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Einführung<br />
der vernünftigste Ausblick in die Zukunft sein. Bis diese Vision Realität sein wird, müssen<br />
noch einige Probleme gelöst werden.<br />
Problem Nummer eins sind die in den Schulen vielerorts fehlenden elementaren techni-<br />
schen Voraussetzungen. Technische Arbeiten wie Vernetzung, Wartung und Administration<br />
sowie der Aufbau eines Schulservers, müssen immer noch weitgehend von Lehrerinnen<br />
und Lehrern übernommen werden. Den Fragen nach den geeigneten Systemlösungen für<br />
die IT-Ausstattung und die IT-Nutzung in der Schule wird bisher zu wenig Aufmerksamkeit<br />
geschenkt. Besonders die Fragen des Managements, des Service, der Wartung und der<br />
Administration schulischer IT-Infrastrukturen, die in einer Gesamtkostenanalyse einen stei-<br />
genden Anteil ausmachen, müssen in eine Diskussion um nachhaltige Systemlösungen für<br />
die Computernutzung in der schulischen Bildung ein größeres Gewicht bekommen. Zum<br />
einen entsprechen die geschaffenen individuellen Lösungen an den Schulen oft nicht den<br />
Anforderungen der Schulpraxis und sind für eine steigende und breite Computernutzung in<br />
den Schulen nicht tragfähig. Zum anderen werden Skaleneffekte, die im Bereich der Infor-<br />
mationstechnik entscheidende Kostenvorteile bringen, nicht genutzt. Zukunftsweisende<br />
Lösungen müssen natürlich die Möglichkeit bieten, private Geräte von Schülerinnen und<br />
Schülern sowie Geräte mehrerer Hardwaregenerationen <strong>mit</strong> unterschiedlicher Software zu<br />
integrieren. Auch bei Laptop-Projekten, bei denen beispielweise das Erhalten einer gleich-<br />
artigen Arbeitsumgebung schwieriger und das Installieren beliebiger Software durch die<br />
Schüler verbreitet ist, fehlt es an belastbaren organisatorischen Strukturen. Das BMBF<br />
erhofft sich aus der aktuellen Ausschreibung „Systemlösungen für die Computernutzung in<br />
der schulischen Bildung“ Ansätze, <strong>mit</strong> denen auch Laptop-Projekte über die Stufe von Pi-<br />
lotvorhaben hinaus wachsen können.<br />
Problem Nummer zwei sind die Inhalte. Viel zu lange war die Diskussion um die Neuen<br />
Medien in der Schule von der IT-Ausstattung beherrscht. Entscheidend ist aber die Nut-<br />
zung und die wird von den Inhalten bestimmt. Das BMBF hat zum Anfang der Legislaturpe-<br />
riode den fälligen Paradigmenwechsel vollzogen und <strong>mit</strong> dem Förderprogramm „Neue Me-<br />
dien in der Bildung“ die Entwicklung hochwertiger Lehr- und Lernsoftware bei Schulbuch-<br />
verlagen vorangetrieben. Ergänzt wird diese Förderung durch Angebote wie „Lehrer-<br />
Online“ beim Verein Schulen ans Netz, die Fördermaßnahme InfoSCHUL und das BLK-<br />
Programm SEMIK, bei denen multimediale Bildungsinhalte aus der Praxis für die Praxis<br />
entstehen. Da<strong>mit</strong> werden wir bald über digitale Inhalte in großer Vielfalt für den IT-Einsatz<br />
im Unterrichtsalltag verfügen. Bemängelt wird jedoch von Seiten der Lehrer gegenwärtig<br />
noch zu recht, dass es wenig hilft, multimediale Inhalte bloß anzubieten, sondern dass zu-<br />
sätzlich praxisnahe pädagogisch-didaktische Konzepte nötig sind. Diesem Defizit entgegen<br />
zu wirken, wird Ziel einer neuen Fördermaßnahme des BMBF sein, die in Kürze anlaufen<br />
wird.<br />
Problem Nummer drei – und dies ist besonders kritisch für Laptop-Projekte – ist die Orga-<br />
nisation von Unterricht. Lehren und <strong>Lernen</strong> <strong>mit</strong> Laptops passt kaum zum herkömmlichen<br />
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