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23 SANDSTRAND 151<br />
ich meine traurige geschichte vor 3 tagen erzählt hatte, mit dem ich unter einer<br />
hellblauen plastikplane über die glaubwürdigkeit der strandräuber von rio de<br />
janeiro sinnierte & der mich dafür reichlich mit tröstenden worten belohnte. der<br />
strand ist voll mit gutgelaunten leuten.<br />
ich will die winzige hoffnung auf ein wiedersehen mit den handschriften<br />
endgültig begraben, als ein dicker, von der stechenden sonne des berühmtesten<br />
strandes der runden, sich drehenden erde schwarz gebrannter sonnenschirmver-<br />
leiher eine hand in den h<strong>im</strong>mel hebt & mir von weitem einen wink gibt, ich möge<br />
doch die kleine, schwarze tasche begutachten, die hier in der nähe seiner hütte<br />
gefunden wurde. tatsächlich, da ist sie, die umhängetasche aus guadeloupe, die<br />
ich mir aus mangel & wegen meiner erfahrungen in jamaica zugelegt hatte, & sie<br />
lacht mich an, prall gefüllt, mit meiner handschrift & meinem schlüssel, ohne die<br />
präser & ohne die hand voll essensmarken & meine von justus geliehenen shorts,<br />
an deren gummiband ich den schlüssel fesgebunden hatte. rosalie & ich ziehen<br />
unter überschwenglichen danksagungen an den besitzer der barraca ab, der sich<br />
die geschichte genauso wenig erklären kann wie ich oder rosalie, die <strong>im</strong>merhin<br />
schon 25 jahre hier zugebracht hatte. glücklich umarmen wir uns.<br />
rosalie steigt mit ausländischen gästen auf den zuckerhut oder den christus<br />
hinauf & begleitet sie in kleine apartments. sie hat, wie viele garotas hier, ein kind<br />
von einem ausländischen gast & träumt von einem besseren leben für den kleinen.<br />
frauen, die kinder haben, kennen sich aus. sie hatten bereits sex & wissen, daß<br />
kinder nicht alles sind, wofür sich 2, die sich mögen, in die kiste legen. ich habe sie<br />
gebeten, sich bei meinem halteruf nicht zu bewegen, da sonst mein bißchen milch<br />
sofort überkocht & die süße liebesnacht ein abruptes ende findet. wir entschließen<br />
uns nach etlichen, nassen küssen & nach vielen, sanften fingerübungen, das kleine<br />
plastikhemdchen über meinen steifen zu ziehen, so daß wir uns beide vollständig<br />
gehen lassen können. rosalie reitet mich nach allen regeln der kunst schnell &<br />
heftig ein, & während ich den klang ihres namens in ihr ohr flüstere, ahne ich<br />
bereits das nahe ende & sage mein stopzeichen “momento, um momento.“ aber<br />
nix läßt sich mehr aufhalten & rosalie schafft es gerade noch zu einem hastigen<br />
gepiepse: “não posso esperar.“ wir lassen die soße laufen & lachen uns atemlos<br />
& verschwitzt ins antlitz, daß jeder menschenfreund seine wahre freude hat &<br />
schlafen bis zum anderen morgen den tiefen traumlosen schlaf.