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los besetzt, genauso wie die stufen am brunnen. wer keinen unechten bart zum<br />
ankleben hat oder keine fingergroße metallfigur, die sich be<strong>im</strong> drehen windet wie<br />
eine tänzerin, wer ohne süßen lutscher herkam & ohne kaugummi oder ohne ziga-<br />
retten, wer keine faustgroße plastiktüte mit süßem saft in der hand hält, läßt sich<br />
jetzt von den vorbeiziehenden verkäufern die auswahl zeigen, um sich einzudecken<br />
bis an die letzten tage der runden, sich drehenden erde. die luft ist rauchig vom<br />
holzkohlefeuer & gesättigt vom geruch gebratenen rindfleischs & heiß gebacke-<br />
ner maisfladen. zu beiden seiten der 16 de septiembre stehen die menschen dicht<br />
gedrängt auf den stufen einer metalltribüne, vor ihnen das portal der beiden 40<br />
m hohen kathedralenschiffe, mit palmen & bast geschmückt. ein mann & eine<br />
frau ziehen vorbei, beide <strong>im</strong> rollstuhl, mit einem kind auf dem schoß der frau. sie<br />
werden weitergeschoben, wie alle, die durch den menschenhaufen schw<strong>im</strong>men.<br />
hinter der kirche bildet sich ein 20 m langer gang in der brodelnden menge. 2<br />
dutzend junge trommler springen in 2er reihen mit einer fahne & 2 riesigen, langen<br />
peitschen von einem ende zum anderen. die teilnehmer des kleinen schwarms<br />
tragen alle das gleiche kostüm, eine weinrote jacke & eine dunkle samthose, einige<br />
mit einer tiefen baßtrommel um die hüften oder einer hellen pfeife <strong>im</strong> mund. mit<br />
schrillen pfiffen & laut knallenden peitschenschlägen halten sie den schweiß der<br />
staunenden menge beiseite.<br />
ich ziehe mich auf einen gekühlten karottensalat in ein caffee zurück, mir<br />
gegenüber am tisch eine indiofrau. sie hat das alter meiner mutter, das alter jeder<br />
mutter, die grauen haare in einem langen zopf nach hinten gebunden. sie streicht<br />
sich in bedächtiger handbewegung, als wolle sie eine feder fangen, die strähnen aus<br />
dem sonnengebräunten, faltigen gesicht. es ist zeit für einen dunklen caffee mit viel<br />
zucker, den sie sich mit dem verkauf von papas verdient. ihre grau karierte schürze<br />
reicht bis über die waden, wo ein rotbunter rock ihre füße bedeckt, die <strong>im</strong> sitzen<br />
auf der querleiste des stuhles ausruhen & kaum die ockerfarbenen steinfließen<br />
des fußbodens erreichen. 2 schwarze augen schauen wie hinter einer lesebrille<br />
prüfend auf den korb mit den tüten handgemachter kartoffelchips, zu einem peso<br />
die portion. die alte greift seitlich herab in die tasche ihrer schürze & beginnt<br />
andächtig & genau abwägend, mit den münzen kleine türmchen auf der plastik-<br />
tischdecke zu stapeln, jeweils einen peso stark. wieder & wieder zählt sie das<br />
blech, während ihre stirn runzeln wirft, bis die flügel der schlanken adlernase nach