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Skript zur Vorlesung Analysis 1 im SS2011 - Johannes Gutenberg ...

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• Ist M = R n mit Abstandsfunktion<br />

d(x, y) = ||x − y|| := √ (x 1 − y 1 ) 2 + . . . + (x n − y n ) 2 .<br />

Dann ist f : R n → R mit f(x) := d(x, 0) stetig nach Definition. Andere<br />

Beispiele sind Drehungen<br />

( ( )<br />

cos(t) sin(t) x<br />

ϕ : R 2 → R 2 , (x, y) ↦→<br />

.<br />

− sin(t) cos(t))<br />

y<br />

Hier berechnet man schnell, dass ||ϕ(x, y)|| 2 = ||(x, y)|| 2 (Längenerhaltung).<br />

Satz 6.3.<br />

Sind f, g : D → R stetige Funktionen, so ist auch f ± g, uf ± vg, fg und f/g<br />

stetig (u, v ∈ R) auf D bis auf eventuell die Punkte a ∈ D in denen g(a) = 0<br />

wird. Ist f : D → C gegeben, so ist f stetig, falls Real- und Imaginärteil von f<br />

stetig sind.<br />

Beweis. Dieser Satz folgt aus dem entsprechenden Satz 4.13/4.14 für Folgen und<br />

dem folgenden Satz.<br />

Satz 6.4.<br />

Eine Funktion f : D → R (oder f : D → C) ist stetig in a ∈ D genau dann,<br />

wenn für jede Folge (a n ) in D mit l<strong>im</strong> a n = a gilt, dass l<strong>im</strong> f(a n ) = f(a).<br />

Notation 6.5. l<strong>im</strong> x→a f(x) = f(a). Ist a ein Randpunkt von D und man betrachtet<br />

nur Folgen (a n ) mit a n ≥ a bzw. a n ≤ a, so schreibt man auch:<br />

l<strong>im</strong><br />

x↘a<br />

f(x) = l<strong>im</strong> f(x) = f(a), bzw. l<strong>im</strong><br />

x↓a x↗a<br />

f(x) = l<strong>im</strong> f(x) = f(a).<br />

x↑a<br />

Beweis. (1) Sei (a n ) eine Folge mit l<strong>im</strong> a n = a und ein ɛ > 0 gegeben. Wähle<br />

δ > 0, so dass |f(a n ) − f(a)| < ɛ für alle |a n − a| < δ. Wähle auch ein n 0 mit<br />

|a n − a| < δ für alle n ≥ n 0 . Es folgt dann |f(a n ) − f(a)| < ɛ für alle n ≥ n 0 ,<br />

also l<strong>im</strong> f(a n ) = f(a).<br />

(2) Umgekehrt sei l<strong>im</strong> f(a n ) = f(a) für alle konvergenten Folgen (a n ) mit l<strong>im</strong> a n =<br />

a. Angenommen f ist nicht stetig in a. Dann gibt es ein ɛ > 0, so dass kein δ > 0<br />

existiert mit |f(x) − f(a)| < ɛ, falls |x − a| < δ. Wähle zu δ = 1 n ein x n ∈ D mit<br />

|x n −a| < 1 n und |f(x)−f(a)| ≥ ɛ. Dann gilt l<strong>im</strong> x n = a, aber l<strong>im</strong> f(x n ) ≠ f(a).<br />

Widerspruch!<br />

Beispiel 6.6. (Exponentialfunktion) Sei a ∈ R und (x n ) eine Folge mit l<strong>im</strong> x n =<br />

a. Dann ist<br />

l<strong>im</strong><br />

x→a<br />

exp(x) = l<strong>im</strong>(exp(a) exp(x − a)) = exp(a) l<strong>im</strong> exp(x − a),<br />

x→a x→a<br />

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