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23 SANDSTRAND 149<br />
& einer zigarette auf die alte dame mit dem schlüssel.<br />
meine badehose & die beiden schlappen sind tatsächlich die korrekte beklei-<br />
dung eines carioca, der mit diesen 3 utensilien & einer daumengroßen rolle cru-<br />
ceiros einen schönen tag problemlos verfaulenzen kann. ich hatte am strand dem<br />
dicken besitzer der barraca dicht neben dem unglücksort den vorfall geschildert,<br />
& er hatte mir liebenswürdigerweise die kleine hoffnung geschenkt, die tasche mit<br />
meinem buch vielleicht in 2 tagen wiederzusehen. “as veces as coisas aparecem.“<br />
wortlos gab mir dona eusa den 2ten schlüssel & machte dabei ein gesicht<br />
wie meine mutter, & ich begann den abend mit einem tiefen schluck aus meiner<br />
weißen rumflasche alleine <strong>im</strong> apartment. nach einem flachen, von schäferhunden<br />
durchbellten nachmittagsschlaf, lief ich die avenida de nossa sinhora de copaca-<br />
bana bis kurz vor den tunnel & bog rechts in richtung strand zur kleinen bar<br />
ab.<br />
da stand rosalie & hatte schon 2 chop ohne mich getrunken. wir zahlten nach<br />
einem gemeinsamen brahma & verließen den dunklen laden in richtung auf eins<br />
der straßencaffees, um uns einen teller geröstete tintenfische zu gönnen, oder,<br />
wie mein bruder zu sagen pflegte, eine runde arschlöcher. wohlgelaunt & mit<br />
einer guten portion geduld ausgestattet begleitete mich rosalie bis zu meinem<br />
apartment & in mein 3-minus-lover bett. wir diskutierten die halbe nacht &<br />
liebten uns die andere hälfte, so daß wir den näxten tag vollständig zum schlafen<br />
nutzten.<br />
um zum corcovado zu gelangen, n<strong>im</strong>mst du entweder den 511er oder den 583er<br />
oder irgendeinen anderen der unzähligen stadtbusse. wir erreichten den winzigen<br />
bahnhof der zahnradbahn in cosme um 4 uhr nachmittags, gerade rechtzeitig, um<br />
den segnenden betonchristus in den wolken verschwinden zu sehen.<br />
am anderen morgen versuchten wir unser glück mit dem zuckerhut & seiner<br />
filmerprobten, 2teiligen seilbahn. die anfahrt der gondel, nach allen seiten ver-<br />
glast, jagte rosalie einen schauer über den rücken. oben lösten sich die wolken<br />
auf. eine gruppe gut ausgerüsteter bergsteiger, jünger als wir, befestigte hinter<br />
der absperrung auf dem nackten, 400 m abfallenden grauen fels ein seil in einem<br />
metallring, um zu fuß die steinwand hinunter zu klettern. die stadt <strong>im</strong> rücken<br />
blickten wir vom oberen aussichtspunkt in richtung pernambuco auf die kleine<br />
praia de fora direkt unter uns, einer militärisch genutzten halbinsel, wo rosalie