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Einführung<br />
36<br />
Abbildung 2:<br />
Beispielseite aus „Die sichtbare Welt“ (Orbis<br />
sensualium pictus, 1658) von J.A. Comeni-<br />
us: Ein Holzschnitt zeigt in zwei Spalten ei-<br />
nen deutschen und einen lateinischen Text<br />
über verschiedene Naturkatastrophen, wie<br />
Sturm und Erdbeben. Der Text wird durch<br />
eine dramatische Bilddarstellung illustriert;<br />
Bild und Text sind durch Zahlenverweise<br />
<strong>mit</strong>einander verbunden.<br />
Comenius versucht <strong>mit</strong> seinem Konzept von „Multimedia“ die Vorlieben und Lernstile der<br />
Kinder zu einer gezielten Förderung zu nutzen. Die Frage nach der gezielten Lernunter-<br />
stützung wurde Ende der Sechziger Jahre in der Psychologie erneut intensiv diskutiert;<br />
diesmal unter dem Titel „Aptitude-Treatment-Interaction“ (ATI; deutsche etwa: Wechselwir-<br />
kung von Eignung und Unterricht). Salomon (1972) unterscheidet drei Methoden, nach der<br />
ATI zur Grundlage von Adaptation in Lernsystemen verwendet werden kann: 1. das För-<br />
dermodell, 2. das Kompensationsmodell und 3. das Präferenzmodell. Die unterschiedlichen<br />
Modelle beinhalten die Anpassung von Lernzielen bzw. Lernfunktionen, Lehrzeit und Lehr-<br />
methoden sowie auf die Erfassung der angewendeten Lernmethoden.<br />
1. Das Fördermodell zielt auf die Beseitigung von Lerndefiziten durch Erhöhung des Zeit-<br />
aufwandes; die Lernvoraussetzungen werden vor allem durch themenspezifische Leis-<br />
tungstests erfasst.<br />
2. Das Kompensationsmodell will helfen, Lerndefizite auszugleichen, indem Methoden<br />
zum Abbau hemmender Persönlichkeits- und Personenmerkmale bereit gestellt wer-