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Spucke im Mund

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2 IM DOMINO-VERKEHR 18<br />

chauffeur, mechaniker, dj, schaffner & reiseleiter. er verdient sein auskommen als<br />

wichtiges verbindungsglied <strong>im</strong> cubanischen domino-transport-system, <strong>im</strong>mer un-<br />

terwegs zwischen hologuin & la tuna, heute mit dem professor für maschinenbau,<br />

den 2 bettelarmen straßenkids, die <strong>im</strong>merhin 2 jahresgehälter des professors in<br />

der tasche tragen, papi & mami schon etwas älter, einer mutter, einem studenten<br />

& mir, bei schönstem reisewetter durch die saftig grünen, endlosen zuckerrohrfel-<br />

der cubas. ab & an überholen wir ein pferdefuhrwerk & tuckern eng & gemütlich<br />

mit 60 sachen über die sanften hügel, & der chevi tuckert & der cassettenrecorder<br />

tuckert.<br />

“mach doch mal einer das fenster weiter auf.“<br />

der schaffner reicht dem professor eine fensterkurbel, um sie nach dem öff-<br />

nen wieder an sich zu nehmen. wir rollen hinter dem hügel den hang runter. der<br />

mechaniker nutzt die gelegenheit, um etwas sprit zu sparen & zieht in aller see-<br />

lenruhe den schlüssel. der schwere, hellblaue chevi kennt noch kein lenkradschloß.<br />

wir gleiten eine gute weile bergab. unten in der ebene räuspert sich der chauffeur<br />

& zündet den 6zylinder, & der chevi räuspert sich, um dann sein beruhigendes<br />

tuckern hören zu lassen.<br />

“wasser <strong>im</strong> benzin ...“ klärt uns der reiseleiter auf. “ ...hab über 20 liter mit<br />

wasser gestreckt gekriegt.“ der chevi hört das & verschluckt sich <strong>im</strong> selben augen-<br />

blick, wie um zuzust<strong>im</strong>men unter einem geräusch, als ob das getriebe festgefressen<br />

wäre. klonk, zonk, kazonk. der dj sucht einen anderen sender mit alten, cubani-<br />

schen liebesschnulzen aus der zeit vor dem langen bart, & der chevi tuckert bis zu<br />

einem starken hustenanfall, der den motor ausbläst. diesmal will der wagen offen-<br />

sichtlich nicht anspringen, ohne daß jemand seine motorhaube geöffnet hat. wir<br />

halten kurz an. der mechaniker hat es gewußt, & der student, der die schau schon<br />

kennt, springt schnell raus, hebt das schwere blech hoch, löst den luftfilter & spült<br />

den vergaser mit einem guten schluck benzin. bevor er wieder <strong>im</strong> wagen ist, läuft<br />

die kiste bereits, & wir rauschen weiter, gerade so lange, bis der einlauf verbrannt<br />

ist. schluß. das ganze nochmal. raus aus dem wagen, die haube auf, den luftfil-<br />

ter runter & sprit reingegossen. langsam surren 2 fahrräder über die landstraße.<br />

diesmal geht der motor aus, bevor der student wieder <strong>im</strong> wagen sitzt. schluß,<br />

endgültig. die benzinpumpe wird gewechselt, der vergaser ausgebaut, gereinigt,<br />

wieder eingebaut, wieder ausgebaut, nochmal gereinigt, rein, raus, <strong>im</strong> benzinfilter

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