Skript zur Vorlesung Analysis 1 im SS2011 - Johannes Gutenberg ...
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Satz 9.4. Sei D ⊆ C und f m eine gleichmäßig konvergente Folge von stetigen<br />
Funktionen, die gegen f konvergiert. Dann ist f stetig.<br />
Beweis. Sei ɛ > 0 und a ∈ D. Sei x n eine Folge, die gegen a konvergiert. Zu<br />
zeigen ist: l<strong>im</strong> n→∞ f(x n ) = f(a) Wähle dazu ein m mit ||f m − f|| < ɛ/3. Da f m<br />
stetig ist, gibt es ein n 0 mit |f m (x n ) − f m (a)| < ɛ/3 für alle n ≥ n 0 . Dann gilt für<br />
alle n ≥ n 0 :<br />
|f(a)−f(x n )| ≤ |f(a)−f m (a)|+|f m (a)−f m (x n )|+|f m (x n )−f(x n )| ≤ 3ɛ<br />
3 = ɛ.<br />
Bemerkung 9.5. Für die Eigenschaft differenzierbar gilt dieser Satz nicht mehr.<br />
Als Beispiel kann man eine Folge von differenzierbaren Funktionen betrachten,<br />
die von oben gegen die Funktion |x| konvergieren und symmetrisch unter x ↦→ −x<br />
sind. Dann ist die Ableitung <strong>im</strong> Punkt Null <strong>im</strong>mer 0, aber <strong>im</strong> L<strong>im</strong>es ist |x| nicht<br />
differenzierbar. Man sieht in diesem Beispiel auch, dass die Ableitungen nicht<br />
gleichmäßig konvergieren.<br />
Man kann den Satz aber unter dieser Voraussetzung und etwas mehr retten:<br />
Satz 9.6. Sei f m eine Folge stetig differenzierbarer Funktionen, die punktweise<br />
gegen f konvergiert. Außerdem sollen die Ableitungen f ′ m gleichmäßig gegen eine<br />
Funktion g konvergieren. Dann ist auch f differenzierbar und es gilt f ′ = g.<br />
Man braucht folgendes<br />
Lemma 9.7. Ist h m → h gleichmäßig konvergente Funktionenfolge von stetigen<br />
Funktionen. Dann konvergiert auch ∫ b<br />
h a m(x)dx gegen ∫ b<br />
h(x)dx.<br />
a<br />
Beweis (Lemma). | ∫ b<br />
a (h m(x) − h(x))dx| ≤ ||h m − h|| · (b − a).<br />
Beweis von Satz 9.6. Nach Satz 9.4 gilt hier aber<br />
Also ergibt das Lemma:<br />
f m (x) = f m (a) +<br />
∫ x<br />
a<br />
f ′ m(t)dt.<br />
f(x) = f(a) +<br />
∫ x<br />
a<br />
g(t)dt.<br />
N<strong>im</strong>mt man die Ableitung, so erhält man sofort f ′ = g.<br />
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