, tlw.<br />
mit den Bereichen:<br />
6.1 Bachauenbereiche von Resser Bach (Marpenwiesen) mit Marpenbach<br />
(Kellergatt) - und Breuskes Mühlenbach (Pothgraben)<br />
mit dem Entwicklungsziel IV.II<br />
(Anreicherung der Bachauenbereiche)<br />
6.3 Feldfluren zwischen <strong>Recklinghausen</strong>, Scherlebeck und Speckhorn<br />
mit dem Entwicklungsziel I.I (Erhaltung)<br />
Die Festsetzung erfolgt<br />
gem. § 26 (1) 1), 2)und 3)<br />
BNatSchG.<br />
zu 1)<br />
zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung<br />
der Leistungs- und<br />
Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts.<br />
Bei diesem weitgehend intensiv landwirtschaftlich genutzten Landschaftsschutzgebiet<br />
mit hochwertigen und ertragsreichen Böden in der flachwelligen<br />
Topographie des Recklinghauser Lößrückens mit seinen flachen Talungen,<br />
tiefen Einschnitten und historischen Hohlwegen handelt es sich um<br />
einen Freiraum mit teilweise guter Ausstattung an naturnahen Landschaftselementen.<br />
Täler und Mulden mit steilen, artenreich bestockten Hängen und<br />
eingelagerten Wiesen oder mit standortgerecht bewaldeten Flächen, von<br />
kleinen Bächen durchflossen, ein alter Buchen-Eichenwald und ausgedehnte<br />
alte Alleen sind zugleich wichtiger Rückzugsbereich für Flora und Fauna<br />
und von besonderem Wert für den Arten- und Biotopschutz. Sie tragen im<br />
Verbund mit der offenen Kulturlandschaft wesentlich zur Funktionsfähigkeit<br />
des Naturhaushalts und besonderen Vielfalt des Landschaftsbildes bei.<br />
Ein bedeutender Aspekt dieses Landschaftsraumes sind die zahlreichen<br />
Alleen des Bereiches zwischen der BAB 43 und der Halterner Straße. Im<br />
Rahmen dieses Landschaftsplanes wird auf eine gesonderte Ausweisung<br />
außerhalb des Landschaftsschutzes verzichtet, da der überwiegende Teil<br />
dieser Baumreihen durch den § 47a des LG NRW gesondert ausgewiesen<br />
sind.<br />
Die Ausweisung dieses Landschaftsschutzgebietes soll seine bestehenden<br />
positiven Funktionen für den Naturhaushalt, das Landschaftsbild, die Bodenfruchtbarkeit<br />
für die landwirtschaftliche Nutzung und die Erholung sichern.<br />
Es soll wichtige Trenn- und Ausgleichsfunktionen erfüllen; Grundwasserneubildung,<br />
Schadstofffilterung und Frischluftentstehung in den offenen<br />
Räumen gehören ebenso zu seinen Aufgaben. Hier entstehende Kalt- und<br />
Frischluftströme reichen weit in die besiedelten Bereiche hinein.<br />
Die gute Erschließung des Raumes mit Wegen auch abseits der Hauptverkehrsadern<br />
ermöglicht eine intensive stadtnahe Erholungsnutzung dieses<br />
Landschaftsschutzgebietes mit seiner guten Ausstattung und hohen Eignung<br />
für die stadtnahe Erholung. Allerdings schränken A 43 und L 511 den<br />
Zugang zur freien Landschaft durch ihre überwiegende Dammlage und<br />
Über- und Unterführungen ein.<br />
Die Auflistung der verschiedenen im Raum vorkommenden Landschaftselemente<br />
zeigt, dass der Naturhaushalt und seine Leistungsfähigkeit über<br />
das Vorkommen von Einzelkomponenten beschrieben wird, die in ihrer Vielzahl,<br />
Ausprägung, Zuordnung und Zusammenwirkung den Naturhaushalt<br />
eines Raumes - das Ökosystem einer Wald-, Agrar- oder Stadtlandschaft -<br />
bestimmen.