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Spucke im Mund

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5 VOR DEM EINSCHLAFEN 42<br />

den busfahrer. ich bin von haus aus geizig & vertrete die einstellung, alles sollte<br />

umsonst sein, zur freien verfügung, eben materialfreiheit, wie es der baumeister zu<br />

nennen pflegte, absolute, uneingeschränkte materialfreiheit, geplante, geordnete,<br />

verordnete, rationelle materialfreiheit. alles was es gibt, ist sowieso schon da.<br />

wer hätte etwas davon, ein stück papier zu tauschen? was macht das für einen<br />

unterschied, ob ich ein essensmärkchen habe, oder nicht? der unterschied ist ganz<br />

einfach der, daß ich ohne die klausbunten zettel anscheinend kaum was in die<br />

finger kriege, weil eben keine materialfreiheit herrscht, diese ordnende mutter<br />

aller dinge, die ihre kinder nie vergißt, weil alle, oder fast alle, für sie arbeiten,<br />

wenn die alte nicht mehr kann, so wie die für ihre kinder & ihre alten gearbeitet<br />

hat, als sie noch konnte, wollte oder mußte.<br />

der rum ist bereits gebrannt, das zuckerrohr gekocht, das feld geerntet, der<br />

setzling gehegt & der samen ausgesät. wieso scheine tauschen, bevor ich ein au-<br />

to besteige, <strong>im</strong> zeitalter der elektronischen scheckkarte. die richtigen zettel, die<br />

wichtigen zettel sind nichtmal mehr luft. sie sind nix weiter als ein paar ladungs-<br />

unterschiede auf einem leitenden kristall, nichtmal mehr molekülgroß, die reine<br />

information, welle & teilchen zu gleich, oder eigentlich nur ein punkt auf einem<br />

weißen blatt papier, von denen es fast unzählige gibt. die bankräuber von heute,<br />

die mit stil & verstand arbeiten & ihr handwerk verstehen, haben weiße westen<br />

& saubere finger. sie sitzen an strahlungsarmen bildschirmen & verändern die<br />

richtung von informationen, ausgestattet mit einem freien willen, den niemand,<br />

echt niemand zu irgend etwas zwingen kann.<br />

andererseits kenne ich 5 schlagende argumente, die mich leicht von allem<br />

möglichen überzeugen, aufgrund meines freien willens, dessen alleiniger meister<br />

& gebieter ich & nur ich ganz alleine bin.<br />

ich laufe die windward in richtung kingston bis ecke mountainview, wo ein<br />

soundsystem auf dem dach eines 2stöckigen hauses aufgebaut ist. unten auf dem<br />

grund der tatsachen, auf dem lehmigen boden vor dem haus, verkaufen die stra-<br />

ßenhändler aus kleinen karren alles für die nacht, die wie jede nacht gerade erst<br />

begonnen hat. ich steige die breite steintreppe hoch, steige durch eine herbe wolke<br />

pflanzendampf in den ersten stock & weiter bis zum zweiten, dessen dachterrasse<br />

als 150 qm große tanzfläche dient, auf allen 4 seiten durch eine brusthohe mauer<br />

eingeschlossen, mit einem 3 m breiten vorsprung zur straße hin. kurz vor der bar

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