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Düsseldorf Köln Bonn - Jobguide

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Foto: kickers<br />

>> Assessment-Center<br />

kernige Information zu halten und drittens das<br />

Vertrauen darauf, dass Ratgeberliteratur wirklich<br />

adäquat aufs AC vorbereiten kann.<br />

Nur Nachlesen reicht nicht<br />

Ratgeber-Literatur helfe zwar mit Basiswissen,<br />

gibt auch Karrierecoach Wehrle zu bedenken,<br />

„doch der Rest ist Gruppendynamik“. Wer eingeladen<br />

sei, solle im Vorfeld des Termins lieber konkret<br />

überlegen: Was genau bringe ich für die Stelle<br />

mit? Eine souverän gelöste Postkorbübung überrascht<br />

kaum einen Personaler. Eindruck macht,<br />

wer das eigene Profil im Laufe des kompletten<br />

AC schlüssig herausarbeitet. Und dabei hilft ein<br />

Ratgeber-Buch allein nicht wirklich weiter.<br />

„Mein Ding war eindeutig die Gruppendiskussion“,<br />

erinnert sich Felix König*, Key Account<br />

Manager bei einem Lebensmittelkonzern, an seine<br />

letzten Erfahrungen. Der Berliner Betriebswirt hat<br />

auf seinem Berufsweg bisher zwei Assessment-<br />

Center absolviert, eins bei einem Big Player der<br />

Elektronikindustrie, eines in der Lebensmittelbranche.<br />

„Ich habe einen Hang zum Moderieren,<br />

stecke mit meinen Ideen eher zurück und greife<br />

die anderer auf. Im Feedbackgespräch wurde das<br />

positiv beurteilt, doch je nach Stelle gilt es schlicht<br />

als mangelnde Durchsetzungsbereitschaft.“<br />

Bei IBM-Personaler Poppe, der bereits mehrere<br />

Dutzend ACs begleitet hat, kommt es gut<br />

an, wenn jemand in Gruppendiskussionen als<br />

Moderator eingreift, sobald jemand zu sehr das<br />

Wort an sich reißt. Damit zeige man, dass man<br />

in der Lage ist, störende Elemente einzudämmen<br />

und zur Gesamtlösung beizutragen.<br />

Für den 32-jährigen König war sein gelassenes<br />

und vermittelndes Wesen ein Plus. „Als Übung<br />

bekamen wir zum Beispiel mal ein Schiebespiel<br />

vorgesetzt: Dazu bildeten wir zwei Vierergruppen,<br />

und jeder einzelne erhielt einen Satz Dreiecke,<br />

aus denen man ein symmetrisches Objekt legen<br />

konnte. Der Clou: Die passenden Gegenstücke<br />

waren bei den Mitspielern verteilt. Um sie zu<br />

kriegen, schob man ein passendes Teil in die Mitte<br />

und hoffte, ein anderer würde passend abgeben<br />

– gewinnen sollte das Team, das als erstes eine<br />

Figur komplett hat.“ König mutierte fast selbst<br />

zum objektiven Beobachter: „Es gab Leute, die bis<br />

zuletzt die eigenen Teile horteten, während ich in<br />

einer Situation, in der wir alle feststeckten, mal<br />

all meine Teile in die Mitte schob.“<br />

Perfekt muss niemand sein – aber fast<br />

Eine typische AC-Aufgabe, stellt Karrierecoach<br />

Martin Wehrle fest. „In solchen Übungen testen<br />

Personaler das Sozialverhalten. Jemand, der bereit<br />

ist, seine Teile herzugeben, gilt als nachgiebig,<br />

jemand, der bis zum Schluss auf seinem Vorteil<br />

beharrt, als kontraproduktiv. Sich irgendwo in der<br />

Mitte zu gruppieren, ist meist deutlich besser.“<br />

Judith Schallenberg<br />

*Name geändert<br />

Postkorb kann jeder.<br />

Eindruck macht aber,<br />

wer das eigene Profil<br />

im Laufe des ganzen<br />

AC schlüssig<br />

herausarbeitet.

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