Düsseldorf Köln Bonn - Jobguide
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Laufbahnplanung<br />
» Wenn es bei einer Karriere als Führungs-<br />
kraft um die Frage geht ,Ausland oder nicht<br />
Ausland?‘, heißt die Devise: Raus aus der<br />
nationalen Komfortzone!«<br />
Tiemo Kracht, Geschäftsführer der<br />
Personalberatung Kienbaum Executive Consultants.<br />
Muss ich unbedingt eine Führungskraft werden,<br />
um aufzusteigen?<br />
Martin Hofferberth, Towers Watson: Vor allem<br />
in größeren Unternehmen, insbesondere solchen<br />
mit starken Forschungs- und Entwicklungsabteilungen,<br />
haben sich mittlerweile neben der<br />
Managementkarriere auch Experten- und Projektmanagement-Laufbahnen<br />
entwickelt. Mit<br />
diesen alternativen Entwicklungspfaden ist die<br />
fachliche Führung von Mitarbeitern verbunden.<br />
Das bedeutet: Ziele setzen und Arbeitsergebnisse<br />
beurteilen – und das dann je nach Ausprägung<br />
auf Team-, Abteilungs- und Bereichsebene.<br />
Eine klassische Sonderform der Fachlaufbahn<br />
ist die Projektarbeit. Beispielsweise leitet<br />
ein Produktmanager in der Pharma-Industrie<br />
ein Team von Forschern, die ein Medikament<br />
zur Produktreife führen. Was zu tun ist und wie<br />
es passiert, verantwortet der Experte.<br />
In der Regel entscheidet er auch noch mit,<br />
wer Team- beziehungsweise Projektmitglied wird.<br />
Die disziplinarische Verantwortung aber, also<br />
Themen wie die Einstellung von Mitarbeitern<br />
und Gehaltsgespräche, liegt dann allein beim<br />
disziplinarischen Manager.<br />
Expertenlaufbahnen reichen meistens nicht<br />
so weit wie Managementkarrieren. Spätestens<br />
ab der Bereichsleiterebene ist eine Trennung von<br />
fachlicher und disziplinarischer Verantwortung<br />
kaum mehr möglich. „Experten“ auf Vorstandsebene<br />
sind absolute Seltenheit, wobei Ausnahmen<br />
denkbar sind, zum Beispiel wenn ein Software-<br />
Unternehmen einen Technologie-Guru oder ein<br />
Mode-Konzern einen Trend-Master im Board<br />
führt.<br />
Stehen meine Aufstiegschancen besser, wenn<br />
ich mich spezialisiere oder wenn ich als Generalist<br />
arbeite?<br />
Tiemo Kracht, Kienbaum Executive Consultants:<br />
Das hängt ganz davon ab, ob Sie eine Expertenlaufbahn<br />
oder eine Führungskarriere in<br />
Richtung Top-Management ins Visier genommen<br />
haben. Ein Experte, der nicht primär in der<br />
Linienlaufbahn aufsteigen will, muss sich seine<br />
Wettbewerbsdifferenzierung, seinen internen und<br />
externen „Marktwert“ durch fachlichen Tiefgang<br />
in einem bestimmten Thema erarbeiten.<br />
Hat ein Kandidat eher Führungsambitionen<br />
oder strebt nach gesamtunternehmerischer Verantwortung,<br />
muss er an der Erfahrungsbreite und<br />
seinen General-Management-Qualitäten arbeiten.<br />
Das heißt im Kern für ihn: immer wieder ins<br />
kalte Wasser springen, sich auch grundlegend<br />
neuen Aufträgen stellen, Führungsaufgaben<br />
ausweiten, strategische Projekte steuern und<br />
sich im Wechselspiel zwischen verschiedensten<br />
Unternehmensbereichen von Stabsstellen wie<br />
Unternehmensentwicklung oder -steuerung bis<br />
zu operativen Stellen wie Marketing und Vertrieb<br />
bewähren. Daraus ergibt sich „fundiertes<br />
Generalistentum“.<br />
Um die Weichen für die eigene berufliche<br />
Entfaltung richtig zu stellen, ist ein realistisches<br />
Foto: Kienbaum