Skript zur Vorlesung Analysis 1 im SS2011 - Johannes Gutenberg ...
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Sei h > 0 (der andere Fall geht analog). Nach Satz 8.13 mit g = 1 existiert ein<br />
x h ∈ [x, x + h] mit<br />
1<br />
h<br />
∫ x+h<br />
x<br />
f(t)dt = f(x h ) 1 h<br />
∫ x+h<br />
x<br />
1 · dt = f(x h ).<br />
Es konvergiert x h gegen x für h → 0, also ist F ′ (x) = f(x), da f stetig ist.<br />
Definition 8.15. Eine solche Funktion F mit F ′ = f heißt Stammfunktion von f.<br />
Korollar 8.16 (Hauptsatz der Differential-/Integralrechnung).<br />
Ist f stetig und F eine Stammfunktion, so gilt<br />
∫ b<br />
a<br />
f(x)dx = F (b) − F (a).<br />
Je zwei Stammfunktionen unterscheiden sich um eine Konstante.<br />
Beweis. Je zwei Stammfunktionen F, G unterscheiden sich um eine Konstante,<br />
denn F ′ − G ′ = f − f = 0. Setze h(x) := ∫ x<br />
f(u)du. Dann gilt a h′ (x) = f(x)<br />
nach Satz 8.14. Also ist<br />
F (b) − F (a) = h(b) − h(a) =<br />
∫ b<br />
a<br />
f(u)du −<br />
∫ a<br />
a<br />
f(u)du =<br />
∫ b<br />
a<br />
f(u)du.<br />
Notation 8.17.<br />
∫ b<br />
Unbest<strong>im</strong>mtes Integral:<br />
a<br />
f(x)dx = F (x)| b a := F (b) − F (a).<br />
∫<br />
f(x)dx = F (x) + C.<br />
Das C kann man auch einfach weglassen.<br />
∫ ∫ ∫<br />
Beispiele 8.18. sin(x)dx = − cos(x), cos(x) = sin(x), dx<br />
∫<br />
= log(x),<br />
x<br />
√ dx<br />
1−x 2<br />
= arcsin(x), ∫ dx<br />
= arctan(x) und ∫ exp(x)dx = exp(x).<br />
1+x 2<br />
Es gibt einen Algorithmus von Risch, der elementare Integrale wie diese und viele<br />
andere lösen kann. Er wird in Computeralgebrasystemen verwendet.<br />
Weitere nützliche Regeln:<br />
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