Skript zur Vorlesung Analysis 1 im SS2011 - Johannes Gutenberg ...
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allgemeiner, falls die Reihe gleichmäßig konvergiert, so sind jedenfalls die Koeffizienten<br />
eindeutig, wegen des folgenden Skalarproduktes:<br />
Hier gilt nämlich<br />
〈f, g〉 := 1 ∫ 2π<br />
f(x)g(x)dx.<br />
2π 0<br />
〈exp(−<strong>im</strong>x), exp(−inx)〉 = δ m,n und c k = 〈exp(ikx), f〉.<br />
Die Menge e n = exp(inx) (n ∈ Z) bildet also ein Orthonormalsystem <strong>im</strong> Raum<br />
aller Funktionen, die auf [0, 2π] integrierbar sind und 〈f, f〉 < ∞ erfüllen. Fourierreihen<br />
konvergieren in diesem Funktionenraum aber nicht mehr punktweise<br />
gegen f, sondern nur <strong>im</strong> quadratischen Mittel: ||f n −f|| 2 := 〈f n −f, f n −f〉 → 0<br />
für n → ∞. Betrachtet man z.B. eine unstetige ungerade Treppenfunktionen, so<br />
konvergiert die Fourierreihe S f gegen einen Mittelwert S f (0) = 0, auch wenn<br />
f(0) = 1 war. Es liegt somit fast nie punktweise Konvergenz vor.<br />
Satz 9.26.<br />
Ist f : R → C periodisch und auf [0, 2π] integrierbar, so gilt: S f konvergiert<br />
gegen f <strong>im</strong> quadratischen Mittel und es gilt<br />
∑<br />
|c k | 2 = ||f|| 2 .<br />
k∈Z<br />
Ist f sogar stetig und stückweise stetig differenzierbar, so konvergiert S f sogar<br />
gleichmäßig gegen f.<br />
Beispiele 9.27.<br />
• f(x) sei die periodische Funktion mit f(x) = |x| auf [−π, π] (Sägezahn).<br />
Dann gilt<br />
S f (x) = π 2 − 4 (<br />
cos(x) + cos(3x) + cos(5x) )<br />
+ . . .<br />
π<br />
3 2 5 2<br />
Aus S f (0) = f(0) = 0 folgt π2 = 1 + 1 + 1 + . . ..<br />
8 3 2 5 2<br />
• Sei f(x) die periodische Funktion mit f(x) = ( )<br />
x−π 2<br />
2 −<br />
π 2<br />
. Dann S 12 f(x) =<br />
f(0) = ∑ ∞ cos(nx)<br />
n=1<br />
. Es folgt S<br />
n 2<br />
f (0) = ∑ ∞ 1<br />
n=1<br />
= π2 .<br />
n 2 6<br />
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