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Düsseldorf Köln Bonn - Jobguide

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Assessment-Center<br />

• Fallstudien konfrontieren die Teilnehmer mit<br />

typischen Branchenproblemen: Aus einer Menge<br />

abstrakter Daten filtern Sie im Team oder<br />

auch schon mal alleine unter Zeitdruck – etwa<br />

60 Minuten – relevante Daten heraus, entwickeln<br />

Konzepte und Lösungsansätze und präsentieren.<br />

Den Beobachtern geht es dabei nicht<br />

nur um die Ergebnisse, sondern auch um Ihr<br />

Agieren in der Gruppe. Und: Wie nähern Sie<br />

sich Problemen? Haben Sie eher einen Blick<br />

fürs große Ganze oder sind Sie der Mann für<br />

die Details? Sind Ihre Ideen und Lösungen visionär<br />

oder realistisch bodenständig. Wichtig:<br />

Es gibt hier kein richtig oder falsch, nur ein<br />

„passt besser auf die Stelle“ oder „passt besser<br />

woandershin“.<br />

• Rollenspiele werden vor allem bei Führungspositionen<br />

und Vertriebs- oder Servicejobs gerne<br />

eingesetzt. Hier sollen dann (knifflige) Mitarbeiter-<br />

oder Verkaufsgespräche geführt werden.<br />

• In Einzelvorträgen werden Sie mit einem beliebigen<br />

Thema oder Problem ausgestattet, das Sie<br />

nach einer kurzen Vorbereitungszeit in einem<br />

Vortrag in vorgegebener Zeit vor der Gruppe<br />

beleuchten sollen. Anschließend kann eine<br />

Fragerunde folgen. Beispiel: Stellen Sie die Vor-<br />

und Nachteile der demographischen Entwicklung<br />

dar und skizzieren Sie Lösungen.<br />

• Mit Übungen und Tests werden Ihre analytischen<br />

Fähigkeiten, Ihre Allgemeinbildung,<br />

Ihr Selbstbild, Ihre Arbeitsweise et cetera abgecheckt.<br />

Der Klassiker unter den Übungen:<br />

Der so genannte Postkorb. Er verlangt Ihnen<br />

Entscheidungsfreude und Strukturiertheit unter<br />

Stress ab. Beispiel: Sie sind Juniormanager,<br />

stehen zwei Tage vor Ihrem Urlaub und müssen<br />

noch viel erledigen. Ihr 18-jähriger Sohn<br />

hat mit dem Auto des Nachbarn gerade einen<br />

Unfall gebaut. Parallel dazu ist es Ihr Job, das<br />

bevorstehende Großevent Ihrer Firma festzuzurren,<br />

leider ist aber gerade der entscheidende<br />

Hauptredner abgesprungen. Das ist zum Teil Ihre<br />

Schuld. Ihr Chef ist nicht im Haus, braucht<br />

aber am Folgetag eine dringende Präsentation.<br />

Dafür fehlen Ihnen noch alle Inhalte, zur Recherche<br />

wiederum fehlt die Zeit. Wie gehen<br />

Sie vor? Auch hier gibt es letztlich keine 100-<br />

Prozent richtige Lösung, auf die Sie kommen<br />

müssen. Ihre Ansätze können gerne innovativ<br />

und ungewöhnlich sein, müssen aber einem<br />

Realitätscheck standhalten und sollten die Prioritäten<br />

richtig setzen. Den Griffel im Büro<br />

komplett fallen zu lassen und sich ausschließlich<br />

um den Sohnemann zu kümmern, ist bei<br />

aller Familienliebe genauso unadäquat, als ihn<br />

völlig auf sich gestellt schmoren zu lassen und<br />

sich nur aufs Büro zu konzentrieren.<br />

• Der Part Interviews mit Personalern und Fachleuten<br />

erinnert am ehesten an ein normales Bewerbungsgespräch.<br />

„Kandidaten sollten im AC aber auch in den<br />

Pausen zwischen den Übungen auf der Hut sein“,<br />

rät Karrierecoach und Autor Martin Wehrle (siehe<br />

Interview). „Gerade in den vermeintlich unverfänglichen<br />

Situationen vor Beginn einer Aufgabe<br />

ist man im Check. Da heißt es dann aufmunternd<br />

als Regieanweisung: ‚Einigen Sie sich doch mal<br />

kurz, wer beginnen soll’, und Sie plappern munter<br />

drauflos, ohne zu überlegen, dass Sie da gerade<br />

begutachtet werden.“ Unterm Strich bedeutet das<br />

mehrstufige Auswahlverfahren für die Teilnehmer<br />

also mehrere Stunden kalkulierten Stress.<br />

Beobachtet werden sie von Managern des<br />

Unternehmens und von Personalern. Sie alle<br />

registrieren Einsatzbereitschaft und Durchsetzungsstärke<br />

ebenso wie die Fähigkeit Einzelner,<br />

unter Stress Lösungen zu entwickeln, Aufgaben<br />

voranzutreiben, zwischen Streithähnen zu vermitteln<br />

– oder auch nicht. Unvorbereitet geht heute<br />

kaum mehr ein Bewerber in ein AC. Und weil<br />

das so ist, kann man es sich auch nicht leisten,<br />

es einfach mal so auf gut Glück zu probieren.<br />

Schließlich muss man bei dem Termin die Konkurrenz<br />

ausstechen. Für inzwischen fast jeden Personenkreis<br />

gibt es im Buchhandel Literatur über<br />

die Testszenarien. Auch im Internet kursieren<br />

Erfahrungen von Ex-Kandidaten. „Früher oder<br />

später landen die Inhalte jedes ACs im Netz“, sagt<br />

IBMler Jens Poppe. „Wir nutzen Einzelinhalte<br />

unserer Assessment-Center deshalb nie lange.“<br />

Als die drei größten Fehler im AC nennt<br />

Personaler Poppe absolute Unwissenheit übers<br />

Unternehmen – „Ich hatte mal einen Teilnehmer,<br />

der mir nicht mal sagen konnte, wofür die drei<br />

Buchstaben unseres Konzerns stehen“ –, zweitens<br />

den Hang vieler Bewerber, Monologe ohne

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