Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
3 AMILAND 24<br />
boulder jahreszeit, dem herbst, direkt an den roten foothills der rockys, mit super<br />
blick über die steppig gelben plains, bei gutem wetter, mindestens einmal am tag,<br />
bis nach denver, 1 mile high, 30 meilen südwestwärts.<br />
“if you dont like the weather, wait a minute!“<br />
wer den pfad an den iron flats entlang bis zum red arc geht, schaut über die<br />
plains & hat das gefühl, bis nach utha & nach kansas zu sehen. <strong>im</strong> norden, lange<br />
nicht so weit entfernt, durch die 4tausender der continental divide, der wasser-<br />
scheide der rockys, getrennt, liegt wyoming, viel schwerer zu erreichen als kansas<br />
city. die foothills sind die erste welle des americanischen zentralmassivs, freund-<br />
lich & leicht schräg gegen westen gelehnt, in voller nordsüd-breitseite auf ewig<br />
& ewig. nina läuft vor mir über den hellroten waldboden durch die silbergrünen<br />
hügel & erzählt & erzählt & läuft dabei wie an einem faden gezogen. ich kann<br />
ihren bienengeruch riechen, der an ihr haftet wie haare am kopf. sie backt an 3<br />
tagen in der woche <strong>im</strong> caffee brillig für halb boulder kuchen & batikt den rest<br />
ihrer zeit dead shirts in handarbeit mit eigenen designs.<br />
“this is going to be a realy dark colour“, sage ich. “no it’s allright.“<br />
sie batikt mit einer mischung aus paraffin & bienenwachs, die in einem mes-<br />
singtopf warmgehalten wird. ninas breitseite hüpft vor mir auf dem weichen sand-<br />
steinboden durch den hellgrünen kiefernwald. sie hat 2 paar dock martins & läuft<br />
damit 3 jahre. ihr z<strong>im</strong>mer ist wie mein schreibtisch ein k<strong>im</strong>spiel, & genau wie<br />
ich findet sie alles, oder fast alles, auf den 2ten griff. nina sammelt stoffreste, um<br />
daraus hüte, genauer, zauberhüte zu nähen. nina hat kunstgeschichte studiert,<br />
aber sie ist nicht die kunstgeschichtenschnepfe wie sonst üblich. ihr dicker, riesi-<br />
ger hintern wippt leicht wie aus luft vor mir über den waldboden. ihre braunen<br />
augen schauen mich in kurzen abständen fragend an & suchen sofort wieder ein<br />
anderes spielzeug.<br />
die amis, bis auf nina & 3 andere, sind saufreundlich. der service in amiland<br />
ist saugut, er ist überragend, das beste, 1 a, & er ist überzeugend. wenn du <strong>im</strong><br />
coffeeshop was bestellst, kann es passieren, daß der wildfremde typ an der theke<br />
dich spätestens be<strong>im</strong> 2ten mal, wenn du ein costumer bist, fragt, wie du den tag<br />
verbracht hast, & wehe, du beginnst zu erzählen, was du gemacht hast, wo du<br />
warst, oder was du denkst. alles was er hören will, ist gute laune, klar, super,<br />
man, super tag, toll, super gewesen heute. max<strong>im</strong>al. letztlich hat der serviceman