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Spucke im Mund

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1 WIE ALLES ANFING 9<br />

lassen, schließlich wäre sie ja meine cubanische versicherung, da stellt sich der 5er<br />

als fotokopierte fälschung heraus, den ich trottel in meiner vergnügungssucht &<br />

speziell in meiner biergier an mich genommen hatte, ohne ihn nach allen regeln<br />

der kunst zu prüfen oder wenigstens, wie es jamaicanische sitte ist, in der flachen<br />

hand zu zerknittern. ich stehe plumper da als die fälschung selbst, zerreiße sie in<br />

kleine stücke & werfe das konfetti in den wind.<br />

die hütte in kingston beherbergte jede menge paare, die kein schloß an der<br />

türe brauchten, sondern ein bett wollten in den festen betonräumen oder den<br />

nicht ganz so festen preßspanz<strong>im</strong>mern, die sich der rentabilität wegen von den<br />

betonz<strong>im</strong>mern abteilten.<br />

als ich am ersten abend vom sound-system-event zu grandma he<strong>im</strong>kehrte –<br />

“buy me a beea man?“ “have diz man!“ “no man, 1 man 1 beea, a dont drink<br />

diz.“ & mein bier teilen wollte, 2 wochen nach dem he<strong>im</strong>ischen skandal um eine<br />

blutbank, wo aus rentabilitätsgründen die hygiene & umgekehrt die rentabilität<br />

aus hygienegründen litt, ein leckeres red stripe 2geteilt, welche schande, um es<br />

dem rasta in ehrlicher absicht, welch ein blödsinn, neben die brüllenden laut-<br />

sprecher zu stellen – war ich gerade breit genug, um so leise zu sein, meric nicht<br />

aufzuweken, der für 300 lappen wöchentlich in der 12 stunden nachtschicht ar-<br />

beitete & wegen seines tagesjobs mit einem gesunden schlaf ausgestattet war.<br />

er bewachte das schmiedeeiserne gitter an der eingangstür durch abwesenheit &<br />

konnte sich erst aus seinem schlaf, sanft auf grünes gras gebettet, lösen, als ich<br />

kurz davor war, ihm anzudrohen, die gute, alte grandma aus ihrem gemach zu<br />

zerren. er sperrte das faustgroße vorhängeschloß auf, & ich schob mich an den<br />

herrlich geschwungenen metallstäben vorbei, über die steinstiege am außenhaus<br />

in den ersten stock rauf.<br />

mit einem mal verstand ich die alten mechicen, die bei tiefstehender sonne<br />

muster & zeichen an ihren treppen gesehen hatte. um einen sauberen lichtfluß zu<br />

ermöglichen, durften die stufen keinesfalls mit einem gitter oder einem geländer<br />

versehen sein, sondern mußten gut sichtbar & gut beschattbar dem lichtspiel<br />

frei zur verfügung stehen. der mond warf das muster des eisengitters als dunklen<br />

streifen auf die hellblaue wand direkt über die spitzen 3ecke der stufenschatten, an<br />

denen eine schlange, langsam, wie die zeit selbst, vorbeikroch, schwarz gezackt mit<br />

gepanzertem rücken, ein drache, der sich in umgekehrter richtung zur lichtquelle

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