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19 SOMMER & WINTER 123<br />
neben mir, & ich kann ihren festen körper & seine ausstrahlende wärme spüren.<br />
ihre großen augen schauen mich fragend an. sie hat die frisch gewaschenen, langen<br />
mahagonihaare mit einem bleistift am hinterkopf zu einem knoten gesteckt, der<br />
sich jetzt zufällig löst, als sie mich mit ihren starken armen auf das h<strong>im</strong>melblaue<br />
bett zieht.<br />
schnell sind wir beide richtig beschäftigt mit küssen & mein pferdchen stellt<br />
sich bereitwillig auf die hinterbeine & wiehert leise. nina stemmt, über mir liegend,<br />
ihre schweren hüften gegen den sperrangelweit offenen stall, & wir halten uns fest,<br />
wie ängstliche kinder <strong>im</strong> sturm. als ich ihr gewicht auf mir spüre & ihren atem<br />
in mir, als wir beide kaum noch zögern, fragt sie mich, ob ich einen präser habe.<br />
“not right now, later.“ antworte ich. “no, I woun’t without.“ “yes o.k., but<br />
later.“ “no, we hav’got to talk about it.“ wieso denn reden, ich denk vögeln? wir<br />
beginnen eine endlose, sinnlose diskussion über sauberkeit & aids am arbeitsplatz<br />
& <strong>im</strong> bett, über die gefahren der ansteckung & die schl<strong>im</strong>men leiden bei krank-<br />
heitsausbruch, so daß sich mein pferdchen leise & he<strong>im</strong>lich in den stall zurückzieht<br />
& mir der bock komplett umfällt. so nicht, meine süße.<br />
ich vögel fast <strong>im</strong>mer mit mäntelchen, das in einigen sprachen der runden, sich<br />
drehenden erde auch hemdchen heißt oder sonst wie. bitte gerne mit gummi-<br />
haut, aber nicht wegen aids oder irgend einer anderen geschlechtskrankheit, die<br />
womöglich nicht nur meinen schwanz befällt, sondern auch meinen übrigen körper<br />
angreift & ihn für <strong>im</strong>mer mit häßlichen narben zeichnet. ich bin gerne bereit, mir<br />
die dünne, nach autoreifen riechende latexschicht über mein rohr zu rollen, falls<br />
wir tatsächlich ficken, & ich den knochen jeden augenblick in deine weiche, nasse<br />
grotte lege. solange wir lecken & küssen, solange wir miteinander spielen, bis wir<br />
naß & aufgeregt zittern, bis die milch schäumt & jeden augenblick überkochen<br />
will, wenn wir fingern & nästeln, wenn wir uns einreiten, wobei alles erlaubt ist<br />
außer ficken, & wir uns an den entscheidenden stellen reiben, bis es heiß brennt, &<br />
wir vor lust nix mehr anderes <strong>im</strong> kopf wissen als das alte rein raus, will ich <strong>im</strong>mer<br />
noch keinen gedanken verschwenden an eine reue oder irgendeine gottverdammte<br />
krankheit, sondern ich will mein hartes ding in festen händen wissen & will selbst<br />
mit spucke befeuchteten fingern an der honigspalte melken, um den saft bis auf<br />
den letzten tropfen zu genießen.<br />
ich verhüte nicht aus angst vor krankheiten, sondern weil ich noch keinen