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Skript zur Vorlesung Analysis 1 im SS2011 - Johannes Gutenberg ...

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mit a i ∈ N. Solche Darstellungen sind fast eindeutig, bis auf folgende Ausnahme:<br />

Es gibt ein n 0 ∈ N, so dass a i = 9 für alle n ≥ n 0 . Zum Beispiel ist die Zahl<br />

0.199999 . . . = 0.2. Nehmen wir an, dass ]0, 1[:= {x ∈ R | 0 < x < 1} abzählbar<br />

wäre und als Liste<br />

x 1 = 0.a 11 a 12 . . .<br />

x 2 = 0.a 21 a 22 . . .<br />

geschrieben werden kann. Definiere dann eine neue Zahl z = 0.c 1 c 2 . . . ∈]0, 1[<br />

durch die Vorschrift c i = a nn + 2, falls a nn < 5 und c i = a nn − 2, falls a nn ≥ 5.<br />

Dann gilt offenbar |c n −a nn | ≥ 2 und damit |z −x n | ≥ 10 −n . Insbesondere taucht<br />

z nicht in dieser Liste auf. Widerspruch! Diese Methode wird Cantorsches Diagonalverfahren<br />

genannt.<br />

(3) In R gilt das Axiom der Ordnungsvollständigkeit. Q erfüllt dieses Axiom<br />

nicht, da die Menge {x ∈ Q >0 | x 2 > 2} kein Inf<strong>im</strong>um in Q hat.<br />

Lemma 3.30. Ist r eine reelle Zahl und ɛ > 0. Dann gibt es eine rationale Zahl q<br />

mit |q − r| < ɛ. Man sagt auch: die rationalen Zahlen liegen dicht in R.<br />

Beweis. Mit der Dez<strong>im</strong>aldarstellung: r = ± ∗ ∗ . . . a 0 .a 1 a 2 . . .. Es gibt ein n ∈ N<br />

mit 10 −n < ɛ nach Satz 3.22. Setze q = ± ∗ ∗ . . . a 0 .a 1 a 2 . . . a n .<br />

Aufgaben<br />

Aufgabe 36. Beweisen Sie, dass die Brüche eine Äquivalenzrelation darstellen<br />

und zeigen Sie, dass die Addition und Multiplikation von Brüchen nicht von der<br />

Wahl eines Repräsentanten abhängt.<br />

Aufgabe 37. Berechnen Sie die rationalen Zahlen ∑ 100<br />

k=0<br />

als gekürzte Brüche.<br />

( 1<br />

2 k − 1<br />

2 k+1 )<br />

und<br />

∏ 100<br />

k=0<br />

Aufgabe 38. Erklären Sie auf einer vierelementigen Menge F = {0, 1, 2, 3} eine<br />

Addition + und eine Multiplikation ∗, so dass (F, +, ∗) ein Körper mit Nullelement<br />

0 und Einselement 1 ist. Gibt es mehrere Möglichkeiten der Definition von<br />

Addition bzw. Multiplikation<br />

Aufgabe 39. Eine Menge Ω von (möglicherweise auch unendlich vielen) Symbolen<br />

a 1 , a 2 , a 3 . . . wird Alphabet genannt. Ein Wort w über dem Alphabet Ω ist<br />

eine endliche Folge a w1 a w2 . . . a wn mit a wi ∈ Ω. Man zeige, dass die Menge aller<br />

Worte über einem abzählbaren Alphabet abzählbar ist.<br />

Aufgabe 40. Auf M := {(a, b)|<br />

Multiplikation ⊗ erklärt durch<br />

a, b ∈ Q} seien eine Addition ⊕ und eine<br />

(a, b) ⊕ (c, d) := (a + c, b + d),<br />

(a, b) ⊗ (c, d) := (ac + 5bd, ad + bc).<br />

( k+1<br />

) 3<br />

k+2<br />

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